Klöckner-Besuch: Vielfalt soll die ländlichen Räume attraktiv machen

Willebadessen-Eissen. Großer Bahnhof im kleinen Willebadessener Bauerndorf Eissen: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (48, CDU) besuchte den Biohof Engemann. Das ließen sich natürlich auch der Bundestagsabgeordnete, der Landrat, der Bürgermeister von Willebadessen und die Ortsbürgermeisterin von Eissen nicht entgehen. Und der Bürgermeister von Borgentreich? &bdquo;Ich bin doch selber ein Eissener – und einen Ministerbesuch im Heimatdorf lasse ich mir nicht entgehen", sagte Nicolas Aisch. Anlass war ein Besuch der im Bördeland und im Kreis Höxter aktiven Regionalbewegung. &bdquo;Da bin ich dem Bundestagsabgeordneten Christian Haase sehr dankbar, dass er mich immer wieder auf die gute Arbeit der Regionalbewegung hier im Kreis Höxter aufmerksam gemacht hat. Deshalb bin ich heute sehr gern gekommen, denn Regionalität spielt bei der Versorgung mit Lebensmitteln eine zunehmend wichtigere Rolle", sagte Klöckner. 82 Prozent der Verbraucher legen Wert darauf, dass ihre Lebensmittel aus der Region kommen. &bdquo;Deshalb freue ich mich sehr, dass Sie mir die Arbeit Ihres Verbandes, den unser Ministerium seit fünf Jahren unterstützt, heute hier vor Ort vorstellen." Debatte um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse In der gesellschaftlichen Debatte um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sei die regionale Wertschöpfung einer der Angelpunkte zur Stärkung ländlicher Räume, erklärte der Bundesvorsitzende der Regionalbewegung, Heiner Sindel. &bdquo;Funktionierende regionale Wertschöpfungsketten sind essenziell, um die Wirtschaftskraft ländlicher Räume unter den Bedingungen permanenten Strukturwandels aufrechtzuerhalten", sagte Sindel. Der Biohof Engemann in Eissen setzt schon seit 33 auf dieses Pferd. &bdquo;Seit 1988 bewirtschaften wir den Hof in Eissen nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus und den Biolandrichtlinien. Der heutige Besuch ist für uns eine Wertschätzung unseres Einsatzes für die biologische Landwirtschaft", sagt Klaus Engemann. Die Regionalbewegung fordert ein eigenständiges Bundesprogramm zur regionalen Wertschöpfung. &bdquo;Dieses Programm kann zum Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten beitragen und wirtschaftliche Potenziale erschließen, um lebenswerte und zukunftsfähige Regionen zu erhalten", betonte Sindel. Der Kreis Höxter ist dabei, insgesamt eine Vorreiterrolle einer an der Regionalität und am Klimaschutz orientierten Landwirtschaft einzunehmen. &bdquo;Wir haben ganz frisch die Nachricht erhalten, dass der Kreis Höxter als Ökomodellregion ausgewählt worden ist und sind darauf sehr stolz", sagte Landrat Michael Stickeln. Die Kreise Borken, Steinfurt, Coesfeld und Heinsberg sowie Klewe und Wesel im interkommunalen Verbund, hatten ebenfalls unter anderem ihren Hut in den Ring geworden. In Hessen werden sogar 18 Prozent ökologisch bewirtschaftet Das Land will den Ökolandbau ausweiten. Bis 2030 soll in NRW die ökologisch bewirtschaftete Fläche auf 20 Prozent ansteigen. Bislang beträgt die Öko-Fläche in NRW gerade mal 6,9 Prozent und liegt damit weiter unter dem Bundesdurchschnitt mit 10,1 Prozent. Im benachbarten Hessen werden sogar 18 Prozent ökologisch bewirtschaftet. Trotz einzelner Magnetbetriebe, wie dem Biohof Engemann in Eissen, führt die ökologische Landwirtschaft im Kreis Höxter mit einem Hofanteil von neun Prozent in der Summe ein Schattendasein. Auch Ministerin Klöckner betonte, dass den Betrieben bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft finanzielle Hilfen gewährt würden. Julia Klöckner: &bdquo;Wir wollen Vielfalt in der Landwirtschaft, denn sie macht unsere ländlichen Räume so attraktiv und lebenswert."

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