Bad Oeynhausener Schweiz: Muffelschafe freuen sich über Nachwuchs

Bad Oeynhausen. Rainer Frilling, Vorsitzende des Vereins Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz, hat gleich mehrfach Grund zur Freude: Die Muffelschafe haben Nachwuchs bekommen, die 31 Apfelbäume versprechen gute Ernte. Und das Gehege bekommt ein neues Gatter. Seit 1938 gibt es das Gehege in der Oeynhauser Schweiz. 1998 sollte es aufgelöst werden, Mitglieder des Hegerings übernahmen damals die Pflege des Damwilds und der Gatteranlage. Auch Rainer Frilling gehörte viele Jahre zu den &bdquo;Fütterern". &bdquo;Ich liebe die Natur und fühle mich als Bad Oeynhausener Bürger verpflichtet, der Stadt etwas zurückzugeben", nennt der 58-Jährige als Gründe für sein ehrenamtliches Engagement. Das sich bald nicht nur auf das Füttern beschränkte. Zusammen mit anderen Hegering-Mitgliedern gründete er 2013 den Verein &bdquo;Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz" und übernahm damit auch formell die Verantwortung für das Gehege. Zaun mit Robinienpfählen Seit Eröffnung der 22.000 Quadratmeter großen Anlage steht auch der Zaun, der ein Entweichen der Tiere verhindert. Immer wieder waren in den letzten Jahren Reparaturen notwendig. Die werden nun für viele Jahre nicht mehr nötig sein. Rings um das Gelände- auf einer Länge von 765 Metern- wird das Gatter erneuert. "Naturnah" betont Frilling. Das zwei Meter hohe Knotengitter wird zwischen unbehandelte Robinienpfähle gespannt. "Der Auftrag ist erteilt", ergänzt Dirk Henschel, Betriebsleiter Staatsbad. Vor über zehn Jahren hat das Staatsbad die Pflege des Geheges an den ehrenamtlich arbeitenden Verein übergeben. "Wir sehen uns aber weiter in der Verantwortung", erklärt Henschel. Deshalb habe nun auch die Stadt die Investitionskosten übernommen. Im Juni sollen die Arbeiten beginnen und bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein. Davon abgesehen- der überwiegende Teil der Arbeit im Gehege wird weiterhin von Rainer Frilling und einem etwa zehnköpfigen Helferteam ehrenamtlich erledigt. Unterstützung gab es von einer Arbeitsgemeinschaft der Realschule Süd. Auf die muss der Verein allerdings derzeit coronabedingt verzichten. Ganz wichtig: Die regelmäßige Fütterung. Zusätzlich zu Kastanien, Eicheln und Mais bekommen die Bewohner des Geheges, zu denen nicht nur Rotwild, sondern auch Muffelschafe gehören, Frisches. Und deshalb wurden 20 Hektar Wiese neu eingesät. "Wir haben 100 Kilo Saatgut ausgebracht", berichtet Frilling. Nun knabbern Schafe und das Damwildrudel, das im Juni durch fünf bis acht Kälber erweitert wird, nicht nur frisches Weidegras, sondern auch Klee und Kräuter. Im Herbst gibt es Fallobst Im Herbst wird der Speiseplan dann durch Fallobst angereichert. 31 Apfel- und drei Kastanienbäume hat der Verein auf dem Gelände gepflanzt. "Die Ernte ist nur für die Tiere", stellt der Vereinsvorsitzende klar. Rund 11.000 Euro hat der Verein für Saatgut und Bäume investiert- ausschließlich aus Spenden und den Beiträgen der rund 50 Mitglieder. Weitere 30.000 Euro wird das neue Gatter kosten. "Diese Summe hätten wir nicht aufbringen können", erklärt Frilling. Jetzt übernimmt die Stadt die Kosten. "Das Damwildgehege in der Oeynhausener Schweiz ist ein beliebtes Ausflugsziel, an dem gerade Familien mit Kindern oder Kindergärten Waldtiere in echt erleben können", nennt Bürgermeister Achim Wilmsmeier als Grund für die städtische Finanzhilfe. Mindestens ebenso wichtig ist ihm aber ein zweiter Aspekt: " Hier ist Ehrenamt aktiv und hilft diese Attraktion für Kinder und Familien zu erhalten". Wertschätzung fürs Ehrenamt - auch das für Frilling ein Grund zur Freude.

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