
Von
Karin Prignitz
16.07.2019 | 16.07.2019, 12:40
Oerlinghausen
Unterm Zeltdach wird über den Klimanotstand und die geplante Wohn- und Pflegeeinrichtung in Lipperreihe diskutiert
Oerlinghausen. „Sommer, Sonne, Ferien“, so hatten die Oerlinghauser Christdemokraten ihr Grillfest auf dem Grillplatz des Iberg-Clubs in Währentrup optimistisch überschrieben. Zumindest zwei Begriffe trafen zu, denn statt Sonne stellte sich Regen ein. Also rückten der Kreis der Gäste, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge, unterm Zeltdach näher zusammen.
„Grillen, plaudern, Rede und Antwort stehen“, so ist das traditionelle Zusammenkommen bei Bratwurst und Salaten gedacht. Eines der Themen war der Klimanotstand. Hans-Josef Hünerbein, der das Fest zusammen mit Gerhard Weigel organisiert hatte, hält nichts davon, dass sich Städte dafür aussprechen. „Nicht, weil ich es nicht für wichtig erachte, das Klima zu schützen, aber die Begrifflichkeit gefällt mir nicht.“ Jeder Bürger sollte seiner Meinung nach selbst entscheiden. Auf das Handeln jedes Einzelnen komme es an.
Hünerbein erinnerte in diesem Zusammenhang an ein Gutachten aus dem Jahr 2012. „Das hat für Oerlinghausen hervorragende CO2-Werte ausgewiesen.“ Die Fläche der Bergstadt bestehe zu beinahe 80 Prozent aus Wald, „eine bessere Bilanz bekommt niemand hin“. Und sie werde durch das Blockheizkraftwerk noch einmal verbessert.
Anderes Thema war die in Lipperreihe geplante Wohn- und Pflegeeinrichtung. Anwohner befürchten, demnächst auf einem 11,50 Meter hohen Klotz zu schauen. Sie regten an, den aktuellen Entwurf zu spiegeln – mit lockerer Bebauung am Pollmannsweg und dem Gebäudekomplex an der Grundschule. Hans-Josef Hünerbein wies auf einen anderen Investor hin, der ebenfalls Interesse gezeigt habe, „es ist aber kein Wettbewerb zustande gekommen“. Das müsse deutlich bemängelt werden.
Zudem hätte seiner Meinung nach auch die Öffentlichkeit beteiligt werden müssen. Angelika Lindner kann sich persönlich durchaus mit den Plänen der Anwohner, den geplanten Komplex zu drehen, anfreunden. „So würde es sich deutlich besser anpassen. Ich wüsste nicht, was dagegensprechen sollte.“ Die CDU-Fraktionsvorsitzende hofft auf einen fraktionsübergreifenden Beschluss.
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