So lange bleibt der Engpass auf der Schützenbrücke noch

Bad Oeynhausen. Die Freude an der neuen, verbreiterten Schützenbrücke währte nur kurz. Nur vier Jahre nach der Eröffnung der Südbahnquerung am Südwestende des Kurparks, die zur Landesgartenschau 2000 verbreitert wurde, begannen die Reparaturarbeiten. Die nun im Sommer in eine neue Phase treten sollen. "Im August sollen die Holzbohlen auf der Brücke ausgetauscht werden", teilte Stadt-Pressesprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW mit. Die marode Brücke soll dann ab September wieder uneingeschränkt auf ganzer Breite auch für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. Schon seit dem vergangenen Sommer bietet die Schützenbrücke das Bild einer Baustelle. Seit Juni 2020 sind die Seitenbereiche der Brücke mit rot-weißen Baken abgesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt nur noch ein schmaler Streifen zur Fahrbahn hin. Denn die Holzbohlen sind hier zum Teil so marode, dass ein Begehen oder Befahren mit dem Rad zu gefährlich erschien. Entsprechend beschloss der Rat bereits im Juni 2020, dass die Brücke nun nach vielen wenig erfolgreichen Reparaturversuchen gründlich instandgesetzt werden soll. Im Haushaltsplan wurden dafür nach Rücksprache mit Bauexperten 350.000 Euro bereitgestellt. Zuerst musste der Haushalt rechtskräftig werden "Bevor wir aber die Arbeiten ausschreiben konnten, musste der Haushaltsplan erst einmal rechtskräftig werden", erläutert Müller-Ulrich. Das geschah am 17. März. Danach wurde der Plan von der Kommunalaufsicht des Kreises geprüft und dann öffentlich bekanntgemacht. "Seit dem 23. April ist der Haushalt nun gültig", berichtet der Stadt-Pressesprecher. Und noch in dieser Woche solle deshalb das Ausschreibungsverfahren auf den Weg gebracht werden, das der Kreis für die Stadt durchführt. Vorausgesetzt, es finden sich Unternehmen, die den Auftrag übernehmen wollen, soll die Brücke dann im August saniert werden. "Diese Zeitplanung ist Bestandteil der Ausschreibung", erklärt Müller-Ulrich. Mit der Grundsanierung könnte eine lange Leidensgeschichte der Brücke zu Ende gehen. Sie wurde zur Landesgartenschau 2000 auf beiden Seiten verbreitert. Der rund 800 Quadratmeter große Anbau sollte eine großzügige Verbindung zwischen dem Aqua-Magica-Park über das Siekertal zum Kurpark schaffen. Im Februar 2000 wurde der mit Holz beplankte Brücken-Anbau fertig. Schon 2004 mussten erste Schrauben ausgetauscht werden. 2007 dann zeigte sich, dass das Holz zwar schön, aber offenbar wenig haltbar war, denn schon da mussten erste Bretter ersetzt werden. Was in den Folgejahren immer wieder notwendig wurde - zuletzt 2017 und 2018. Sondermüll - dank der Beschichtung Zudem bildete sich auf den Holzbohlen ein rutschiger Belag, auf dem mehrere Fußgänger zu Fall kamen. Deshalb wurden die Hölzer 2010 mit einem Kunstharzbelag versehen, der sie rutschfest machen sollte. Doch der Belag löste sich stellenweise wieder. Und: Durch den Harzüberzug müssen die Holzbohlen nun als Sondermüll entsorgt werden, wie die Stadt 2020 erklärte. Damit nicht genug: 2012 ergab die Brückenprüfung, dass auch der Mittelteil aus Stahl-Beton, über den der Autoverkehr rollt, baufällig ist. 2015 ließ die Stadt diesen ursprünglichen Brückenbau abreißen und neu bauen - für über 900.000 Euro. Der allerdings soll laut Brückenexperten dann auch mindestens 80 Jahre halten. Auf Haltbarkeit setzt auch die nun anstehende Sanierung. In den Seitenbereichen soll nicht Holz, sondern glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) zum Einsatz kommen. Das soll von vornherein eine griffige Oberfläche haben. Und: Es soll nicht faulen.

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