Im falschen Ortsteil: Dehme-Schild bleibt trotzdem in Eidinghausen

Bad Oeynhausen. Das Dehme-Schild wird nun wohl in Eidinghausen stehen bleiben. "Das ist nicht optimal, aber hier geht Verkehrsrecht vor Ortsrecht", erläutert Olaf Körtner von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt auf Anfrage der NW. Denn die wichtigste Funktion des Schildes ist nicht der Hinweis auf den Beginn des Ortsteils Dehme, sondern der Verweis auf die Tatsache, dass auch im weiteren Verlauf der B 61 die Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern gilt. Es dient an dieser Stelle gewissermaßen der Auffrischung dieser Erkenntnis. Denn jeder Verkehrsteilnehmer, der entweder von der A2 oder der Mindener Straße kommt, hat bereits Ortstafeln passiert. Mit Tempo 100 über die Mindener Straße Im Zuge der neuen Beschilderung sollte auf Wunsch von Straßen NRW übrigens auch die Ortstafel an der Vlothoer Straße in Höhe des Klärwerks versetzt werden. "Die sollte weiter westlich etwa in Höhe des Energieforums stehen", fügt Körtner hinzu. Doch in diesem Punkt habe sich die Stadt durchsetzen können. "Das hätte nämlich bedeutet, dass Verkehrsteilnehmer von der Abfahrt des Autobahnzubringers bis zum EFI 100 Stundenkilometer hätten fahren dürfen", sagt Körtner. Gleiches hätte auch für die Dehmer Straße bis zum Dehme-Schild gegolten. Nun steht die Ortstafel weiterhin in Höhe des Klärwerks und jeder Führerscheininhaber weiß: Achtung, hier sind maximal 50 km/h erlaubt. In puncto Ortsrecht müsste das Dehme-Schild eigentlich direkt nördlich der Werre stehen, doch an dieser Stelle ist laut Straßen NRW zu wenig Bebauung für den motorisierten Verkehrsteilnehmer zu erkennen. Und dies sei in Verbindung mit einer Ortstafel zwingend erforderlich. "Wir hätten das Schild auch ganz weglassen können", sagt Körtner, "aber dann hätten wir ab der Werrebrücke im Verlauf der Dehmer Straße 22 Tempo-50-Schilder aufstellen müssen." Schild musste wegen eines Kabels versetzt werden Seit einer Woche steht die gelbe Ortstafel nun - zwar noch provisorisch - an ihrem dritten Standort. "Optimal wäre aus unserer Sicht der alte Standort nördlich der Straße "Am Großen Weserbogen", doch das ging nicht mehr", sagt Körtner und nennt auch den Grund: "Dort musste es aus technischen Gründen verschwinden." Nach der Fertigstellung des Hahnenkamptunnels verlief ein Versorgungskabel unter dem Schild lang, deswegen musste es versetzt werden. Und dieses Versetzen entwickelte sich - wie berichtet - zur Posse. Im vergangenen August wurde das Schild zwischen Werrebrücke und Ampelkreuzung aufgestellt. Allerdings zu dicht an der Ampelkreuzung, denn so verdeckt es die Lichtzeichen der Ampel. Kurzerhand wurde es von der ausführenden Firma tiefer gehängt. Pragmatisch, aber unschön. Eine Expertenkommission von Stadt, Kreis und Straßen NRW befand: So gehts nicht. In der vergangenen Woche nun – neun Monate nach dieser Feststellung – wurde es versetzt. Und nun steht es eben auf Eidinghausener Gebiet, weil auf dieser Höhe nicht die B 61, sondern die Alte Reichsstraße die Grenze zwischen Eidinghausen und Dehme bildet - und zwar seit 1802. Die Alte Reichsstraße zweigt an der Kreuzungmit der Werster Straße von der B61 ab und führt Richtung Norden in einem Bogen wieder zurück auf die Bundesstraße. &bdquo;Eidinghausen ragt an dieser Stelle gewissermaßen ein Stück nach Dehmerein", hatte Horst Brönstrup, Ortsheimatpfleger von Dehme, in der vergangenen Woche erläutert. Grundsätzlich müssen die gelben Ortstafeln - Ortsrechts hin oder her - übrigens nicht exakt auf der jeweiligen Grenze stehen, entscheidend ist der Punkt, an dem einer Ortschaft auch als solche zu erkennen ist.

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