Angst vor Schweinepest: Tierpark nahe Kreis Höxter tötet alle Schweine

Kreis Höxter. Länger war es ruhig um die afrikanische Schweinepest (ASP), die für Schweine einen qualvollen Tod bedeutet, wenn sie sich infizieren. Nun aber hat der Tierpark Sababurg beschlossen, die letzten gesunden Schweine vorsorglich zu töten – um eine Ausbreitung zu unterbinden. Ein Schritt, der den Verantwortlichen nach eigenem Bekunden sehr schwer gefallen sei und natürlich in enger Abstimmung mit dem zuständigen Veterinäramt erfolgte. Der aber kein Einzelfall war. Im Walderlebnisgebiet Hardehausen bei Warburg wurden schon Ende Juni die letzten 29 Wildschweine vorsorglich geschossen – und für den menschlichen Verzehr aufbereitet. Das Gehege im Hammerbachtal, für das eine umfassende Sanierung vorgesehen ist, steht seitdem leer. Ganz anders die Situation im Wildgehege Willebadessen. Hier dürfen neu erwachsene Wildschweine und zwei Frischlinge weiterhin zufrieden grunzend im Schlamm wühlen. Bei der Stadt Willebadessen als Betreiber gebe es aktuell auch keine Überlegungen, das zu ändern – entsprechende Auflagen des Veterinäramtes gebe es auch nicht, heißt es aus dem Rathaus. Eine Momentaufnahme, die sich natürlich täglich ändern kann. Hoher, doppelter Zaun soll Schweine in Willebadessen schützen Thomas Böger, der sich um den Wildpark kümmert, sieht trotz der Gefahr der Schweinepest aktuell auch keinen Grund, die Tiere zu töten. &bdquo;Wir haben um das Gehege einen doppelten Zaun“, erklärt Böger. Der außen ist 1,60 Meter hoch. Drinnen wurde ein zweiter Elektrozaun gezogen. Es sei für Besucher und Tiere unmöglich, an die elf Wildschweine heranzukommen. Zugleich ist es streng verboten, die Tiere zu füttern. Böger hält diese Vorsichtsmaßnahmen aktuell für ausreichend und berichtet, dass im Kreis Höxter viel getan werde, um die Gefahr einzudämmen. Zurzeit seien die Jäger, von denen er auch einer ist, intensiv damit beschäftigt, Wildschweine zu bejagen. Von jedem erlegten Tier muss dann eine Probe ins Labor. Bisher sind zum Glück alle negativ. Seuchengefahr: Neue Jagdmethoden im Kreis Höxter gegen Ausbreitung der Schweinepest Wildpark Neuhaus will Wildschweine vorerst auch behalten Auch im Wildpark Neuhaus dürfen die aktuell ebenfalls elf Wildschweine vorerst weiterleben, wie Lynn Tessmer berichtet. Auch hier wurde im vergangenen Jahr vorsorglich ein zweiter Zaun gebaut, um jeden Kontakt der Schweine zur Außenwelt zu unterbinden. Das hält man im Wildpark aktuell auch für ausreichend, die Auflagen würden damit eingehalten. Im Tierpark Sababurg musste man einen anderen Weg gehen. Zwölf Tiere mussten hier ihr Leben zum Schutz der anderen lassen. Vier Wildschweine, drei Hängebauchschweine und drei Wollschweine wurden getötet und an andere Wildtiere des Parks, wie Wölfe und Vielfraß, verfüttert. Das kommt öfter vor. Die beiden Sattelschweine wurden zum Metzger gebracht. Afrikanische Schweinepest: Landwirte im Kreis Höxter rufen zu Wachsamkeit auf Gefahr der monatelangen Schließung des Tierparks Sababurg &bdquo;Wir stehen in der Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit unseres Parks und für die Gesundheit der Tierbestände in der gesamten Region. Angesichts des anhaltenden Ausbreitungsdrucks der ASP ist das Risiko eines Seucheneintrags für uns nicht mehr vertretbar. Die Entscheidung, unsere Schweinehaltung aufzugeben, ist uns nicht leichtgefallen. Sie ist jedoch eine unumgängliche Maßnahme, um die Existenz des Parks zu sichern und unserer Verantwortung gegenüber der benachbarten Landwirtschaft nachzukommen“, erklärt Tierpark-Betriebsleiter Uwe Pietsch. Der Park würde im Falle einer Infektion für viele Monate komplett geschlossen werden - mit allen wirtschaftlichen Folgen. Tierseuche: Kreis Höxter befürchtet &bdquo;dramatische Auswirkungen“ durch Schweinepest Eindringlicher Appell an die Bürger im Kreis Höxter Die afrikanische Schweinepest (ASP) rückt von Süden her immer näher an den Kreis Höxter heran. Die Virustypen zeigen, dass der Mensch wesentlich an der Verbreitung beteiligt ist und selbst ein Risikofaktor ist. Veterinäre appellieren deshalb eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, keine Wurst- oder Schinkenbrote und andere Speisereste in der Natur, auf Parkplätzen oder in öffentlich zugänglichen Mülleimern wegzuwerfen. Speisereste dürfen nur in geschlossenen, wildschweinsicheren Mülleimern entsorgt werden. Die Schweinepest ist für Menschen nicht gefährlich, für Haus- und Wildschweine aber fast immer tödlich. Die Tiere verenden qualvoll. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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