Leopoldshöhe. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus. Zu den Folgen gehört auch, dass in Leopoldshöhe die Gebühren für die Abfallentsorgung steigen. Gegenüber der Kalkulation für das Jahr 2022 erhöhen sich die Kosten um durchschnittlich 22 Prozent. Einstimmig hat der Haupt- und Finanzausschuss empfohlen, die Gebührensatzung entsprechend zu ändern. Es wird erwartet, dass der Rat diesem Votum in seiner Sitzung am Donnerstag folgen wird.
Zur Verteuerung haben mehrere Faktoren beigetragen. Der Abfallwirtschaftsverband verwies unter anderem auf die CO2-Bepreisung. Seit 2021 erhält der Ausstoß von Treibhausgasen beim Heizen und Autofahren einen Preis. Damit soll ein Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften gesetzt werden. Ferner seien höhere Aufwendungen und Umlagen an die Mitgliedskommunen unumgänglich. Schließlich seien die Energiekosten für den Transport massiv gestiegen, was der Abfallwirtschaftsverband auf das Kriegsgeschehen in der Ukraine zurückführt.
Leopoldshöher produzieren 1.400 Tonnen Restmüll pro Jahr
Bei der Erstellung der Kalkulation werden Hochrechnungen, Zugänge und Abgänge einbezogen, um realistische Abfallgebühren zu ermitteln. Das kalkulierte Abfallvolumen liegt in Leopoldshöhe um durchschnittlich 3,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Dies wird auf die Zahl der Neuanmeldungen sowie auf das Verbrauchsverhalten zurückgeführt.
Im Jahresabschluss 2021 ist bei der Nachkalkulation ein Überschuss entstanden. Er wurde dem Sonderposten für den Gebührenausgleich zugeführt und wird bei der Nachkalkulation 2022 gebührenmindernd berücksichtigt.
Beim Bioabfall wird eine gleichbleibende Menge erwartet. Sie liegt unverändert bei 2.000 Tonnen. Für eine 120-Liter-Tonne sind 52 Euro zu zahlen (zuvor 50 Euro), ein Behälter mit 240 Litern Fassungsvermögen kostet 95 Euro (92 Euro).
Beim Restmüll bleibt es ebenfalls bei unverändert 1.400 Tonnen. Diese Gebühren schließen unter anderem Personalkosten, Beseitigung von wildem Müll, gestiegene Sperrmüll- und Schadstoffkosten sowie die Dienstleistungen des Bauhofes ein. Damit werden auch jene Haushalte, die von einer grünen Tonne befreit sind, an den Aufwendungen beteiligt. Die Dienstleistungen des Bauhofes für das Leeren von Straßenpapierkörben sowie für den sogenannten „wilden Müll“ bleiben konstant. Aufgrund der Marktlage werden keine Erlöse aus der Verwertung des Altpapiers erwartet. Die Gebühren für den Restmüll im Jahr 2023 betragen 133 Euro (105 Euro) für 120 Liter und 206 Euro (176 Euro) für 240 Liter.
Für die großen, 1,1 Kubikmeter fassenden Restmüllgefäße (Container) wird ein gleichbleibendes Aufkommen kalkuliert. Hier sind insgesamt 275 Tonnen zu entsorgen. Bei 13 Leerungen entstehen Kosten in Höhe von 859 Euro (809 Euro), bei einer vierzehntägigen Leerung sind 1.721 Euro (1.620 Euro) zu zahlen. Bei einer wöchentlichen Leerung werden 3.499 Euro (3.246 Euro) berechnet.
In der Beschlussvorlage heißt es weiterhin: „Aufgrund der Entwicklung der Kosten, Mengen und Altpapiererlöse kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Zukunft die Abfallgebühren weiterhin steigen.“