Hitzesommer: So trocken sind die Böden in der Kurstadt

Bad Oeynhausen. Aussagen über die Trockenheit können zu einem der Grundwasserspiegel, aber auch die Bodenfeuchtigkeit liefern. Da Aussagen über den Grundwasserspiegel in Bad Oeynhausen und seine Veränderungen nicht einfach zu benennen sind, liefern die Werte zur Bodentrockenheit eine bessere Einschätzung - und die senden ein eindeutiges Signal. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz nutzt zur Erfassung der Grundwassermessstände das Fachinformationssystem "Elwas". Für Bad Oeynhausen sind insgesamt 39 Messpunkte angegeben. Ein Messpunkt gehört zum Wittekindshof, einer zum Wasserwerk, vier zum Kieswerk "Gut Deesberg" und alle anderen zur Stadt selbst. Messpunkte durch Weser beeinflusst Die meisten Messpunkte, sich in Nähe der Weser befinden und durch den Wasserstand des Flusses beeinflusst werden, weisen relativ konstante Schwankungen auf, die nicht nahelegen, dass die trockenen Sommer bereits einen signifikanten Einfluss gehabt hätten. Denn: "Der Weserwasserstand ist nicht direkt von der Trockenwetterphase in Bad Oeynhausen abhängig, weil sich das Einzugsgebiet der Weser bis nach Hessen und Thüringen zieht. Zudem wird der Wasserspiegel durch den Ederstausee reguliert", beschreibt Susanne Brants von den Stadtwerken. Auch andere Messpunkte seien von den Fließgeschwindigkeit und -richtung des Grundwassers abhängig und böten dementsprechend keine verlässliche Basis. Auch wenn es für Bad Oeynhausen somit schwierig ist, eine Tendenz zu benennen, gibt es dennoch Untersuchungen für ganz NRW. Über 90 Prozent der gemessenen Grundwasserstände befinden sich demnach unterhalb der langjährigen Vergleichswerte, so die Autoren des hydrologischen Monatsberichtes des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv). Zudem habe sich der Anteil neu gemessener minimaler Grundwasserstände auf 25 Prozent erhöht. Tiefe Bodenschichten viel zu trocken Und auch die starken Niederschläge im Januar und das Schmelzwasser durch die Schneemassen der vergangenen Woche können die Situation nicht deutlich entspannen. "Wenn der Boden gut auftaut und nicht mehr gefroren ist, kann abtauender Schnee zu einer Durchfeuchtung der oberen Bodenschicht führen. Dabei entsprechen 20 Zentimeter Schnee in etwa 20 Millimeter Niederschlag", erklärt Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Lanuv. "Sollte der Boden Wasser aufnehmen können, ist damit zu rechnen, dass die Durchfeuchtung der obersten Bodenschicht gut sein wird und bis zum Frühjahr ein Reservoir an Wasser auch für das erste Pflanzenwachstum bereithält", so Deitermann. Was danach kommt, steht in den Sternen, respektive den noch nicht geschriebenen Wetterkarten: "Sollte es im März oder April wie in den vergangenen Jahren nur sehr wenig oder gar nicht regnen, wird es wieder sehr schnell zu einer Trockenheit kommen, die auch die oberste Bodenschicht trifft und das Pflanzenwachstum maßgeblich beeinflussen kann", verweist Deitemann auf eine mögliche meteorologische Lage. Kurstadt ist Dürreregion Und in die tieferen Bodenschichten dringt die Feuchtigkeit so oder so nicht vor. Der Dürremonitor für NRW zeigt, dass Bad Oeynhausen dürretechnisch etwa in der Mitte zweigeteilt ist: Im Süden der Kurstadt wird bereits eine extreme Dürre der tieferen Bodenschichten angezeigt, im nördlichen Teil schwere Dürre. Mit dem Problem steht die Kurstadt nicht alleine dar: In vielen Teilen Deutschlands ist die Karte rot, in Teilen Ostdeutschlands sogar dunkelrot. Doch was bedeutet Dürre? Als Dürre definieren die Autoren des Dürremonitors Folgendes: Wenn die aktuelle Bodenfeuchte unter das langjährige 20-Pezentil fällt, also den Wert, der nur in 20 Prozent der Jahre einer langen Zeitreihe erreicht wird, sprechen die Wissenschaftler von Dürre. Erfüllt der Boden die Kategorie "extreme Dürre", wie im südlichen Bad Oeynhausen, dann heißt das, dass der Boden so trocken ist, wie nur zwei bis fünf Prozent des Betrachtungszeitraumes. Als "schwere Dürre" werden Trockenheiten bezeichnet, die nur in fünf bis zehn Prozent der langjährigen Wertekurven vorkommen. Um dem entgegenzuwirken, bräuchte es einen mehrwöchigen und gleichmäßigen Landregen, so Deitemann.

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