Leopoldshöhe

Echter Lipper stellt in Leopoldshöhe einen Krimi mit echten Lippern vor

Der Krimiautor Christian Jaschinski und der Singer/Songwriter Jonas Pütz gastieren mit einem „Textkonzert“ in der Gemeindebücherei. Die Lokalredaktion stellt den Autor vor.

Im Hauptberuf ist Christian Jaschinski Lehrer, nebenbei kann er beim Schreiben seiner Passion nachgehen und spannende Kriminalfälle entwickeln. | © Knut Dinter

01.11.2021 | 01.11.2021, 09:14

Leopoldshöhe. Regionalkrimis haben noch immer Konjunktur. Auch der Lemgoer Christian Jaschinski hat seinen Krimi „Wolfsspiel“ in Lippe angesiedelt. Am Mittwoch, 10. November, wird er in Leopoldshöhe bei einem „Textkonzert“ daraus lesen. Musikalisch begleitet ihn der Singer/Songwriter Jonas Pütz. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Gemeindebücherei am Bürgermeister-Brinkmann-Weg 3.

Zum Inhalt: Im Kurpark von Bad Salzuflen wird eine Leiche gefunden. Strafrichterin Tara Wolf und Kriminalkommissar Florian Dreier stehen zunächst vor einem Rätsel. Ihre einzigen Anhaltspunkte sind die farbigen Spielfiguren, die sie in Nase und Ohren des Opfers finden. In seinem jüngsten Werk behandelt der Autor das Thema Selbstjustiz und lange zurückliegende Schuld. Außerdem wirft er die Frage auf, ob die Gesetze berücksichtigen, was mit Menschen passiert, denen Gewalt angetan wurde.

Textkonzerte gibt es seit 2015

Neben spannenden Szenen und Erläuterungen zu seiner Arbeitsweise verspricht Jaschinski (55) auch musikalische Beiträge. Gitarrist Pütz (29) wird zur Gitarre einige Coversongs von Ed Sheeran, Rihanna und Adele sowie selbstkomponierte Lieder vortragen, Jaschinski begleitet ihn auf dem Klavier. Als Duo haben sie schon seit 2015 mehrere erfolgreiche „Textkonzerte“ gegeben.

„Das Schreiben bereitet mir immer eine Freude“, sagte Jaschinski beim Pressegespräch in Leopoldshöhe. „Es macht mir Spaß, ist zugleich aber auch ein hartes Geschäft und bedeutet Arbeit.“ Zuerst müsse das Handlungsgerüst, also der Plot, entwickelt werden. Danach stelle sich die Frage nach den Figuren, verriet der Autor, der im Hauptberuf Betriebswirtschaftslehre am Berufskolleg unterrichtet. „Ich muss wissen, wer die Figuren sind, welche Besonderheiten sie haben und was sie gerade erleben.“

Eine gebrochene Biografie muss schon sein

Seine Anregungen bezieht der Lemgoer aus der Realität und aus seiner Fantasie. „Die Hauptfiguren sind alle ausgedacht, daneben laufen ab und zu auch mal ein paar echte Lipper durchs Bild“, sagte er. Sein fiktives Personal müsse schon eine gebrochene Biografie mitbringen, erst dann würden die Charaktere auch interessant. Nach der Lektüre hätten manche Lipper schon geglaubt, sich wiederzuerkennen. „Sie waren dann tatsächlich beleidigt, als ich ihnen mitteilen musste, dass es nicht so war“, berichtete Jaschinski.

Im Übrigen achte er darauf, dass die geschilderten Mörder und Opfer niemals echten Vorbildern nachempfunden sind – anders als die Geschichten, zu denen es wahre Fälle gebe. Aus unterschiedlichen Versatzstücken komponiere er dann seinen eigenen Text. „Dadurch dass ich die Handlung in einer realen Welt spielen lasse, wirkt das Grauen einigermaßen glaubwürdig“, lautet seine These. Für die Abgründe gebe es jedoch Grenzen, Kindesmisshandlungen schildere er nicht.

Die Orte gibt es wirklich, Paderborn zum Beispiel

„Ich bin keineswegs blutrünstig, sondern ein eher zurückhaltender Mensch“, charakterisierte sich der Autor selbst. Bei ihm müsse die Handlung ebenso stimmig sein wie die lokalen Gegebenheiten. Jaschinski: „Wenn ich Orte beschreibe, bedeutet es, dass ich auch schon da war.“ Da er in Paderborn studiert hat, lag es nahe, einige Szenen auch in der Stadt spielen zu lassen. Zur Sicherheit fuhr er vorher noch einmal hin und prüfte nach, ob sich möglicherweise Gebäude oder Straßen verändert haben.

Die Leiterin der Gemeindebücherei, Kerstin Koppmann, war selbst von dem Autor und seinem Werk so angetan, dass sie ihn spontan zu der Lesung einlud. Sie traf damit offenbar den Geschmack vieler Leser. „Wir stellen eine große Nachfrage nach Karten fest“, sagte sie. Tickets gibt es noch zu je 10 Euro in der Gemeindebücherei an den Standorten in Leopoldshöhe, Bürgermeister-Brinkmann-Weg, und in Asemissen, B-vier an der Parkstraße.