Grundschülerinnen in Warburg helfen Igeln durch den Winter zu kommen

Warburg. &bdquo;Rettet die Igel – sonst ferhugern sie“ steht genau so in bunter kindlicher Schrift auf dem Plakat. Darunter ist ein Stacheltier gemalt. Und ein dickes rotes Herz. Ein Appell an alle, den drei junge Warburgerinnen ernst genommen und in die Tat umgesetzt haben: Sie haben gebastelt für die Igel, die Basteleien verkauft und dann mit dem Geld ganz konkret Igelretterin Ariane Friedrichs in Warburg unterstützt. Und die ist dankbar für die Hilfe und voll des Lobes für die drei Grundschülerinnen Jana Schirbel, Franziska Böhle und Mia Dübbert, die sich für die kleinen Stacheltiere richtig ins Zeug gelegt haben. Denn Igel und ihr Überleben sind seit 25 Jahren für Ariane Friedrichs eine Herzensangelegenheit. Sie besucht mit den Stachlern im Gepäck auch Grundschulen. 120 Euro hat Jana Schirbel mit einer Spendendose im ehemaligen Lebensmittelretterladen sowie mit der Bastelaktion mit Verkauf zusammen mit ihren achtjährigen Freundinnen zusammenbekommen. Das Geld wollten sie nicht nur spenden, sondern auch selbst mit anpacken. Verletzte Igelmutter in der Pflege - plötzlich waren die Kleinen da &bdquo;Sobald wir Kleine haben, melde ich mich“, hatte Friedrichs den Mädchen versprochen. Futtersachen auffüllen, Kisten reinigen, ein verletztes Igelbein behandeln, Igel füttern und mal auf die Hand nehmen: All das erlebten Jana, Mia und Franziska jetzt bei der Warburgerin an einem Nachmittag. Denn sieben Kleine waren plötzlich geboren worden, mit denen Friedrichs in der Pflegestelle gar nicht gerechnet hatte. Die Igel-Mutter war verletzt zu ihr gekommen, wurde behandelt – und plötzlich war der Nachwuchs da. Fünf überlebten. &bdquo;Gut, dass sie bei mir geboren wurden“, sagt Friedrichs. Gut auch für die drei Schülerinnen der Dodiko-Schule, die das Igelretten live mitbekamen und ihren Gutschein mit der gesammelten Spende überreichten. &bdquo;Genial“ nennt Ariane Friedrichs das Engagement und die Hilfe der Mädchen. Mit Ausdauer und Interesse. Um so viele Igel kümmert sie sich die Warburgerin gerade Denn jetzt ist Hoch-Zeit in der privaten Igel-Retterstation: Um 28 Igel kümmert sich die Warburgerin derzeit. Mit einem Gewicht zwischen 100 und 1.200 Gramm. &bdquo;Zwei gehen jetzt noch raus ins betreute Wohnen“, erzählt sie lächelnd und verweist auf liebe Menschen im Bekanntenkreis, die dafür im Garten Platz für die stacheligen Gesellen schaffen. Denn es steht der Winterschlaf an. Und dafür müssen die Tiere sich genügend Speck angefuttert haben. &bdquo;Die ganz Kleinen gehen bei mir in den Winterschlaf“, erklärt sie. Wie viele den in der Pflege normalerweise überleben und das nächste Jahr erreichen? &bdquo;100 Prozent“, sagt sie mit Stolz. Denn es sei ihr großes Anliegen, alle gesund in und durch den Winterschlaf zu bringen. Um sie dann im nächsten Jahr wieder ins wilde Leben zu schicken. &bdquo;Ich werde die Welt nicht retten können“, weiß sie genau. Und lächelt. &bdquo;Aber meine Eigene schon.“ Wie ihre &bdquo;Kuppelei“ Früchte trägt Und sie weiß auch aus Erfahrung: &bdquo;Es funktioniert.“ So bekomme sie von vielen Unterstützern rundherum immer mal wieder Fotos zugeschickt von den ehemaligen Pflegeigeln, die mittlerweile Nachwuchs haben. Ariane Friedrichs lacht: &bdquo;Meine Kuppelei trägt Früchte.“ Was jeder für die Igel und ihr Überleben tun kann? Drei Dinge fallen ihr sofort ein: Eine Reisig-Blätter-Laub-Ecke im Garten liegenlassen, statt ihn im Herbst komplett auszuräumen. Eine Schale Wasser mit einem Stein in der Mitte rausstellen. Und vor allem: &bdquo;Den Mähroboter nur am Tag bis maximal 17 Uhr laufen lassen.“ Der Sensor schreddere alles, was klein ist. Sie empfiehlt dafür mal den &bdquo;Zitronentest“: &bdquo;Eine Zitrone, die so groß ist wie ein Igel aus dem Nest, vor einen Mähroboter auf den Boden legen und zuschauen, was der damit macht.“ Schon zehn Besuche in Grundschulen der Region Kinder seien für das Thema ganz offen und zu begeistern – siehe Jana, Mia und Franziska. Deshalb besucht Ariane Friedrichs die Grundschulen in der Region und spricht in den Klassen. &bdquo;Von Neuenheerse bis Breuna“ sei sie schon unterwegs gewesen diesen Herbst. Um den Mädchen und Jungen das Leben, die Ernährung und das richtige Verhalten bei Igeln im Garten oder vor dem Winter zu erklären. Mit dabei: ein Exemplar des Tieres, um das sie sich mit viel Herzblut und Engagement ehrenamtlich kümmert. Wenn Grundschulen Interesse an einem Besuch der Warburgerin haben, sollen sie sich bei ihr melden.

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