Therapiezentrum: Auch der zweite Förderantrag ist gescheitert

Bad Oeynhausen. Der Verein Bewegung, Sport, Gesundheit (BSG) ist auch mit seinem zweiten Antrag auf Fördermittel für ein Therapiezentrum gescheitert. Das bestätigte am Montag der BSG-Vorsitzende Holger Diekmann. Der hatte für die Einrichtung eines Bewegungszentrums mit Wasserbecken im Gebäude der ehemaligen Weserklinik über die Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica Mittel aus dem Sport-Förderprogramm der NRW-Bank beantragt. Doch die Sparkasse lehnte es ab, Diekmanns ersten Förderantrag an die NRW-Bank weiterzuleiten. Daraufhin besserte Diekmann nach, reduzierte die geplante Investitionssumme von drei auf zwei Millionen Euro - und scheiterte erneut. Wieder lehnte die Sparkasse sein Förderersuchen ab. Doch Diekmann will die Hoffnung nicht aufgeben. "Es liegt nicht an mir, am Konzept oder den Zahlen" "Ich habe gegen die Entscheidung der Sparkasse Widerspruch eingelegt und auch den Sparkassenverband Westfalen-Lippe eingeschaltet", sagt Diekmann. Er ist überzeugt: "Es liegt nicht an mir, an dem Konzept oder den Zahlen. Es ist allein die Entscheidung des Sparkassen-Vorstands". Diekmanns Konzept sieht vor, das Schwimmbad im Untergeschoss der ehemaligen Weserklinik an der Bültestraße zu sanieren und behindertengerechte Duschen und Umkleiden einzubauen. In diesem Becken - mit dem entsprechenden Umfeld ein Areal von 2.500 Quadratmetern Größe - will der Verein Wassergymnastik für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Senioren anbieten. "Wir erfüllen damit einen öffentlich-rechtlichen Auftrag", sagt Diekmann. "Das vergisst die Sparkasse aber, die das bei der Bewertung unseres Antrags offenbar nicht berücksichtigt hat", so Diekmann. Dabei habe die Sparkasse, die ja von den Städten Bad Oeynhausen und Porta getragen wird, selbst einen öffentlich-rechtlichen Auftrag. Dass der Verein, der nach jüngsten Austritten laut Diekmanns Angaben aktuell noch 1.300 Mitglieder hat, den Millionen-Kredit für das Therapiezentrum schultern kann, davon ist Diekmann fest überzeugt. "Ich glaube an unseren Verein, an unsere Mitglieder, von denen uns doch viele die Treue halten, obwohl wir seit September gar nichts mehr anbieten konnten." Deshalb werde er die Hoffnung, doch noch eine Zusage für die Förderung zu bekommen, nicht aufgeben. "Ich bin sicher, wir finden noch eine Lösung", sagt Diekmann. "Fast jede Woche eine neue Idee" Per Brief habe er auch den Bürgermeister eingeschaltet, sagt Diekmann. Der aber die Entscheidung der Sparkasse nicht kommentieren möchte. "Aber es macht mir schon Sorgen, wenn ich sehe, dass der Vorstand der BSG fast jede Woche eine neue Idee verbreitet. Mal geht es ums Sielbad, dann um ein Lehrschwimmbecken, die Bali-Therme oder jetzt das Therapiezentrum", sagt Lars Bökenkröger. "Ich weiß nicht, ob das alles zusammen funktionieren kann. Da müssten die Vereinsmitglieder mal sagen, wohin sie steuern wollen." , Die Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica verweist darauf, dass sie "aufgrund des Bankgeheimnisses nicht zu einzelnen Kreditanfragen Stellung nehmen könne", so Arndt Viering, Pressesprecher der Sparkasse. Nur allgemein könne er zu Kreditvergaben Auskunft gegen. "Die Sparkasse prüft bei Kreditanfragen, ob Investitionsvorhaben tragfähig sind, die Besicherung üblich ist und langfristig Zins- und Tilgungsleistungen erbracht werden können. Ein Kreditinstitut macht grundsätzlich Kreditwürdigkeitsprüfungen – hierzu ist es auch verpflichtet", erklärt Viering. "Das ist kein Durchwinken" "Sowohl bei Anfragen, die die Bank selbst betreffen, als auch bei NRW-Bank-Darlehen handelt es sich nicht um ein Durchwinken und nicht nur um ein Weiterleiten", betont der Sprecher der Sparkasse. Es handele sich bei Darlehen um Kreditvergaben, bei denen die NRW-Bank vom einreichenden Institut vor der Weiterleitung des Antrags eine verantwortungsvolle bankübliche Prüfung und Kreditentscheidung erwarte. "Dies entspricht dem Interesse und der Pflicht der Sparkasse, weil sie ebenfalls ein Risiko übernimmt. Als solides und verlässliches Kreditinstitut werden wir nicht davon abweichen, Kreditanträge angemessen zu prüfen", so Viering weiter. Sofern ein Kreditinstitut zu einer positiven Kreditentscheidung komme, würde es einen Antrag beispielsweise an die NRW-Bank weiterleiten können. "Fast alle Kunden haben für diesen Prozess Verständnis" "Fast alle Kunden haben für diesen banküblichen Prozess Verständnis", sagt Viering. Kreditentscheidungen auf Basis aussagefähiger Unterlagen seien unumgänglich. "Daher stellen wir an unsere Kunden Nachfragen, sofern es offene Punkte gibt. Die meisten Kunden reichen uns die dem Investitionsvolumen angemessenen erforderlichen Unterlagen ein", so Viering. Dies seien beispielsweise Belege für anstehende Investitionen beziehungsweise Kosten, Belege zu Eigenmittelanteilen und zur Besicherung und fundierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit allen Einnahmen und Ausgaben. "Ganz selten kommt es vor, dass Antragsteller dafür kein Verständnis haben oder auch Dritten suggerieren, dass alle Unterlagen vorlägen oder sogar ungehalten werden", berichtet Viering. "Dies ist natürlich bedauerlich." Sofern eine Bank einen Antrag wegen einer negativen Entscheidung nicht begleiten möchte, stehe es dem Antragsteller frei, einen Kredit der NRW-Bank über andere regionale Banken zu beantragen. Das aber sei für ihn keine Option, sagt Holger Diekmann.

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