Mehr Parkplätze: So soll das Medizinzentrum "Medical City Plaza" aussehen

Bad Oeynhausen. Der ganze Bau wird flacher, der Turm breiter, das Parkhaus größer: Das sind die Eckdaten des überarbeiteten Plans für das Medical City Plaza, das große Medizinzentrum, das an der Ecke von Mindener Straße und Eidinghausener Straße geplant ist. Achim Fratzke, Geschäftsführer der Medical City Plaza OWL Investment-Gesellschaft, stellte die aktuellen Pläne im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) vor. Als Knackpunkt erwies sich in der Diskussion das erweiterte Parkhaus. Denn dadurch rückt das Medizinzentrum dem Haus der Jugend gefährlich auf die Pelle. Parkhauspläne von 270 auf 440 Stellplätze erweitert "Das Parkhaus kommt dem Haus der Jugend bedrückend nah", hatte Andreas Edler (Grüne) beim Blick auf die neuen Pläne festgestellt. Zu nah, wie der Technische Beigeordnete Thomas Lüer einräumte. Die neue Planung könne die im Baurecht vorgeschriebenen Abstandsregeln wohl nicht einhalten, bestätigte er. Die Planer des Medical City Plaza hatten das Parkhaus erweitert, weil eine Neuberechnung mehr Stellplatzbedarf ergeben habe. In dem neuen Medizinzentrum würden allein 150 bis 170 Arbeitsplätze entstehen, dazu kommen rund 35 Mitarbeiter, die bereits in dem Ärztehaus im alten Kinogebäude der "Leiter" beschäftigt sind. Dazu sollen im Medical City Plaza 40 Apartments, weitere Appartements für Wohngruppen und Tagespflege, 80 Einzelzimmer zur stationären Pflege sowie Arztpraxen und eine Apotheke entstehen. Außerdem soll das Parkhaus auch den Sportlern und Besuchern des angrenzenden Stadions offen stehen. Deshalb sehe die neue Planung statt 270 nun 400 Parkplätze vor, erläuterte Fratzke. Dafür soll ein sogenanntes "Hybrid-Parkhaus" gebaut werden, in dem die Autos automatisch wie in einem Regalsystem geparkt werden. Das Gebäude soll rund 16 Meter hoch werden und inklusive Erd- und Dachgeschoss sechs Stellplatzebenen haben. Und auch eine größere Grundfläche als das bislang vorgesehene konventionelle Parkhaus. "Ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden" Und das bringt den Neubau in übergroße Nähe zum Jugendheim. "Darüber führen wir Gespräche mit den Investoren", berichtete Lüer. "Uns schwebt eine Lösung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zum Neubau des Jugendheims vor", sagte der Beigeordnete. Über einen Neubau könne man sprechen, sagte Edler. "Aber nur an dieser Stelle. Da kann man auch mal etwas lauter sein." Zudem sei zu befürchten, dass zusätzliche Bäume gefällt werden müssten, sollte das Haus der Jugend weiter Richtung Norden verschoben werden. Achim Fratzke bestätigte auf Nachfrage der NW: "Ich weiß, dass der Standort des Jugendheims erhalten bleiben soll. Daran werden wir mitarbeiten. Ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden." Die von Lüer angedeutete Lösung dürfte darauf hinauslaufen, dass sich die Investment-Gesellschaft an den Kosten für den Neubau des Jugendzentrums beteiligt. Edler kritisierte auch, dass die Planer einfach das Parkhaus vergrößern wollen, "anstatt darüber nachzudenken, wie man denn den Autoverkehr verringern könnte". So sei in den Plänen zum Beispiel nichts über Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vermerkt. "Das Thema Fahrräder schwingt bei uns immer mit", sagte Fratzke und versicherte, dass es selbstverständlich entsprechende Abstellmöglichkeiten geben werde. "Sie werden dort am Ende mehr Grün haben als jetzt" Im übrigen haben die Planer das Medical City Plaza den Vorgaben angepasst, die der ASE in seiner Sitzung im Mai beschlossen hatte. Der Ausschuss hatte sich gegen eine von den Planern unerwartet vorgenommene Erhöhung des Baus ausgesprochen. Entsprechend sind in den überarbeiteten Plänen nun die oberen Staffelgeschosse wieder entfallen, ebenso ein sechstes Geschoss auf dem Turm. Der soll als Eingangsbereich direkt am Kreuzungspunkt von Mindener und Eidinghausener Straße breiter werden und zur Betonung des Eingangsbereiches ein zweigeschossiges Foyer bekommen. Der Haupt-Baukörper soll 19,25 Meter, der Turm 23 Meter hoch werden. Insgesamt soll das Medical City Plaza – ohne das Parkhaus – 15.700 Quadratmeter Nutzfläche haben. Fratzke erklärte auch, dass auf dem Grundstück 15 Bäume gefällt werden müssten, die aber durch Trockenstress und fehlende Pflege ohnehin überwiegend abgängig seien. Sie würden durch geeignete Nachpflanzungen ersetzt. Zudem seien eine intensive Begrünung der Dächer und eine teilweise Begrünung der Fassaden vorgesehen. "Sie werden dort am Ende mehr Grün haben als jetzt", sagte der Geschäftsführer der Investment-Gesellschaft. Alle Mitglieder des ASE überzeugte Fratzke nicht. Vier Politiker stimmten gegen die Planung, zwei enthielten sich der Stimme. Mit 13 Stimmen stimmte die Mehrheit des Ausschusses dem Konzept aber zu.

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