Nach internen Konflikten: PUB in Leopoldshöhe zerfällt nach großem Wahlerfolg

Leopoldshöhe. Nach ihrem starken Ergebnis bei der Kommunalwahl 2025 hat sich die Wählergruppe &bdquo;Parteilose Unabhängige Bürgervereinigung“ (PUB) selbst zerlegt. Eine Rückkehr zur Einigkeit scheint ausgeschlossen. Bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 7. November, wählte die PUB einen neuen und erweiterten Vorstand. Neuer Vorsitzender ist Sven Meier zu Evenhausen. Frank Elbrächter, Bürgermeisterkandidat der PUB, wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Michaela Kruß übernimmt das Amt der Kassenwartin. Neu ist die Position der Schriftführerin, die künftig Ute Meier zu Evenhausen ausfüllt. In einer Pressemitteilung dankte die PUB allen Wählerinnen, Wählern und Unterstützern. Das Ergebnis von 22,6 Prozent für die Gruppe und rund 30 Prozent für Bürgermeisterkandidat Elbrächter sei beeindruckend, heißt es. Umso bedauerlicher sei, dass einige nach der Wahl &bdquo;persönliche Ambitionen über die Werte der Wählervereinigung gestellt“ hätten und dadurch &bdquo;unerfreuliche Schlagzeilen“ entstanden seien, so der neue Vorstand. Gemeint ist der frühere zweite Vorsitzende Martin Betge und sein Unterstützerkreis. Mit einer nächtlichen E-Mail, in der er die Spaltung der PUB verkündete, löste Betge den Eklat aus. Er erklärte darin im Namen der PUB die Aufteilung der Gruppe in zwei Fraktionen. Es folgten gegenseitige Anschuldigungen und Vorwürfe, die in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden. &bdquo;Wir sind nicht zufrieden mit dem Führungsstil der PUB“ In der jüngsten Mitgliederversammlung wurde der bisherige Vorstand, einschließlich Betge, abberufen. Bereits am 29. September war Betge per Vorstandsbeschluss aus der PUB ausgeschlossen worden, wie der damalige Vorsitzende Ulrich Meier zu Evenhausen in einer Mitteilung vom 17. Oktober erklärte. Damit habe Betge auch nicht mehr im Namen der PUB Pressemitteilungen herausgeben dürfen. Gegen den Ausschluss legte Betge Widerspruch ein. Dieser wurde laut Elbrächter in der Versammlung einstimmig bei einer Enthaltung abgelehnt. Lesen Sie auch: Spaltung bei den Parteilosen in Leopoldshöhe – PUB zerbricht vor erster Ratssitzung Rund 15 Mitglieder nahmen an der Versammlung teil, heißt es. Betge selbst blieb fern. Gegenüber dieser Zeitung sagte er: &bdquo;Wir sind nicht zufrieden mit dem Führungsstil der PUB.“ Er kritisierte zudem, dass mindestens zehn Mitglieder nicht eingeladen worden seien. Auch seine Unterstützerinnen und Unterstützer erschienen nicht. &bdquo;Ich weiß gar nicht, ob ich noch Teil der PUB bin – ich habe keine Information erhalten“, sagt er. Ratsmitglieder bilden die &bdquo;Bürger für Leopoldshöhe“ Inzwischen hat sich im Gemeinderat eine neue Fraktion gebildet. Betge und vier weitere Ratsmitglieder, die ursprünglich für die PUB angetreten waren, bilden nun die Fraktion &bdquo;Bürger für Leopoldshöhe“ (BFL). Gemeinsam mit der vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD ist sie nun drittstärkste Fraktion hinter der CDU. Unterstützt werde die BFL von sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern. Lesen Sie auch: PUB in Leopoldshöhe will nun doch einen Bürgermeisterkandidaten stellen Man wolle sich &bdquo;zu 100 Prozent auf die Arbeit für die Bürger Leopoldshöhes konzentrieren, Sachthemen verlässlich und konstruktiv voranbringen und sich nicht in internen Auseinandersetzungen aufreiben“. Betge betont, die BFL wolle nun mit der Ratsarbeit beginnen und den Streit um die PUB hinter sich lassen. Ob die vier weiteren Ratsmitglieder – Irene Krahn, Uwe Wolff (direkt gewählt) sowie Alyson van Wickern und Birgit Ames (über die Reserveliste der PUB gewählt) – weiterhin Teil des Vereins PUB bleiben, ist offen. &bdquo;Das ist jedem selbst überlassen“, sagt Betge auf Nachfrage. Wann die konstituierende Ratssitzung stattfindet Die neu gebildete PUB-Fraktion besteht aus Frank Elbrächter als Vorsitzendem, seinem Stellvertreter Sven Meier zu Evenhausen sowie Dagmar Beermann als Kassenwartin. Weitere sachkundige Bürgerinnen und Bürger sollen folgen. Trotz der Spaltung will die PUB ihre zentralen Wahlkampfthemen weiterverfolgen – darunter den Mindestabstand von Windrädern und die Bedenken gegen das Bauprojekt Brunsheide. Die konstituierende Sitzung findet am kommenden Donnerstag, 20. November, um 18.30 im Sitzungssaal des Rathauses statt.

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