Vatertag ohne Bier und Bollerwagen in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Der Vatertag hat sich in der Coronakrise zum Familientag entwickelt. Schon zum zweiten Mal in Folge ist das große Trinkgelage im Sielpark ausgefallen. Darüber hinaus galt auch wieder ein Alkoholverbot im Siel. Statt zahlreicher Betrunkener eroberten Himmelfahrt ganz nüchterne Menschen den Platz am Gradierwerk zur Naherholung zurück. Rings um die Salzwassersprühanlage, auf den Tribünen des Sielstadions oder auf den Überflutungswiesen ruhten sich zahlreiche Fahrradfahrer und Spaziergänger aus. Gleiches galt für die Rehmer Insel. Unter den zahlreichen Naherholungsgästen im Siel war am Donnerstag auch der junge Vater Max Wegener. Mit seiner Frau Tessa und dem drei Monate alten Sohn Fiete spielte er Ball im hohen Gras der Überflutungsfläche. Die Familie ist erst vor wenigen Monaten von Niedersachsen nach Bad Oeynhausen gezogen und hat von den üblichen feucht-fröhlichen Vatertagsausflügen im Siel bisher nichts mitbekommen. "Es gibt ja auch Muttertag" Dabei sind Vatertagsausflüge dem jungen Vater natürlich ein Begriff. Die Tradition gibt's auch in Niedersachsen. Grundsätzlich wäre er auch bereit, mit dem Bollerwagen und ein paar Freunden um die Häuser zu ziehen, versichert Max Wegener: &bdquo;Vielleicht nächstes Jahr.“ Ehefrau Tessa hat keine Einwände. &bdquo;Ich sehe das ganz locker“, sagt sie: &bdquo;Es gibt ja auch noch den Muttertag.“ 2022 soll das Alkoholverbot im Sielpark weiter gelten. Das hat Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) bereits durchblicken lassen, als er das Verbot verfügt hat. Selbst wenn nächstes Jahr die Coronakrise vorbei wäre und Treffen mit Bier, Bratwurst und Bollerwagen wieder möglich werden. Im Sielpark jedenfalls sollen diese Treffen nicht mehr stattfinden. Polizei und Ordnungsamt kontrollierten am Donnerstag das Alkoholverbot im Siel und die Einhaltung der Coronaregeln im ganzen Stadtgebiet. Anders als in den Vorjahren kamen die Polizisten aber nicht hoch zu Ross, sondern radelten auf Drahteseln durch den Siel. Auch Mannschaftswagen mit Bereitschaftspolizisten waren weit und breit nicht zu sehen. In Bad Oeynhausen brennt nichts an &bdquo;Aus Sicht der Polizei war das kreisweit ein ruhiger Vatertag“, sagte Polizeipressesprecher Ralf Steinmeyer am Freitag. Die Beamten zeigten von früh bis spät Präsenz in der Kurstadt und stellten auch nach Beginn der Ausgangssperre ab 22 Uhr keine Verstöße gegen die Coronaregeln fest. Wichtigster Einsatz für die Kreispolizei war an diesem Tag der Großbrand in Schnathorst. In Bad Oeynhausen brannte an diesem Tag jedoch nichts an. Nicht mal Bratwürstchen. Weder im Siel, noch auf der Rehmer Insel oder in der Innenstadt wurden die sonst gern genutzten mobilen Grills entfacht. Und nirgends waren Menschen zu sehen, die in der Öffentlichkeit Bier tranken. Selbst da, wo es erlaubt war, verzichteten die zahlreichen Ausflügler auf Alkohol. Stattdessen standen Menschen vor den Eisdielen in langen Schlangen an, um in gebührendem Coronaabstand nach 200 Metern Fußmarsch zwei Kugeln Eis in der Waffel zu bekommen. Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich zog eine positive Bilanz des zweiten Corona-Vatertags, an dem erstmals ein Alkoholverbot im Siel galt. &bdquo;Es war alles im zulässigen Rahmen“, so Müller-Ulrich. Die übliche Zielgruppe des Vatertags sei im Siel nicht erschienen. Die Stadtverwaltung sei &bdquo;sehr zufrieden“. Das Ordnungsamt war mit zehn Mitarbeitern im ganzen Stadtgebiet unterwegs und kontrollierte zum Beispiel auch am Wilden Schmied, auf dem Inowroclawplatz oder auf der Rehmer Insel die Einhaltung der geltenden Coronaregeln.

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