Orkan "Sabine" sorgt für 150 Einsätze im Kreis Minden-Lübbecke

Kreis Minden-Lübbecke. Der Orkan "Sabine" ist Sonntag und Montag durch den Kreis Minden-Lübbecke gezogen. Schon zuvor wirbelte der Sturm einiges durcheinander: Zahlreiche Schulen im Kreis sagten den Unterricht für Montag ab und auch viele Sportveranstaltungen in der Region fanden nicht statt. 17:26: Ein schneller Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr am Montagnachmittag: Weil ein großer Baum auf die Bergstraße in Pr. Oldendorf zu kippen drohte, hat die Feuerwehr den Baum gefällt. "Auch wenn Sturm Sabine nicht mehr in der Stärke wie Sonntagnacht wütet, können auch am Montag immer noch Bäume umstürzen", erklärte Gruppenführer Maik Brümmelhörster. "Zum einen liegt das an der extremen Feuchtigkeit des Bodens, zum anderen an den vereinzelt stark ausfallenden Windböen", so der Gruppenleiter weiter. Für wenige Minuten musste die Bergstraße gesperrt werden, während der Baum gefällt, zersägt und von der Straße entfernt wurde. Besonderheit bei diesem Einsatz war die Tatsache, dass sich der Baum im Geäst eines anderen Baumes verfangen hat. "Dadurch hätte er jederzeit umkippen können", erklärte Brümmelhörster. 17:03: Auch in Porta Westfalica verlief der Sturm weniger schlimm als erwartet, teilt die Feuerwehr mit. Bereits am Montagmorgen gegen 2 Uhr konnten die Einsatzbereitschaften aufgelöst werden, kurz darauf auch die örtliche Einsatzleitung. Dennoch gab es in den Abendstunden für die Feuerwehr einiges zu tun: Meistens handelte es sich um umgestürzte Bäume, die auf Straßen lagen. Einmal wurde ein Baum auf einem Haus gemeldet, dieser stellte jedoch keine unmittelbare Gefahr dar und musste nicht durch die Feuerwehr entfernt werden, so Feuerwehr-Sprecher Michael Horst. 16:23: Am Montagnachmittag gegen 16 Uhr musste der Einsatzwagen mit der großen Drehleiter des Feuerwehrzuges Mitte in Lübbecke ausrücken. Der Sturm hatte Metallteile einer Dachverkleidung auf einem Gebäude in der Fußgängerzone LangeStraße/Ecke Gerichtstraße gelockert. Aus Sicherheitsgründen entfernten die Feuerwehrmänner vom Korb der Drehleiter aus die Metallstücke in rund acht Metern Höhe, bevor diese abstürzen und wohl möglich noch Passanten verletzten. "Es sah zunächst schlimmer aus, als es dann war", so die Einsatzkräfte vor Ort. 16:04: Sturmtief &bdquo;Sabine" war der erwartet &bdquo;knackige" Wintersturm, aber kein Orkan, zieht der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst (Wettermanufaktur) am Montagmorgen Bilanz. Die höchsten Böen an den Wetterstationen im Mühlenkreis und den angrenzenden Kreisgebieten lagen zwischen 90 und 107 km/h, das entspricht Windstärke 10 bis 11. Somit reichte &bdquo;Sabine" auch nicht an die letzten Orkane &bdquo;Kyrill" und &bdquo;Friederike" heran, bei denen Böen von 120 km/h und mehr gemessen wurden, so Föst. 16:02: In der Gemeinde Hüllhorst verursachte der Sturm weniger Schäden als erwartet, berichtet die Freiwillige Feuerwehr Hüllhorst. Von 13 Uhr am Sonntag bis 0.15 Uhr in der Nacht war die örtliche Einsatzleitung besetzt. Die Kameraden mussten zu vier Einsätzen ausrücken, zeitweise waren Kräfte der Feuerwehr in Bereitschaft. Das DRK Hüllhorst hatte bis Mitternacht einen Rettungswagen als Eigensicherung für die Einsatzkräfte gestellt. Während einer Erkundungsfahrt konnten die Hüllhorster Wehrleute noch einen Tannenbaum auflesen, der einsam über die Straße rollte. 14:50: Orkan Sabine hat vieles durcheinander gewirbelt. Offenbar auch die Entscheidungsfreudigkeit der Behörden. Redaktionsleiter Martin Fröhlich hält das für den falschen Weg. Warum haben die Städte nicht einfach alle am Freitag erklärt, dass alle Schulen am Montag geschlossen bleiben? Nur so wäre für die Eltern eine zuverlässige und verträgliche Regelung entstanden. Er meint in seinem Kommentar, dass alle Schulen hätte schließen müssen. 14:45: Das sind die offiziellen Einsatzzahlen des Kreises Minden-Lübbecke Minden 35 Bad Oeynhausen 21 Porta Westfalica 19 Lübbecke 5 Petershagen 20 Stemwede 7 Hille 11 Hüllhorst 4 Rahden 15 Preußisch Oldendorf 6 Espelkamp 7 Einsätze insgesamt 150 14:30: Wegen der aktuellen Wetterlage bleiben die Straßensperrungen K23 (Frettholzweg zum Fernsehturm), K30 (Zur Lutternschen Egge/Luttern) und K60 Kahle Wart bis einschließlich Dienstag, 11. Februar 2020, 8 Uhr (unter Vorbehalt) bestehen, teilt der Kreis Minden-Lübbecke mit. 14:00: 82 Feuerwehrleute waren in Bad Oeynhausen im Einsatz. Sie mussten 17 Mal Hilfe leisten. Sägen waren das wichtigste Hilfsmittel, das dabei gebraucht wurde. Mehrere Bäume stürzten durch den Sturm um - und wurden noch am Abend zerkleinert und an die Seite geschafft. Anders als bei Kyrill vor einigen Jahren wurde aber kein Dach abgedeckt. Auch im Wald des Wiehengebirges hat Sabine nur kleine Spuren hinterlassen, wie Förster Markus Uhr berichtet. 12:52: Durch den Sturm kam es in den Espelkamper Ortsteilen Isenstedt und Frotheim zu einem Stromausfall. Der Energieversorger konnte zwar relativ schnell wieder die ausgefallene Versorgung wieder herstellen, allerdings blieben ein landwirtschaftliche Betrieb vom Netz abgetrennt. Ein Milchvieh-Betrieb in der Niederwaldstraße wurde über mehrere Stunden von der Löschgruppe Isenstedt mit einem Notstromerzeuger unterstützt. Später übernahm ein anderer Landwirt mit einer mobilen Anlage die Versorgung, teilt der Espelkamper Feuerwehr-Sprecher Volker Dau mit. 10:35: Das Sturmtief Sabine hält die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seit den Mittagsstunden des Sonntags weiter in Atem. Auf der Leitstelle der Polizei gingen bisher (Stand 10.02.2020, 8.30 Uhr) etwa 100 wetterbedingte Notrufe ein. Rund ein Drittel davon erforderten kein polizeiliches Einschreiten. Zu rund 60 Gefahrenstellen rückten Einsatzkräfte aus. Vielfach blockierten herabgestürzte Äste oder umgestürzte Bäume die Fahrbahnen. Gleiches galt auch diverse umgewehte Verkehrszeichen oder Bauzäune beziehungsweise Baustellenabsperrungen. Die Mindener Kreisbahn (MKB) sperrte aufgrund von umgestürzten Bäumen die Strecke zwischen Minden und Hille. Aufgrund der Wettergefahren wurden die Straße Lutter, Schnathorster Straße und Kahle-Wart-Straße gesperrt. Meldungen über Verletzte gingen nicht ein. Das passierte in Minden: In der Innenstadt lösten sich vom Baugerüst der Rathausbaustelle diverse Teile und in der Obermarktstraße fielen Ziegel vom Dach. Beide Bereiche wurden großräumig abgesperrt. In der Moltkestraße kippte ein komplettes Baugerüst um. Von einer Tankstelle in der Friedrich-Wilhelm-Straße lösten sich Dach- bzw. Fassadenteile. In Dankersen flog ein ungesichertes Trampolin durch die Luft. Ein auf die Straße umgestürztes Dixie-Klo meldete man in der Roßbachstraße. In einer Senke des Grimpenwalls sammelte sich in der Nacht aufgrund des Starkregens für rund eine halbe Stunde auf einer Länge von rund 20 Meter bis zu 30 Zentimeter hoch das Wasser an. Auch zwei stark schwankende Baukräne weckten bei Anwohnern Befürchtungen. Von diesen ging aber keine Gefahr aus. In der Straße "Glinst" in Hille deckte der Sturm Teile eines Dachs ab. Hier lief Wasser ins Haus. Eine umgestürzte Baustellenabsperrung in der Straße Bierderloh in Petershagen blockierte die Fahrbahn. In Bad Oeynhausen wurden insgesamt fünf Autos von umgestürzten Bäumen geschädigt. Am schlimmsten trat es drei Fahrzeuge in der Eidinghausener Straße, welche von einem Baum begraben wurden. An zwei Wagen entstand Totalschaden. Die Feuerwehr musste den Baum zerlegen. In der Wittelstraße brach ein Strommast. Die Stadtwerke beseitigten die Behinderung. Darüber hinaus meldete man ein umgestürztes Dixie-Klo sowie rund 80 Meter Bauzaun. Auch in Espelkamp beschädigten umgestürzte Bäume zwei Autos sowie einen Strommasten. Auf der Osnabrücker Straße krachte ein Autofahrer in einen auf der Fahrbahn liegenden Baum. Die Bünder Straße von Preußisch Oldendorf wurde aufgrund mehrerer umgestürzter Bäume an der Kreisgrenze zu Herford gesperrt. 08:40: Im Kreis Minden-Lübbecke hatten Feuerwehr und Polizei am Abend und in der Nacht zahlreiche Einsätze wegen des Sturms zu absolvieren. Nach ersten Informationen aus der Polizeileitstelle gibt es glücklicherweise laut des "Mindener Tageblatts" keine Verletzten zu beklagen. Wegen vieler umgestürzter Bäume und herabstürzender Dachziegeln mussten mehrfach Straßen und Wege gesperrt werden. Außerdem kam es wegen des Sturmes zu einem Unfall, bei dem aber ebenfalls niemand verletzt wurde. Bei einem Verkehrsunfall in Petershagen-Ovenstädt ist nach ersten Informationen mindestens eine Person verletzt worden, der Sturm soll jedoch nicht die Unfallursache sein. 18.44: Kurze Info in eigener Sache: Der Orkan über OWL legt auch die Zeitungszustellung lahm. 18.30: Derzeit hat die Feuerwehr im Kreis Minden-Lübbecke etwa 50 Einsätze am Laufen. Dabei handelt es sich zum Großteil um Bäume, die auf der Fahrbahn liegen. Teilweise müssen auch Gebäude-Teile wie Dachpfannen oder Gerüste von den Einsatzkräften gesichert werden. "In der Masse sind es vor allem Bäume, die auf Verkehrswegen liegen", teilt Michael Schäfer, Kreisbrandmeister mit. Präventiv wurden die Passstraßen über das Wiehengebirge gesperrt, wie der Jakobsweg in Porta, die Kahle-Wart-Straße und die Schnathorststraße und eben die Luttersche Egge. 17.20: Wichtige Info für Zugreisende: Laut eines Pressesprechers der Deutschen Bahn ist die Strecke von Hamm nach Hannover nun zwischen Oelde und Neubeckum gesperrt. "Züge werden zurückgehalten." Das dürfte zu etlichen Ausfällen und massiven Verspätungen führen. In NRW ist der Fernverkehr eingestellt. 17.17: Orkantief Sabine hat die Kurstadt früher als erwartet erreicht. Schon am Nachmittag stürzte durch den Sturm ein Baum an der Eidinghausener Straße auf drei parkende Fahrzeuge. &bdquo;Totalschaden" bilanziert ein Polizei-Sprecher für zwei der Wagen, das dritte wurde erheblich beschädigt. Auf 10.000 Euro wird der Gesamtschaden geschätzt. 17.00: Die Lutternsche Egge ist voll gesperrt.

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