Bau eines neuen Quartiers hat begonnen: Lokalradios und Jobcenter ziehen um

Bad Oeynhausen. Die Mindener Straße hat Potenzial. Auch dort, wo es derzeit noch nicht ganz so schick aussieht. Direkt an der Heinrichstraße hat bereits der Bau eines neuen Quartiers begonnen. Als Pionier gibt damit das heimische Bauunternehmen Kögel den Startschuss für Neugestaltung und Wiederbelebung der Grundstücke an der ehemaligen Stadtautobahn. In der kurzen Stichstraße soll bis Herbst 2022 ein dreiteiliger Gebäudekomplex mit Ladenflächen, Büro- und Geschäftsräumen, Praxen, Kanzleien und zwei Penthouse-Wohnungen entstehen. Zwei der drei neuen Gebäude, die insgesamt eine Fläche von 3.600 Quadratmetern bieten, sind laut Frank Kögel, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, bereits langfristig vermietet. Die ersten Arbeiten für eine Tiefgarage laufen, die Grundsteinlegung ist für Ende September geplant. Funkhaus fürs Radio Ein Mal weiß, zwei Mal rot - so lassen sich die neuen Gebäude grob beschreiben. Das weiße, spacige wird das Funkhaus. Dort werden künftig die beiden Lokalradios - Radio Westfalica und Radio Herford - ihr gemeinsames Domizil haben. "Sie kooperieren schon seit 2015 und gestalten gemeinsam so viele lokale Sendestunden für die Menschen im Mühlenkreis und im Wittekindskreis, wie kein anderes Lokalradio in NRW", sagt dazu Uwe Wollgramm, Geschäftsführer von AMS Radio- und Mediasolution. Die Verantwortlichen beider Sender hätten zur Jahreswende beschlossen, langfristig zusammen zu arbeiten. "Da ist ein gemeinsames Funkhaus ein wesentlicher Bestandteil." Ziel sei es, Synergieeffekte zu erzielen und beste Arbeitsbedingungen für gemeinsame Produktionen zu bieten. "Der Einzug unserer Radiomacher ist für Ende 2022 geplant", so Wollgramm. Der Kreis wird zweiter Großmieter Zweiter fester Mietpartner ist der Kreis Minden-Lübbecke. Die Mitarbeiter werden das Lenné-Karree verlassen und 1.600 Quadratmeter in einem der roten Backsteingebäude beziehen. "Der Kreis Minden-Lübbecke wird als Mieter mit dem Jobcenter, also dem Amt pro Arbeit, sowie mit dem sozialpsychiatrischen Dienst alleiniger Nutzer eines Gebäudes sein", teilt Kreissprecherin Mirjana Lenz der NW mit. Im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss wird das Jobcenter seinen Sitz haben, im Staffelgeschoss der sozialpsychiatrische Dienst. "Gemeinsam mit dem Investor legen wir in der Ausführung großen Wert auf Barrierefreiheit", so Lenz. Das Gebäude biete Platz für 55 Mitarbeiter und habe mehrere Besprechungsräume. "Ab 2. Januar 2023 soll das Angebot des Kreises für die Bürger das Stadt Bad Oeynhausen an der Heinrichstraße zu finden sein." Der Grund für den Umzug ist die derzeitige Situation: "Das Jobcenter ist zurzeit an zwei Standorten - im Lenné Karree und an der Steinstraße - untergebracht, wodurch sich eine Trennung der Bereiche Leistung und Vermittlung ergibt", erklärt Mirjana Lenz. Durch die Zusammenführung an einem Standort sei eine bessere Zusammenarbeit möglich. "Auch müssen die Bürgerinnen und Bürger so nur einen Standort aufsuchen", teilt Lenz mit. Das dritte Haus ist noch frei Zwei Häuser voll belegt, aber: Für das dritte Gebäude suchen wir derzeit noch Mieter, heißt es aus dem Hause Kögel. Dort sei alles noch flexibel zu gestalten. Fest stehe aber, dass es im Erdgeschoss des neuen Komplexes Geschäfte geben soll. Derzeit liefen noch Verhandlungen mit der Stadt, welcher Einzelhandel dort zugelassen werden könne. Einer, der nicht in Konkurrenz zur Innenstadt stehe. In dem kleinen Innenhof sind zudem Sitzplätze geplant. Noch ist das Drumherum etwas heruntergekommen, hat auch Edeka direkt gegenüber noch nicht angefangen zu bauen, wirkt die Gegend um die Heinrichstraße alles andere als einladend. "Aber wenn alles fertig ist, wird das eine supernette Ecke hier. Das ist einfach eine tolle Lage", sind alle Beteiligten überzeugt. "Wenn einer den Anfang macht, werden andere Investoren nachziehen." Gemeinsam könne dann auch, so die Überlegungen, der Tunnel unter der Bahn zur Königsstraße neugestaltet werden. Damit alles fußläufig vom Bahnhof und aus der Innenstadt erreichbar ist.

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