Restaurant und Hotel stellen mithilfe von Klinik Hygienekonzept auf

Bad Oeynhausen. Das Wissen bleibt gewissermaßen in der Familie. Michael Großkurth ist Verwaltungsleiter und Hygienebeauftragter der Klinik Bad Oexen. Und er hat auch ein umfangreiches Konzept zur Umsetzung der Corona-Auflagen für das Weinhaus Möhle erstellt. Das Hotel mit dem angeschlossenen Restaurant "Esszimmer" gehört ebenso wie die Klinik Bad Oexen der Familie Schulte. Und so ist Vitus Schulte, Geschäftsführer im Weinhaus Möhle, froh, dass er auch in dem Gastronomiebetrieb in diesen Corona-Zeiten auf Großkurths Expertise zurückgreifen kann. Und Großkurth, nach eigener Aussage seit fast 30 Jahren in Sachen Hygiene unterwegs, hat mit seinem Gastro-Konzept nicht gekleckert. Auf 50 Seiten, gesammelt in einem eigenen Aktenordner, hat er die Regeln für jeden einzelnen Bereich von den Gästen über den Service bis zur Küche und die Anlieferer festgehalten. "80 Prozent der Erreger werden durch die Hände übertragen" Über allem steht die Desinfektion der Hände. "80 Prozent der Erreger werden durch die Hände übertragen", weiß Großkurth auch aus seiner klinischen Erfahrung. "Deshalb spielt die Handhygiene eine ganz entscheidende Rolle." Deshalb wird der Restaurantgast, der ab Freitag, 15. Mai, wieder im Weinhaus Möhle willkommen ist, schon am Eingang nicht nur von einem Mitarbeiter, sondern auch von einem professionellen Desinfektionsspender erwartet. "Die haben wir schon im März bestellt und wurden jetzt gerade geliefert", berichtet Vitus Schulte. Desinfektions-Spender gibt es nicht nur am Eingang. Auch im Gastraum, auf der Toilette und in der Küche stehen sie bereit. Nach dem Säubern der Hände wird der Gast an den Tisch geführt. "Wir empfehlen dringend zu reservieren", sagt Gastronomieleiter Andreas Bünz. Zur besseren Planbarkeit für den Küchenchef, aber auch, damit sich am Eingang möglichst kein Stau bildet. Um auch beim Gang zur Toilette oder beim Hinausgehen Begegnungen der Gäste zu minimieren, gibt es eine "Einbahnstraßen-Regelung", die Ein- und Ausgänge voneinander trennt. Die Speisekarte am besten im Internet lesen Eine Personenbegrenzung für die einzelnen Tische sieht das Weinhaus nicht vor. "Aber es gelten natürlich die vom Land verfügten Kontaktgebote", sagt Großkurth. Die erlauben das Zusammentreffen von Mitgliedern aus zwei Haushalten - nicht mehr. Kommen Menschen aus einem dritten Haushalt dazu. müssen sie am Nebentisch - auf jeden Fall mit dem gebotenen Abstand von mindestens 1,5 Metern - Platz nehmen. 19 Tische stehen im Innenraum bereit, 20 auf der Terrasse - wenn die Eisheiligen überstanden sind. Haben die Gäste ihren Platz gefunden, bekommen sie von der Bedienung erstmal ein Informationsblatt überreicht. Auf dem müssen sie auch ihren Namen und Anschrift eintragen. Sollte sich später herausstellen, dass einer der Gäste an Corona erkrankt ist, lassen sich so Infektionsketten nachverfolgen. "Wir heben diese Datenzettel vier Wochen lang auf, dann werden sie vernichtet", versichert Großkurth. Kein Problem mit der Rolle als "Corona-Sheriff" Den Blick in die Speisekarte sollen die Gäste im Weinhaus Möhle möglich digital werfen. Damit keine womöglich mit Keimen behafteten Speisekarten von Gast zu Gast gereicht werden, werden die Gäste gebeten, sich über die Homepage des Restaurants zu informieren. "Wer das nicht kann oder kein Smartphone hat, dem drucken wir auch eine Karte aus", verspricht Schulte. Am Donnerstag will Großkurth alle 15 festangestellten Mitarbeiter und einige Aushilfen über die Corona-Regeln informieren. Am Tag danach öffnet das Weinhaus Möhle wieder sein Restaurant. "Für Freitag und Samstag haben wir rund 60 Anmeldungen", berichtet Bünz. Wie groß die Lust der Menschen sein wird, trotz der Corona-Auflagen endlich mal wieder in eine Gaststätte gehen zu können, kann der Gastro-Chef noch nicht abschätzen. Unabhängig vom Andrang verspricht Michael Großkurth, dass er die Einhaltung der Corona-Regeln regelmäßig überwachen werde. Mit seiner Rolle als "Corona-Sheriff" kann sich der Klinik-Verwaltungschef durchaus anfreunden. "Ich glaube, dass es auch die Gäste zu schätzen wissen, wenn sie sehen, dass uns Ihr Schutz und der Schutz unserer Mitarbeiter ernst und wichtig ist", sagt Großkurth.

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