
Verl. Die Nutzung der Komposttonne wird für Haushalte in Verl 2025 günstiger. Die Gebühren sinken mit dem anstehenden Jahreswechsel um 21,17 Prozent. Einen entsprechenden Beschlussvorschlag hat der Ausschuss für Nachhaltigkeit und Umwelt dem Stadtrat unterbreitet.
Die Gebühren für die unterschiedlich großen Restmülltonnen bleiben im kommenden Jahr hingegen unverändert – obgleich die Stadt im Gebührenhaushalt hier mehr als 150.000 Euro zu viel eingenommen hat und damit bereits im vergangenen Jahr die defizitäre Komposttonne quersubventionieren musste.
Erwartbar wäre also eigentlich eine Gebührensenkung für die Restmüllabfuhr, die Entsorgung der Bioabfälle müsste hingegen teurer werden. Doch aus mehreren Gründen kalkuliert die Stadt für das Jahr 2025 anders.
Niedrigerer Preis für Komposttonne soll höhere Anschlussquote schaffen
Eine 80-Liter-Komposttonne kostet ab dem 1. Januar 60,48 Euro jährlich statt bislang 76,72 Euro, die Jahresgebühren für die 60-Liter-Restmülltonne (79,60 Euro) und die 80-Liter-Restmülltonne (106,12 Euro) bleiben stabil.
Mit dem günstigeren Preis für die Nutzung der Komposttonne möchte die Stadt einen Anreiz für eine höhere Anschlussquote schaffen. Denn während alle Haushalte im Stadtgebiet über eine Restmülltonne verfügen, nutzen lediglich 68 Prozent die Komposttonne.
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Doch Garten- und Küchenabfälle landen nicht in allen übrigen Fällen auf dem eigenen Komposthaufen, sondern in einem Anteil von 20 bis 25 Prozent zwischen dem Restmüll. Das aber ist in keiner Weise ökologisch.
Abfallgebühren in der Stadt sollen durch Modell stabilisiert werden
Da es sich in der Regel um nasse Abfälle handelt, muss zu deren Verbrennung in der Müllverbrennungsanlage zusätzlich fossiles Erdgas eingesetzt werden.
Werden organische Abfälle hingegen in die grüne Komposttonne gegeben, landen sie schlussendlich im Kompostwerk Gütersloh und dienen der Gewinnung von Biogas.
Die Stadt verspricht sich von der Verringerung des organischen Müllanteils in den Restmülltonnen sinkende Entsorgungskosten und damit eine Stabilisierung der Verler Abfallgebühren.
CO2-Ausstoß könnte womöglich ebenfalls gesenkt werden
„Denn für die Entsorgung des Restmülls verlangt die GEG GmbH des Kreises Gütersloh höhere Entsorgungsgebühren als für die Verwertung der kompostierbaren Abfälle“, teilte die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Nachhaltigkeit und Umwelt mit.
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Außerdem geht man im Rathaus davon aus, dass viele Eigenkompostierer einen erheblichen Anteil ihrer Gartenabfälle freitags mit dem Auto zur Annahmestelle an der Marienstraße in Kaunitz bringen.
Bei einem höheren Anschlussgrad der Komposttonne könnten künftig einige Transportwege, zum Teil mit Anhänger, wegfallen, was auch zu einer Senkung des CO2-Ausstoßes führen würde.