Ersatz für Haus der Jugend gefunden

Bad Oeynhausen. 1,7 Milionen Euro stehen im städtischen Haushalt für das neue Haus der Jugend bereit. Mit 250.000 Euro wird sich der Investor des Medical City Plaza auf dem Hockeyplatz an den Baukosten beteiligen. Für den Bau des Parkhauses muss, wie berichtet, das 1938 errichtete Haus der Jugend abgerissen werden. "Dieser Zuschuss ist nicht mehr verhandelbar", teilte der städtische Beigeordnete Stefan Tödtmann den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses mit. Zuvor hatten sie nicht nur erfahren, wie die Jugendlichen an den Neubauplänen beteiligen werden. Das Haus der Jugend ist mittlerweile geräumt, ein Teil des Inventars wird gleich in der Nachbarschaft zwischengelagert - in einem nicht mehr benötigten Umkleideraum auf dem Stadiongelände. "Der FCO unterstützt uns", lobt Tödtmann. Zusätzlich zum Lagerplatz hat der Fußballverein seinen ehemaligen Jugend- und Vereinsraum zur Verfügung gestellt. Der Raum ist etwa 40 Quadratmeter groß, bietet Platz für Gruppentreffen und Freizeitaktivitäten wie beispielsweise Kicker-Spiel. "Außerhalb unserer Trainingszeiten kann auch der Sportplatz genutzt werden", ergänzt FCO-Vorsitzender Dirk Göhner auf Nachfrage der NW sein Angebot. Ursprünglich wollte der Verein den Gruppenraum selbst zu einem neuen Jugendraum umgestalten, hat davon - nicht nur mit Blick auf Corona - aber erst einmal Abstand genommen. Göhner: "Jetzt ist es für uns wichtiger, der Stadt zu helfen". Bauarbeiten erst 2023 Auch für die Breakdancer "Last Action Heroes", die seit Jahren im Haus der Jugend regelmäßig trainieren, wurde ein Ausweichquartier gefunden. Sie können Räume der Mädchenorganisation "She does future" im ehemaligen Autohaus Jäcker auf der Rehmer Insel nutzen. Darüberhinaus solle aber noch ein weiterer Raum in der Innenstadt gesucht werden. Erst im Jahr 2023 kann - mit Rücksicht auf das Medical-Center - mit dem Neubau begonnen werden. Diese Zeit soll, daran ließ Petra Scholz aus dem Fachbereich Jugend und Soziales keinen Zweifel, vor allem dafür genutzt werden, Kinder und Jugendliche an der Planung zu beteiligen. Nachdem das der Ausschuss in der vorangegangen Sitzung auch als konkreten Auftrag an die Verwaltung formuliert hatte, stellte sie nun einen konkreten Umsetzungsplan vor. "Corona erschwert die Kommunikation", zeigte sie allerdings ein Problem auf. Statt persönlicher Treffen seien derzeit nur Online-Formate möglich. Jugendliche werden nach Wünschen gefragt Im Mai sollen Jugendliche online nach ihren Wünschen für ein neues Haus der Jugend gefragt werden, Zeitgleich sollen auch mit Hilfe der Schulsozialarbeiter in den weiterführenden Schulen Ideen abgefragt werden. Auch bei den Ferienspielen soll die Gelegenheit genutzt werden, jüngere Kinder zu befragen. Für August kündigt Scholz die Auswertung der Befragung an. Sie geht davon aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt auch ein Architekt für das Projekt gefunden sei. "Mit dem können die Jugendlichen dann klären, was von ihren Wünschen realisierbar ist", verspricht Scholz. Anschließend könnten sie dann gemeinsam mit dem Fachmann Modelle entwerfen und gestalten, die dann wiederum allen Jugendlichen zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Ende des Jahres soll dann die konkreten Baupläne im Jugendhilfeausschuss präsentiert werden. "Wohlwollend zur Kenntnis genommen", fasste Vorsitzende Annette Hildebrand (CDU) die Reaktion der Ausschussmitglieder zusammen. Die wollen auch weiterhin regelmäßig informiert werden und hoffen im übrigen, dass Corona bald auch wieder Sitzungen der Kinder- und Jugendparlamente zulässt. Das seien wichtige Gremien, die im Beteiligungsprozess berücksichtigt werden müssten.

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