Der neue „Techpoint“ im alten Warburger Brauhaustorbogen

Warburg. Noch klafft auf den Regalbrettern die ein oder andere Lücke, doch haben in der Vitrine die ersten Smartphones Stellung bezogen. Am kommenden Freitag möchte Konstantin Schauf eröffnen. Im Durchgang an der Hauptstraße 60 in der Warburger Neustadt. Den Schritt in die Selbstständigkeit hatte der 27-Jährige schon immer im Kopf. Mit dem &bdquo;Techpoint Konstantin Schauf“ geht er ihn jetzt. Nicht ganz unfreiwillig. Bis jetzt gehörte der gelernte Einzelhandelskaufmann zum Team von Hifi-Unger. Die Geschäftsführung des Elektronikfachgeschäfts am Paderborner Tor in Warburg verkündete vor gut vier Monaten die Schließung des Partnerbetriebes im Einkaufs- und Marketingverbund Euronics. In der Hansestadt funktioniere das Geschäft einfach nicht mehr, hatte Inhaber Rainer Kobusch einen Schlussstrich gezogen und den Räumungsverkauf angekündigt. Seit vergangener Woche sind die Türen geschlossen. Vom Aus waren insgesamt sieben Mitarbeiter betroffen. Darunter auch Schauf, der lange Jahre in den Abteilungen Mobilfunk und Computer, in Ein- und Verkauf tätig war. Er wolle sich als Dienstleister im Computer- und Handybereich selbstständig machen, hieß es im Sommer. Zunächst ohne Ladenlokal. Warburgs neuer &bdquo;Techpoint“: Konstantin Schauf startet durch Die Selbstständigkeit habe er schön länger im Blick gehabt, sagt Schauf. Mit dem &bdquo;Techpoint Schauf“ wolle er nun vor allem den Service weiterführen. Doch ist sein Geschäft unter dem Namen &bdquo;Techpoint“ weitaus breiter aufgestellt: &bdquo;Notebook und Desktop PC-Service, Smartphone- und Mobilfunkverträge, Vor-Ort-Service, Fernsehtechnik, Netzwerktechnik, Videoüberwachung, Kamerainstallation“, zählt er auf. Der Bereich Beratung und Verkauf von TV-Geräten und Hifi-Anlagen sei im Aufbau, sagt er. Da sei aber schon jetzt vieles möglich, wirbt der Jungunternehmer. Dazu die klassischen Fälle, die von der Kundschaft immer noch angefragt werden. &bdquo;Das Telefon geht nicht oder der Fernseher will nicht mehr.“ Nach Unfall und Umbau: Warburgs Elektronik-Fachhandel muss schließen Jede Menge Lagerkapazitäten bietet &bdquo;eine Scheune auf dem elterlichen Hof in Schönthal“, klärt Schauf auf. Dort ist auch die Soundbrothers HSN GbR beheimatet. Mit dem Verleih von Veranstaltungstechnik, der Vermietung von Ton- und Lichttechnik in der Warburger Region, in Brakel und Beverungen hatte sich Schauf mit zwei Partnern vor vier Jahren ein erstes geschäftliches Standbein aufgebaut. Geburtstag, Hochzeit, Vereinsfeier: &bdquo;Wir haben das passende Equipment und den DJ“, wirbt Schauf. Das sagt das Warburger Stadtmarketing In der Innenstadt ist &bdquo;immer Bewegung“, sagt Sören Spönlein vom Stadtmarketing und weist auf &bdquo;eine riesenlange Einkaufsstraße“ hin. Dass landauf, landab sich in den Innenstadtbezirken die Einkaufszonen wandeln, ist allen klar. &bdquo;Der Einzelhandel hat es schwer“, sagt Spönlein. Online-Handel, sinkende Kaufkraft und zurückhaltendes Konsumverhalten, nennt der Marketingfachmann als Stichworte. Da möchte die Stadt die Geschäftswelt schon unterstützen, blickt auch Spönlein auf verhängte Schaufensterscheiben und dahinter leer stehende Geschäftsräume. Doch habe sich der Leerstand insgesamt kaum verändert. Die Sofortprogramme des Landes, die zur Stärkung der Stadtzentren in den Coronajahren aufgelegt worden waren, wurden mit Mitteln der Städtebauförderung fortgeführt. &bdquo;Das Programm läuft noch“, merkt Spönlein an. Bis Ende 2026 können noch Verträge geschlossen werden. Die Förderung konzentriert sich auf drei Bausteine: die Anmietung von Ladenlokalen, das Zentren-Management und die Verbesserung der Innenstadtqualität. Warburger Wirtschaftsförderer spricht von &bdquo;reger Nachfrage“ &bdquo;Die Nachfrage ist recht rege“, ordnet Spönlein ein. Weit mehr als 25 Lokale seien über das spezielle Innenstadtprogramm in die Förderung gekommen, hält der Wirtschaftsförderer fest. &bdquo;Neben den Immobilien, die wir weiter vermitteln konnten.“ Die Stadt versucht potenzielle Mieter und Vermieter von Geschäftsflächen zusammenzubringen, den Kontakt zu schaffen. Nicht immer eine Gelegenheit, die sich von selbst eröffnet. Auch Konstantin Schauf hatte sich mehrere leer stehende Ladenlokale angeschaut. Und Offerten angehört. Doch es passte nicht. Die Lokalität zu groß, die Miete zu hoch, die Mindestvertragslaufzeiten zu lang. Für einen Neueinstieg in der Branche rechnete es sich nicht. In den Genuss der Innenstadt-Förderung ist Jungunternehmer Konstantin Schauf nicht mehr gekommen. Die Kriterien stimmten nicht. Warburger Innenstadt: CDU will Marktplatz umgestalten und Baubeginn in der Warburger Innenstadt: Ein großes Loch klafft im Marktplatz-Pflaster &bdquo;Wir werden wachsen“, davon ist der Warburger überzeugt &bdquo;Wir werden wachsen“, davon ist Schauf überzeugt. Alles habe einmal klein angefangen. Noch ist es ein Ein-Mann-Betrieb. Doch dabei werde es nicht bleiben, sagt Schauf. Im kommenden Jahr werden zwei Mitarbeiter eingestellt, kündigt der junge Geschäftsmann an. Akzente werde im Osten der neue Lebensmittelmarkt an der Ecke Hauptstraße und Kasseler setzen. Wann dort allerdings das ehemalige Postgebäude wie vom Investor angekündigt zum &bdquo;Zolltor-Center“ umgestaltet werde, darüber hat auch der städtische Wirtschaftsförderer keine Kenntnis. Im Stadtmarketing wird unter anderem an Aktionen, gemeinsam mit den Kaufleuten das Hansefest weiter auszubauen und Ideen der Weiterentwicklung bei Netzwerktreffen auszutauschen und zu diskutieren, gearbeitet. &bdquo;Nach und nach werden auch die geplanten Aufwertungen der historischen Kernstadtbereiche aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, ISEK, ziehen“, hält Spönlein fest. Die Öffnungszeiten Auf gut 33 Quadratmeter räumt Schauf derweil in dieser Woche im Durchgang zum alten Brauereiareal ein. Die stylischen Babyartikel, die bisher Katja Graute in dem kleinen Ladenlokal angeboten hatte, sind verschwunden. Seit zehn Jahren hatte sie dort ihre selbst genähten Unikate und selbst gemachte Dekoartikel der Kundschaft offeriert. Ende Oktober war Schluss im &bdquo;Style for you“. An den Werktagen wird der &bdquo;Techpoint Konstantin Schauf“ von 8.30 bis 13 Uhr, samstags bis 13.30 Uhr und an den Nachmittagen montags, mittwochs und freitags jeweils von 13.30 bis 18.30 Uhr öffnen.

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