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Leopoldshöhe. Dass die FDP schon mal einen Bürgermeisterkandidaten für die Gemeinde ins Rennen geschickt hat, daran kann sich Ulrich Meier zu Evenhausen nicht erinnern. Auch seine Stadtverbandskollegen nicht, sagt er und lacht. Wenn es das schon mal gegeben habe, sei das Urzeiten her. Und doch sei er aus voller Überzeugung diesen Schritt gegangen und habe sich als Kandidat angeboten. Aus zwei Gründen. Der erste Grund hängt mit dem zusammen, was die gesamte Welt seit einigen Monaten beschäftigt: die Corona-Pandemie. Das habe ihn sehr beschäftigt und dabei vor allem die Frage: &bdquo;Was soll der Bürger erdulden?“ Lockdown, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktsperre – das sei alles gut und richtig und wichtig gewesen. Handeln ohne Denkblockaden Aber dann komme für die FDP ja &bdquo;das Thema Freiheit ins Spiel“, es sei wichtig &bdquo;die freiheitliche Grundordnung zu behalten“. Es sei sicherlich nicht einfach, bei Lockerungen und Wiederaufbau die Balance zwischen nicht schnell genug und zu schnell zu wahren, aber dabei müsse immer sach- und lösungsorientiert gehandelt werden – &bdquo;ohne Denkblockaden“. Der zweite Grund sei &bdquo;persönlich“. Der gebürtige Leopoldshöher ist Landwirt, betreibt den Meierhof Evenhausen in 12. Generation. Seine beiden Söhne (Sven, 27 Jahre, und Jan, 23) arbeiten auch auf dem Hof, der nächste Generationenwechsel stehe an. Seine Tochter Ute (25) &bdquo;hat ihren beruflichen Schwerpunkt im Bereich Stadtplanung gefunden“. &bdquo;Ich bin ein Bürger dieser Gemeinde, habe mich in vielen Vereinen engagiert“, sagt der 54-Jährige. Jetzt wolle er den Bürgern seine Kraft zur Verfügung stellen, der Gemeinde auch ein bisschen was zurückgeben. In der Kommunalpolitik ist er ein Neuling. Im Kreistag ist er als Sachkundiger Bürger stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildungsentwicklung, Sport und Betriebsausschuss. Seine Verlobte Adriane Siek (45) arbeitet als selbstständige Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Familienrecht und hilft Menschen aus der Schuldenfalle. Den Neueinstieg traut er sich zu. Er sei nicht überredet worden, habe selbst seiner Partei angeboten, sich als Kandidaten für das Amt zur Verfügung zu stellen. Die offizielle Wahl zum Bürgermeisterkandidaten steht zwar noch aus, die Versammlung ist für 4. Juni geplant. Aber: &bdquo;Ich wurde angenommen“, es habe sehr viel Zuspruch aus dem FDP-Stadtverband Oerlinghausen/Leopoldshöhe gegeben. Auch die Oerlinghauser wollten ihn unterstützen, obwohl &bdquo;sie mich nicht wählen können“. Für die 17 Wahlkreise sind die FDP-Kandidaten nun auch bekannt, &bdquo;eine Mischung aus Jung und Alt“. Gerüstet für neue Herausforderungen Für die kommunalpolitischen Herausforderungen fühlt er sich gerüstet. Auf dem heimischen Hof habe er schon in den vergangenen Jahren immer wieder Dinge &bdquo;auf die dörfliche Struktur heruntergebrochen“, die die Menschheit angehen müsse. Erneuerbare Energien, ökologische Wirtschaft, regionale Handelsverbände, als Nächstes wird auf dem Hof ein Stromspeicher installiert, um den Solarstrom aus der hofeigenen Photovoltaik-Anlage effizienter nutzen zu können. Themen, die auch in Leopoldshöhe eine immer größere Rolle spielen, wie er sagt. "Mit mir ist zu reden" Als FDP-Kandidat tritt er an, sieht sich aber gleichzeitig als unabhängiger Bewerber. &bdquo;Ich nehme Ideen von jedem auf, der an einer Lösung interessiert ist – und dann muss man das Beste aus den Ideen machen.“ Außenseiterchancen in einer SPD-dominierten Kommune? Ulrich Meier zu Evenhausen lacht. Natürlich könne man nicht davon ausgehen, dass die SPD-Ratsmehrheit gebrochen werde. Aber möglicherweise gebe es mal einen FDP-Bürgermeister. Der sich dann für seine Vorhaben eben immer Mehrheiten suchen müsse. &bdquo;Mit mir ist zu reden.“ Und: &bdquo;Ich möchte den Bürgern die Möglichkeit geben, den Besten zu wählen.“ Bislang haben die Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher die Wahl zwischen ihm, Martin Hoffmann (SPD) und Axel Meckelmann (CDU). Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat noch keinen Kandidaten vorgestellt.

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