Verkehr auf A2 und A30 bessert sich: Polizei warnt vor Fahrt auf Autobahn

Bad Oeynhausen/Kreis Herford. Auf der A2 und A30 hat es sich am Dienstagabend nur etwas entspannt. Rund um Bad Oeynhausen und dem Kreis Herford waren tagsüber mehrere Abschnitte gesperrt. Aktuell (21 Uhr) teilt die Polizei mit, dass es sich auf der A30 auf 15 Kilometer staut, da es zwischen Löhne und Bad Oeynhausen in Fahrtrichtung Hannover "spiegelglatt" sein soll. Zudem soll ein Lkw mit Reifenproblemen den Verkehr stören. "Es ist schwer zu sagen, wann das behoben sein wird", sagt Polizeisprecherin Hella Christoph. Auf der A2 bei Veltheim hat die Polizei bei einigen Rastplätzen Probleme mit Lkw. Die Fahrzeuge stehen auf den Seitenstreifen der Autobahn, vermutlich um dort zu übernachten. Die Rastplätze seien sehr voll, weshalb die Fahrer wahrscheinlich dahin ausweichen wollten. "Das ist nicht gestattet und sehr gefährlich", sagt Christoph. Die Polizei sei dorthin auf dem Weg. Ansonsten habe sich die Lage nach Angaben der Sprecherin wieder verbessert und Autos und Lkw sollen - mit Ausnahme der besagten Stelle auf der A30 - wieder vorankommen. Der Verkehr soll aber großteils zähflüssig laufen. (Stand 21 Uhr) Auch auf der A2 Höhe Herford-Ost soll es vorangehen. In Richtung Dortmund laufe der Verkehr aktuell weiter nur einspurig. In Richtung Hannover wieder auf allen Spuren. Dennoch gebe es auch dort immer wieder Liegenbleiber. Für die Abend- und Nachtstunden gilt: Durch die sinkenden Außentemperaturen besteht weiterhin die Gefahr, dass der Verkehr witterungsbedingt zum Erliegen kommt. Autofahrer sollen die Autobahnen weiträumig umfahren. Oder gar nicht ins Auto steigen. Warum immer noch Menschen auf die Autobahn fahren, trotz aller Medienberichte und der frostigen Temperaturen, könne man sich nicht erklären, so die Polizeisprecherin. Eindringliche Warnung der Polizei Die Autobahnpolizei Bielefeld befürchtet aktuell, dass in dieser Nacht wieder viele Lkw- und Autofahrer auf der A2 und A30 übernachten müssen. Sie rät dringend davon ab, auf die Autobahnen zu fahren (Stand 18 Uhr). In der vergangenen Nacht mussten mehrere hundert Personen in ihren Autos bleiben und mit Essen und Getränken versorgt werden. Betroffen vom Schneechaos war die A30 Richtung Bad Oeynhausen. Die Lastwagen blockierten die Fahrbahn und sorgten für einen 40 Kilometer langen Stau ab Melle Ost. Nur ein Fahrstreifen war frei. Auch Monika Worschinski steckte dort fest und berichtete uns von der Lage. Lesen Sie dazu: Wintereinbruch: Autofahrer sitzen seit Stunden auf der A30 fest | NW+ Chaos bahnte sich an Am Kreuz Bad Oeynhausen meldete der WDR nach starken Schneefällen am Dienstagmorgen einen Stau von 20 Kilometern. Die A2 war an dieser Stelle gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr über die A30 in Richtung Osnabrück ab, alle Rast- und Parkplätze waren belegt. Die Polizeistelle meldet aber stockenden Verkehr in beide Richtungen (Stand: 21 Uhr). Bereits am Montagnachmittag bannte sich das Chaos auf der A2 bei Bad Oeynhausen an. Ein Pkw-Fahrer steckte dort im Stau und berichtet nw.de, dass viel zu viele Lkw unterwegs waren, obwohl sie wegen des Verbots nicht hätten fahren dürfen. "Die Polizei sah sich nicht in der Lage, die noch fahrbereiten Lkw anzuweisen, von der A2 in Richtung A30 zu fahren", so der Mann. Er meint, dass der Stau niemals so lange hätte werden dürfen. "Die bereits am Berg hängenden Lkw bekommt man nicht so einfach dort weg", so der Fahrer. Bei anderen wäre das aber möglich gewesen. Tunnel wegen Abgasen zeitweise gesperrt Der nächtliche Stau auf der A2 im Raum Bad Oeynhausen hat auch Folgen für die umliegenden Straßen im Kreis Minden-Lübbecke. Wie die Polizei mitteilt, wurde immer wieder seit Dienstagmorgen der Weserauentunnel in Fahrtrichtung Porta Westfalica gesperrt. Der Verkehr weiter in Richtung Bad Oeynhausen staute sich zurück bis in den Tunnel, sodass durch die erhöhten Abgaswerte der Fahrzeuge in der Röhre eine Sperrung erfolgte. Gegen Dienstagmittag sperrte die Polizei den Weserauentunnel komplett. Da die Autofahrer weiterhin in den Tunnel fuhren, sperrte die Polizei auch die Zufahrt auf der B 61 ab. Auch die Zufahrt von der B 65 auf die B 61 in Richtung Tunnel wurde gesperrt. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei müsste dieser wieder befahrbar sein (Stand: 21 Uhr). Beamte der Polizei Minden-Lübbecke waren zudem in der Nacht auf dem Autohof an der A2 in Porta Westfalica im Einsatz. Dort war die Rastanlage aufgrund des Staugeschehens auf der Autobahn überfüllt. Bei eisiger Kälte harrten Fahrer und Mitfahrende zum Teil seit Montagnachmittag in ihren Fahrzeugen aus - und damit bereits seit mehr als 16 Stunden. "Derzeit scheint es nicht so zu sein, dass Menschen auf der Autobahn übernachten müssen", sagt Pressesprecherin Hella Christoph (Stand: 20 Uhr) Fahrverbot für Lastwagen Bereits am Montag galt bis 22.00 Uhr abends auf der A2 ein Fahrverbot für Lastwagen. An das hielten sich seit dem Nachmittag aber viele Fahrer nicht mehr. Der Verkehr wurde am frühen Abend immer dichter, sagte Autobahn-Sprecher Bernd Löchter am Dienstag. Transporter stellten sich im Teutoburger Wald oder Weserbergland quer - nichts ging mehr. Und das über Stunden zwischen Bielefeld, Bad Oeynhausen und der Landesgrenze zu Niedersachsen. Auch zwischen Herford und Rheda-Wiedenbrück bildete sich ein Stau. Grund für die Aufhebung des Fahrverbots zu 22.00 Uhr seien Informationen gewesen, dass die starken Schneefälle nach Norden wegzögen, sagte Löchter. Dann habe die Behörde keinen Grund mehr gesehen, ein Lkw-Verbot aufrechtzuerhalten, zumal die Not der Spediteure groß sei, fahren zu müssen, um ihre Lieferketten und Termine einzuhalten. &bdquo;So ein Verbot hält man nicht länger aufrecht als unbedingt nötig", sagte Löchter. &bdquo;Die haben hier im Sekundentakt angerufen, ich habe Telefonate mit Polen, mit Holland geführt." Ausländische Fahrer verstehen Regeln nicht Ein Lastwagenfahrer habe ihn angerufen und gefragt, was Verstöße kosteten. Der Chef des Mannes habe vorher zu dem Fahrer gesagt: &bdquo;Ein Punkt und 60 Euro Strafe - dafür können Sie's doch ruhig riskieren", berichtete Löchter. Die Durchsetzung der Verbote sei Sache der Polizei, sagte Löchter. Er könne die Wirksamkeit der Bußen nicht beurteilen. Die Fahrverbote wegen des Schneechaos auf der A2 sind nach Überzeugung eines Branchensprechers von vielen ausländischen Fahrern gar nicht verstanden worden. &bdquo;Schuld ist bei vielen ein Kommunikationsproblem, wenn auf diese Fahrverbote nicht reagiert wird", sagte der Sprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, Martin Bulheller, am Dienstag der dpa. Ukrainische, weißrussische, kasachische Fahrer könnten Schilder in lateinischer Schrift vielfach gar nicht lesen, geschweige denn deutsche Verkehrsdurchsagen verstehen. Mehr als 40 Prozent der Lastwagen in Deutschland kämen aus dem Ausland, vielfach mit Fahrern aus diesen osteuropäischen Ländern. So geht's auch: Ein Kia-SUV schleppt einen 40 Tonner in Hiddenhausen vor der Autobahn Abfahrt ab: Mit Material von dpa.

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