Oerlinghausen und die Pflichtaufgaben

Pläne des Bergstädter Bauamtes

Schwerpunktmäßig sind es die Schulen, für deren Instandhaltung die Oerlinghauser Verwaltung einiges an Geld aufbringen muss – auch in der Haushaltssicherung.

An der Heinz-Sielmann-Schule müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden. Ob sich das noch lohnt, oder ob ein Neubau nicht günstiger wäre, darüber informiert Ulrike Lexis von einer Beratungsfirma. | © Karin Prignitz

Gunter Held
06.02.2025 | 06.02.2025, 00:00

Oerlinghausen. Die Bergstadt schwächelt finanziell. Trotzdem müssen gerade im Baubereich Dinge erledigt werden. Bauamtsleiter Marc Plaßmann sagt, dass alle Maßnahmen im Haushaltsentwurf abgebildet, aber von der Politik noch nicht beschlossen sind. Allerdings hat bei diesem Haushalt nicht die Politik das letzte Wort, sondern die Kommunalaufsicht des Kreises Lippe. Das ist notwendig, weil Oerlinghausen in die Haushaltssicherung gehen muss. Und das wiederum heißt, dass alle Ausgaben von der Kommunalaufsicht genehmigt werden müssen.

Plaßmann sagt, dass im Haushaltsentwurf überwiegend verpflichtende Maßnahmen abgebildet seien, die aus sicherheitstechnischen Gründen oder um Substanz zu erhalten, notwendig seien. Der Schwerpunkt liegt dabei bei den Schulen. Für die Nebengebäude der Heinz-Sielmann-Schule inklusive der ehemaligen Fröbelschule ist eine Dachsanierung geplant, allerdings erst 2026. Noch ein Jahr später soll das Dach des Hauptgebäudes saniert werden.

Ob das allerdings tatsächlich so kommen wird, hängt auch von einem Gutachten ab, das Ulrike Lexis vom Beratungsbüro Dr. Garbe, Lexis und von Berlepsch heute im Schul- und Kulturausschuss vorstellen wird. „Es kann sein, dass wir sämtliche geplanten Maßnahmen auf den Prüfstand stellen müssen“, sagt Plaßmann. Denn die Instandhaltungsarbeiten werden buchungstechnisch anders behandelt als ein Neubau. Der wäre eine investive Maßnahme, die über Jahre steuerlich abgeschrieben werden könnte. Die Finanzierung der Sanierungen und Instandsetzungsarbeiten bleiben komplett bei der Stadt und können auch nicht steuerlich angesetzt werden.

Allein für 2025 müssen in der HSS inklusive der ehemaligen Fröbelschule vier weitere Klassenräume geschaffen werden. Zwei sollen im F-Trakt gebaut werden, für die anderen beiden wird es laut Plaßmann auf eine Containerlösung hinauslaufen. Und auch da muss die Frage nach Miete oder Kauf geklärt werden.

Nagetiere im Gymnasium

Im Gymnasium müssen drei Lehrerzimmer wegen hygienischer Probleme saniert werden. Dort sind Nagetiere festgestellt worden. In der Sporthalle geht die Sanierung des Flachdaches weiter. Außerdem muss das Dachtragwerk erneuert werden. „Es gibt im Moment keine statischen Reserven mehr“, sagt Plaßmann. Deshalb könne dort auch keine Photovoltaikanlage installiert werden. Und auf dem Sportplatz muss die Bewässerungsanlage mit einem höheren Wasserdruck versehen werden. Der Rest sind mehr oder minder kostenintensive Kleinigkeiten, meist sicherheits- oder brandschutzrelevanter Art.

Für die Grundschule Helpup ist für das laufende Jahr der Neubau der Verwaltung vorgesehen. Sie soll am Platz des alten Verwaltungsgebäudes entstehen, aber zweigeschossig werden. Unten sollen Aula und Mensa untergebracht werden, für die Verwaltung ist die obere Etage vorgesehen. Dafür sind im Haushaltsentwurf drei Millionen Euro eingestellt. Eine weitere Million wird für den weiteren Ausbau des Altbaus veranschlagt.

Abgerissen werden soll auch das jetzige OGS-Gebäude. Die Pläne für ein neues Haus, dass allen Kindern der Grundschule pflichtgemäß Platz bietet, stellt Architekt Falko Biermann ebenfalls im heutigen Schul- und Kulturausschuss vor. Für 2025 sind für das neue OGS-Gebäude zunächst 300.000 Euro eingestellt. Bis 2027 werden es für den Neubau insgesamt 2,5 Millionen Euro sein, abzüglich einer Landesförderung in Höhe von 600.000 Euro.

In der Grundschule Lipperreihe muss die Dränage instandgesetzt werden. Außerdem müssen die Dächer der Aula und der Sporthalle saniert werden. Am Sportplatz soll das Flutlicht durch LEDs getauscht werden. Die Grundschule in der Südstadt ist neu, dort braucht nichts gemacht zu werden. Aber die Leuchten in der alten Sporthalle, die sollen in diesem Jahr alle auf LED umgerüstet werden.