Königshof soll Parkhausanbau mit neun Geschossen bekommen

Bad Oeynhausen. Das ehemalige Hotel Königshof ist schon jetzt ein stattlicher Komplex. Und der Bau soll nach den Plänen des Eigentümers noch wachsen. Manuel Ersay hat bei der Stadtverwaltung eine Bauvoranfrage für den "Umbau des Hotels Königshof und die Errichtung eines Parkhauses" gestellt. Die Verwaltung hält Ersays Pläne grundsätzlich für genehmigungsfähig. Am kommenden Dienstag, 18. August, werden sie dem Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) vorgestellt. Zum eigentlichen Kerngebäude des Königshofes sagt die Verwaltungsvorlage nicht viel aus. Das Nutzungskonzept sehe "neben einem Hotelbetrieb in geringem Umfang Wohnnutzung und Einzelhandel im Erdgeschoss für das Bestandsgebäude vor", schreibt Birgit von Lochow, Stadtplanerin bei der Stadtverwaltung. Die Hauptfassade des Königshofes ist denkmalgeschützt. Wie sie durch den Umbau gestaltet werden soll, dazu sollten dem Ausschuss in der Sitzung mindestens zwei Varianten vorgestellt werden, heißt es in dem Beschlussvorschlag. Parkhaus und Tiefgarage mit insgesamt 145 Stellplätzen Kritischer wird die Planung im Teil zwei der Anfrage, in dem es um die Errichtung eines Parkhauses geht. Ersay hatte das Hotel Königshof im März 2018 gekauft. Im Sommer 2019 hatte er erklärt, dass für eine Wiederinbetriebnahme des Hotels direkt gegenüber dem Kurparkeingang ein fünfgeschossiges Parkhaus Voraussetzung sei. Angebaut werden soll nun laut Voranfrage ein Gebäude mit acht oberirdischen Geschossen und einer Tiefgaragenebene im Untergeschoss mit insgesamt 145 Stellplätzen. Die Höhe des Anbaus soll die Höhe des Königshofes aufnehmen und insgesamt 23,61 Meter betragen. Das oberste Geschoss springt zurück, ist aber rechnerisch ein Vollgeschoss, so von Lochow. Von dem Anbau sollen das Untergeschoss und die ersten vier oberirdischen Geschosse als Parkdeck und die weiteren drei oberirdischen Geschosse als Gewerbefläche sowie das oberste Geschoss als Fitnessstudio genutzt werden. Vorhaben halte sich nicht in allen Teilen an den Bebauungsplan Rechtliche Grundlage für eine Genehmigung ist der Bebauungsplan Nummer 22 der Stadt Bad Oeynhausen "Stadtmitte Ost", der seit Oktober 1988 rechtsverbindlich ist. Das geplante Bauvorhaben halte sich nicht in allen Teilen an die Festsetzungen des Bebauungsplanes, heißt es in der Sitzungsvorlage. Zum einen halte der Plan die festgesetzte Geschossflächenzahl von 2,2 nicht ein. Das heißt, dass die Gesamtfläche aller Geschosse das 2,2-fache der Grundstücksgröße nicht überschreiten darf. Das täte der Bau aber mit dem Parkhaus-Anbau. Desweiteren würde die geplante Tiefgarage die festgelegten Baugrenzen überschreiten. Und: Der Bebauungsplan setzt mindestens drei und maximal fünf Vollgeschosse plus ein Dachgeschoss fest. Der Anbau aber soll ein unterirdisches und acht oberirdische Geschosse haben. "Die Planung ist städtebaulich vertretbar" Damit der Eigentümer seine Pläne umsetzen kann, müsste die Stadt für diese drei Punkte Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes genehmigen. Wogegen die Stadtverwaltung aus ihrer Sicht keine Einwände erhebt. "Die Planung ist städtebaulichvertretbar", so Brirgit von Lochow, "da sie zur Revitalisierung des seit langer Zeit leerstehenden teilweisen Baudenkmals Hotel Königshof führen soll." Der Königshof liege an prominenter Stelle im Innenstadtgefüge und sei durch seine Lage innerhalb des Kurgebietes ein Bindeglied zwischen Kurpark und Innenstadt. "Die erheblichen Bemühungen zur Aufwertung und Inwertsetzung der Innenstadt würden durch eine Revitalisierung des Königshofes positiv verstärkt", so die Bewertung der Verwaltung. Ob das die Politik auch so sieht, wird in der nächsten ASE-Sitzung zu diskutieren sein. Die öffentliche Sitzung beginnt am Dienstag, 18. August, um 18 Uhr in der Aula des Schulzentrums Süd.

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