Land stellt über 600.000 Euro für Sportvereine in Bad Oeynhausen bereit

Bad Oeynhausen. Das ist ein ansehnlicher Batzen zusätzliches Geld für den Sport: Das Land Nordrhein-Westfalen stellt 661.835 Euro für die Modernisierung der Sportstätten in Bad Oeynhausen bereit. Das Geld ist Teil des landesweiten Sportförderprogramms "Moderne Sportstätte 2022". Darauf weist der Landtagsabgeordnete Stephen Paul (FDP) hin. Insgesamt will das Land 300 Millionen Euro ausgeben, um die Sportinfrastruktur zu sanieren. Noch ist unklar, welche Vereine das Geld bekommen können. Die Stadtverwaltung ist bis Mittwoch davon ausgegangen, dass nur Vereine mit Eigentum Förderanträge stellen können. Das hätte jedoch bedeutet, dass die meisten Breitensportvereine in Bad Oeynhausen, für die das Geld eigentlich gedacht ist, gar nicht förderfähig wären. Es wird noch ermittelt, welche Vereine förderfähig sind Inzwischen ist klar: Auch Vereine, die auch nur einen Nutzungsvertrag über 10 Jahre vorweisen können, sind förderfähig. Das geht aus den Richtlinien hervor. Die zuständige Staatssekretärin Andrea Milz hat auf einer Pressekonferenz in Essen zudem klargestellt: Das Programm richtet sich an Vereine und Verbände, "die Sportstätten im Eigentum, gemietet oder gepachtet haben". Nach Auskunft von Kerstin Vornheder sind die Förderrichtlinien des Landes erst Dienstag in der Verwaltung angekommen. Derzeit werde noch ermittelt, welche Vereine überhaupt förderfähig seien. Allerdings ist nicht etwa die Stadtverwaltung federführend in dem Antragsverfahren. Dreh- und Angelpunkt ist der Stadtsportverband, der "im Benehmen" mit der Stadtverwaltung eine Liste förderfähiger Vereine erstellen soll. Die Staatskanzlei des Landes NRW will dann über die Anträge entscheiden. Geld fließt aber erst in einer zweiten Stufe, wenn die Staatskanzlei die Anträge bewilligt und über die NRW-Bank auszahlen lässt. Dieses Prozedere geht aus einer im Rahmen der Pressekonferenz veröffentlichten Foliensammlung hervor. Hans Milberg, Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV), kennt bisher nur die Fördersumme, die für Bad Oeynhausen vorgesehen ist. Der SSV-Vorsitzende vertritt 62 Mitgliedervereine. Nach den Plänen der Landesregierung müssen allerdings auch Sportvereine, die nicht im SSV Mitglied sind, ihre Förderanträge über den SSV stellen. Milberg: "Wir vertreten alle, auch die, die nicht Mitglied bei uns sind." Geld soll dem Breitensport zu Gute kommen Nach Auskunft des FDP-Landtagsabgeordneten Stephen Paul soll das Programm dem Breitensport zu Gute kommen. Er schreibt in einer Presseerklärung: Das "nutzerfreundliche, bürokratiearme Programm" sehe Förderbescheide von 10.000 bis 100.000 Euro vor und zeichne sich durch einen "unkomplizierten Verwendungsnachweis" aus. Gefördert werden nach Paul auch Investitionsmaßnahmen zur Ausstattung, zum Umbau und zum Ersatzneubau von Sportstätten. Das Programm ziele auch auf die begleitende, sportfachlich notwendige Infrastruktur samt energetischer Ertüchtigung, digitaler Modernisierung oder zur Vermeidung von Unfällen. Die Fördersumme errechnet sich aus dem fünffachen Satz der Sportpauschale, die in Bad Oeynhausen im Jahr 2018 ausgezahlt worden ist. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat in einer Studie im Jahr 2016 deutschlandweit einen Sanierungsstau von 9,7 Milliarden Euro ausgemacht. NRW gibt landesweit nun 300 Millionen Euro für die Sanierung von Sportstätten aus. Nach Auskunft der Staatskanzlei kann der Haushalt des Landes derzeit "nicht mehr verkraften". Das Programm sei "ein gewaltiger Kraftakt" und werde den Modernisierungsstau an Sportstätten in der Trägerschaft von Sportvereinen und Sportverbänden innerhalb von vier Jahren deutlich abbauen. Förderprogramm als Trendwende Neben dem neuen Förderprogramm zahlt das Land die Sportpauschale in Höhe von jährlich rund 56 Millionen Euro. Außerdem werden die Fördermittel für den herausragenden Sportstättenbau in Höhe von jährlich rund sieben Millionen auf mehr als 550 Millionen Euro in den Jahren 2019 bis 2022 aufgestockt. Stephen Paul sieht in dem Förderprogramm eine Trendwende: "Das Ziel ist, die rund 38.000 Sportstätten in unserem Land zu modernisieren, zu sanieren und zukunftsweisend unter nachhaltigen und barrierefreien Gesichtspunkten auszubauen."

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