Parklichter-Festival in Bad Oeynhausen abgesagt

Bad Oeynhausen. Die Liste der Ausfälle ist lang. Nahezu alle Veranstaltungen, die in den Sommermonaten in Bad Oeynhausen geplant waren, müssen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Mit den Parklichtern am ersten August-Wochenende trifft es auch das Aushängeschild der Stadt. &bdquo;Wir gehen zum derzeitigen Zeitpunkt davon aus, dass sie nicht stattfinden werden", erklärte Staatsbad-Geschäftsführerin Beate Krämer am Donnerstagabend auf Nachfrage der NW. Noch warte man allerdings auf den Erlass des Landes NRW. Einen Ersatztermin später im Jahr wird es nicht geben. &bdquo;Wir werden versuchen, sämtliche bisher geplanten Künstler auf 2021 zu schieben." Dafür würden derzeit Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Bernd Bolte, Veranstalter der Innenstadtfete, denkt sogar noch einen Schritt weiter als bis zum 31. August: &bdquo;Ich rechne damit, dass auch den Rest des Jahres alles ausfällt", sagt er. Etwas optimistischer ist dagegen Michael Scholz von der Aqua Magica GmbH: Er hofft, dass zumindest seine Poetischen Quellen stattfinden werden. &bdquo;Das ist ja keine Großveranstaltung mit Volksfestcharakter." Am Mittwoch hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder auf das prinzipielle Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August geeinigt. Konkrete Regelungen, etwa zur Größe der Veranstaltungen, sollen durch die Länder getroffen werden. Darunter versteht das Land NRW Veranstaltungen, zu denen ta?glich mehr als 100.000 Besucher erwartet werden. Auch wenn die Zahl der zeitgleich erwarteten Besucher ein Drittel der Einwohner der Kommune übersteigt und sich erwartungsgemäß mindestens 5.000 Besucher zeitgleich auf dem Veranstaltungsgelände befinden, wird das als Großveranstaltung definiert. Kriterien, die auf die Parklichter eindeutig zutreffen. Planungen für den Abendmarkt Auch alle weiteren Veranstaltungen seien derzeit mit unbestimmtem Datum untersagt, erklärt Beate Krämer. &bdquo;Wir hangeln uns derzeit von Woche zu Woche und werden sehen, was am 30. April neu entschieden wird." Vielleicht gebe es ja nicht nur Schwarz oder Weiß. &bdquo;Vielleicht ist es ja auch möglich, Veranstaltungen an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen", überlegt Krämer. Wie den Schlemmer-Abendmarkt. &bdquo;Wir schauen derzeit, wie das vielleicht zu regeln ist, damit in den Sommermonaten doch noch der ein oder andere Markt stattfinden kann." Stattfinden sollen, nach jetzigem Stand, zumindest die Poetischen Quellen auf der Aqua Magica. &bdquo;Dort sind Abstände leichter einzuhalten und notfalls müssen wir mit Masken und Handschuhen agieren", zeigt sich Michael Scholz, Mitarbeiter der Aqua Magica GmbH, optimistisch. 100-prozentig könne das aber derzeit niemand sagen: &bdquo;In zwei Monaten kann die Situation schon wieder eine andere sein." Aber die Autoren lechzten nach Auftrittsmöglichkeiten. &bdquo;Und bei uns treffen sich ja keine 1.000 Leute. Da sind maximal 400 pro Veranstaltung. Vielleicht sogar nur 200", rechnet Scholz vor. &bdquo;Ich möchte Zuversicht vermitteln", sagt er. Künstler für 2021 umgebucht Angesagt sind auf der Aqua Magica aber bereits sämtliche Gastveranstaltungen wie der Pfingstmarkt oder Schlager im Park sowie die Eigenveranstaltung Sommerfest der Kleinkunst. &bdquo;Bei dem Gedränge, was dort vor den Bühnen herrscht, machen zwei Meter Abstand keinen Sinn", sagt Scholz. Er sehe keine Chance, das durchzuführen. Derzeit werde mit den Agenturen verhandelt, ob die Künstler für den 19. Juni 2021 gebucht werden könnten. Schon jetzt aber hat das Theater-Team des Staatsbades die bisher ausgefallenen Aufführungen in die neue Saison verlegt. &bdquo;Größtenteils ist uns das gelungen", sagt Krämer, die auf das neue Theater-Programm hinweist, das in der kommenden Woche erscheint. &bdquo;Auch die Mai-Veranstaltungen wollen wir weiter nach hinten schieben." Derzeit ist das Theater bis zum 1. Mai geschlossen – ob danach wieder Veranstaltungen stattfinden können, werde sich zeigen, so die Geschäftsführerin. Bolte rechnet mit Absagen bis Ende 2020 Einer, der bereits zahlreiche seiner geplanten Veranstaltungen abgesagt hat, ist Bernd Bolte. Bürgerfest, Innenstadtfete, Bierboulevard – alles gestrichen. &bdquo;Vermutlich dürfen auch den Rest des Jahres keine Veranstaltungen mit mehr als 500 Gästen stattfinden", vermutet er. Er habe schon, so &bdquo;Bebo", mit dieser Entscheidung des Bundes gerechnet. &bdquo;Auch wir als Veranstalter müssen auf Spaß verzichten", bedauert er. Damit die Planungen aber nicht vergebens waren, hat er alle Künstler und Schausteller bereits für 2021 gebucht. &bdquo;Den Schaustellern geht es wirklich schlecht", bilanziert er. Bei Bolte selbst sieht es etwas besser aus: &bdquo;Wir werden klar kommen", sagt er. &bdquo;Wir sind gut aufgestellt und werden dieses Jahr überstehen." Selbst wenn kleine Veranstaltungen unter Auflagen möglich sein sollten – Bernd Bolte wird trotzdem alles absagen: &bdquo;Wer will denn mit Mundschutz zum Bierboulevard", winkt er ab. Zumal viele Bad Oeynhausener auch den Sommer über noch Angst vor Menschenansammlungen hätten: &bdquo;Viele Besucher würden wegbleiben. Aus Angst vor Ansteckung." Was aus dem Oktoberfest wird, bleibt abzuwarten: &bdquo;Zelte sind bestellt, Marketing läuft. Aber wir müssen auf alles gefasst sein." Eines aber steht für Beate Krämer fest: &bdquo;Planungen können von heute auf morgen wieder hinfällig werden." Und man müsse flexibel und klein denken: &bdquo;Wenn der Sommerurlaub für viele ausfällt, verbringen sie sicherlich gerne Zeit in Bad Oeynhausen und wollen den Sommer hier genießen. Da müssen wir versuchen, kurzfristig Veranstaltungen möglich zu machen – mit Abstand."

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