
Oerlinghausen. Schützenfest und Kinderschützenfest – beide Großveranstaltungen müssen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen. Doch wer die Oerlinghauser Schützen kennt, der weiß, dass sie sich ohne Umschweife auf die Suche nach kreativen Alternativen gemacht haben. Tatsächlich haben sich die Grünröcke so einiges einfallen lassen, um wenigstens einen Hauch des gewohnten Flairs einzufangen. Wie gut die geplanten Aktionen ankommen, das hat bereits der Losverkauf für „Landers lustige Lotterie“ an den beiden vergangenen Wochenenden gezeigt.
Am 20. und 27. Juni hatten Throndamen Lose für die Schützen-Tombola während der Wochenmarkt-Zeit auf dem Rathausplatz angeboten. „Das Ergebnis ist sensationell“, berichtet der 2. Vorsitzende Patrick Bockwinkel. Insgesamt 1.800 Lose konnten verkauft werden. „Damit hatten wir niemals gerechnet.“ Entsprechend konnte die Zahl der Preise noch einmal aufgestockt werden. „Auf jeden Fall werden wir auch noch etwas für den guten Zweck spenden“, kündigte Patrick Bockwinkel an.

Zunächst aber wurden die Gewinner der fast 220 Preise im Wert zwischen 20 und 40 Euro ermittelt. Die entsprechenden Gutscheine hatten die Schützen bei Oerlinghauser Einzelhändlern und Gastronomen erworben. Beide unterstützen die Schützen seit vielen Jahren. Die drehten den Spieß (wie bereits berichtet) diesmal um.
Schützen betreten Neuland und drehen einen Film
Am Wochenende sind die Losnummern gezogen worden. Nicht einfach so, verseht sich, sondern eingebettet in 20 Filmszenen, die auf dem Schützenplatz am Steinbült gedreht worden sind.

„Für jede gute Show braucht man gute Hauptdarsteller“, kündigte Sebastian Boer vor der entsprechenden Bühnenkulisse an. Weder Kosten noch Mühen hätten die Schützen gespart,verriet der noch ein Jahr länger regierende König, und unter anderem „die kleinste Kapelle, die wir bekommen konnten“, engagiert. Musikoffizier Timo Schilling am Akkordeon und Rhythmiker Bernd Oberschelp sorgten für die Untermalung der spannenden Ziehung.
Sebastian Boer hatte gemeinsam mit Lutz Gronemeyer, der als Virus-erprobter „Corona-Meyer“ auftrat, und mit Fabian Köster ein Showkonzept entwickelt, das mit deutlichem Augenzwinkern daherkommt. In welch auffällige Kostüme Christian Coesfeld und Frederic Dorneau bei der Show mit Juxfaktor schlüpfen, das soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Auf den ersten Blick sind beide jedenfalls nicht zu erkennen. Und einige andere Protagonisten ebenso wenig.
Vom Oberst und seinem Stellvertreter über den rausgeputzten Jungschützen und jubelnden Kinderschützenkönig bis hin zu den Juxtruppen – alle Charaktere, die beim Schützenfest mitwirken, werden in den einzelnen Szenen auftauchen. Und immer werden dabei ein paar Losnummern gezogen und verlesen und die entsprechenden Geschäfte oder Restaurants genannt. Weil der Film nicht viel länger als 30 Minuten dauern soll, „haben wir zwei Drittel der Gewinnlose bereits im Vorfeld gezogen“, bestätigte Patrick Bockwinkel. Der Rest wurde live während des Drehs aus dem Loshaufen gefischt und in die Kamera gehalten.
Zum ersten Mal hat die Oerlinghauser Schützengesellschaft einen Film dieser Art gedreht. Technik, Licht, das Schneiden der Szenen, „da mussten wir uns erst einmal reinfuchsen“, erzählt der 2. Vorsitzende. Das Ergebnis kann am Sonntag, 5. Juli, ab 16 Uhr auf der Homepage der Schützengesellschaft (dieschuetzen.de/), auf Facebook, Instagram und YouTube angeschaut werden. Dann klärt sich auch die spannende Frage, welche Losnummer welchen Preis gewonnen hat. Am Samstag, 11. Juli, können die gewonnenen Gutscheine in der Zeit von 9 bis 12 Uhr auf dem Schützenplatz abgeholt werden. Wer verhindert ist, kann eine Mail schreiben an: tombola@dieschuetzen.de