Bad Oeynhausen

Holpriger Fassanstich und mehr bei der Innenstadtfete in Bad Oeynhausen

Laute Musik, interkulturelles Essen, gute Laune und viel Pils ist die erste Bilanz des Freitagabends. Warum der Startschuss allerdings nach hinten los ging.

O'zapft is: So recht wollte es beim traditionellen Fassbieranstich in diesem Jahr nicht laufen. Nach den ersten Schlägen bekam Bürgermeister Achim Wilmsmeier vor allem Spritzer ab. Am Ende aber floss das kühle Blonde doch noch kontrolliert aus dem Hahn. | © Felix Eisele

Noah Matzat
06.07.2019 | 06.07.2019, 18:22

Bad Oeynhausen. Ein Hammer, ein Hahn, ein Schlag. Wenn es gut läuft, sollte das Bier dann aus dem Holzfass in die Gläser fließen. Aber bei der Eröffnung der 47. Innenstadtfete konnte davon keine Rede sein. Erst fällt der Hahn vom Fass auf den Boden, dann folgen weitere zwei, drei, vier, fünf, ja sogar acht Schläge des Bürgermeisters Achim Wilmsmeier (SPD). Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und lachte: "Es geht einfach nicht." Letztlich wird der Zapfhahn in das Fass gebohrt und das Pils kann an die Luft.

Mehr oder weniger glatt lief also die Eröffnung. Dabei war die Innenstadtfete eigentlich schon seit einigen Stunden inoffiziell in Gang. Schon weit vor 20 Uhr hörte man von den verschiedenen Bühnen in den Straßenzügen, die ein Viereck in der Innenstadt bilden, den Bass dröhnen. Viele Bad Oeynhausener oder Zugereiste tummelten sich schon früh auf dem Inowroclaw-Platz, am Schweinebrunnen oder an den üppig vorhandenen Fressbuden, die der Fete von der deutschen Bratwurst über Pitataschen im orientalischen Stil bis hin zu französischen Crêpes die kulinarische Vielfalt geben.

MerQury als Zuschauermagnet

Schon in den frühen Abendstunden bewegten sich die Massen durch die Innenstadt. - © Felix Eisele
Schon in den frühen Abendstunden bewegten sich die Massen durch die Innenstadt. | © Felix Eisele

"Der Aufbau ist fast gleich. Er hat sich bewährt", sagt Festorganisator Bernd Bolte. Allerdings habe sich eine Bühne verschoben. Noch vergangenes Jahr stand eine Bühne vor der Sprakasse. Bis dorthin seien bei den vergangenen Malen aber nur wenige Menschen gelaufen, denn anschließend war dieser Weg ein totes Ende. Deshalb sei die Sparkassenbühne an den Lennéplatz umgezogen, so habe man nun in jeder Straße und vor jeder Bühne auch Durchgangsverkehr. "Jetzt kann schließlich auch keiner der Schausteller mehr sagen, dass er einen B-Platz hätte", sagt der Organisator.

In seiner kurzen Eröffnungsrede hatte Bürgermeister Wilmsmeier von einem Fest der stetigen Veränderung gesprochen, das jung geblieben sei. So sieht es auch Bernd Bolte: "Wir versuchen immer auch das junge Publikum, zum Beispiel mit dem Fahrgeschäft auf der Herforder Straße anzuziehen." Er wolle das Fest immer aktuell halten.

Sein Ziel: "Jeder muss beim Schlendern durch die Innenstadt mindestens einmal seinen Musikgeschmack hören." Die Chancen stehen dieses Jahr wohl besonders gut, denn mit der Queen-Tribute-Band "MerQury" war auf der Bühne 1 an der Auferstehungskirche wohl für jeden ein Klassiker dabei.