Bekenntnis vom US-Konzernchef zum Smurfit-Standort bei Warburg

Warburg/Diemelstadt-Wrexen. Hoher Besuch auf dem Betriebsgelände von Smurfit Westrock Wrexen Paper & Board: Tony Smurfit, CEO von Smurfit Westrock, Chef von mehr als 100.000 Mitarbeitenden an 500 Standorten weltweit, brachte gute Nachrichten für den Wellpappenhersteller in Diemelstadt-Wrexen mit. In einem Augenblick, in dem für das Werk im ostwestfälischen Lübbecke gut eineinhalb Autostunden entfernt das Aus verkündet wurde, bekannte sich der Gast aus den USA deutlich zum Standort in Warburgs unmittelbarer Nachbarschaft. &bdquo;Wir sind hier, um zu bleiben“, ließ Smurfit in der vergangenen Woche bei der Einweihung des firmeneigenen Kraftwerks die versammelte Belegschaft wissen. Das neu errichtete Kraftwerk und die damit verbundenen Investitionen in den Standort in Höhe von gut 30 Millionen Euro des nach eigenen Angaben weltweit führenden Herstellers von Wellpappe-Verpackungen seien der beste Beweis dafür. Dagegen steht das Aus des Smurfit-Werks in Lübbecke nun endgültig fest. Der US-Konzern hat die rund 150 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Schließung und die Gespräche über einen Sozialplan informiert. Bereits Ende April hatte der Konzern angekündigt, Standorte in den USA und in Deutschland schließen zu wollen. Eine Entscheidung, die nun in Lübbecke zur traurigen Gewissheit wurde. Nach mehr als 100 Jahren endet damit die Herstellung von Wellpappe in Lübbecke. Mehr dazu: Smurfit Westrock schließt Werk in Lübbecke – 150 Menschen verlieren Job Über das Aus des Smurfit-Werks in Lübbecke Das Unternehmen wolle schlankere Strukturen und gleichzeitig in mehr in Technik investieren, hieß es. Die strategische Neuausrichtung in seinen Verkaufsregionen Nord- und Südwest-Deutschland solle die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken. Smurfit Westrock begegne laut bisherigen Konzern-Darstellungen damit dem Strukturwandel im deutschen Verpackungsmarkt &bdquo;mit gezielten Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Marktposition“. Insgesamt würden durch die Maßnahmen &bdquo;die personellen und operativen Kapazitäten besser ausgeschöpft, die Produktivität gesteigert und die Fixkosten reduziert“, hatte der Konzern gegenüber der NW mitgeteilt. Und: &bdquo;Die Schließung der Werke in Lübbecke und Hanau ermöglicht uns, die Produktion an anderen deutschen Standorten zu optimieren und somit zukunftssicher zu gestalten.“ Ganz anders die Situation am Rand des Warburger Landes Auf der einen Seite werden Werke geschlossen, auf der anderen in moderne Verarbeitungsmaschinen für Wellpappverpackungen investiert. Neben Lübbecke wird auch der Produktionsstandort im hessischen Hanau noch in diesem Jahr geschlossen. Die Produktionsvolumen dieser zwei kleineren Werke sollen laut Smurfit Westrock-Darstellung &bdquo;zukünftig aus den übrigen Standorten der Gruppe in der Region Nord- beziehungsweise Südwest-Deutschland übernommen werden, in denen entsprechende Produktionskapazitäten vorhanden sind“. Nach Informationen von nw.de soll eine Transfergesellschaft gegründet werden, die sich um Kurzarbeitergeld und die Vorbereitungen auf einen möglichen Berufswechsel kümmert. .responsive23-aq6nxO0Spd4eLgnd-map-20252309-smurfit-wrexen-bei { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-aq6nxO0Spd4eLgnd-map-20252309-smurfit-wrexen-bei { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-aq6nxO0Spd4eLgnd-map-20252309-smurfit-wrexen-bei { padding-top: 142.86%; } } Ganz anders die Situation im Warburger Land: Der Kraftwerksbetrieb sei ein Zeichen für nachhaltige Produktion und regionale Verantwortung, sagt Kay Berndt. &bdquo;Ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Energieunabhängigkeit und ökologischer Effizienz“, so der Geschäftsführer, der seit gut fünf Monaten an der Spitze des Werks in Wrexen steht. Angestrebt werde bis zum Jahr 2050 ein klimaneutraler Betrieb. Dabei bilde das neue Kraftwerk eine Basis, auf der weiter aufgebaut werden könne. Beispielsweise befinde sich eine Erweiterung der Prozesswasseraufbereitung bereits im Bau, hält Berndt fest. Auch interessant: 420 Schüler informieren sich über ihre beruflichen Möglichkeiten Tiefe Verbundenheit des Weltkonzerns mit der Region Sein Vorgänger Stefan Beck hatte das Wrexer Werk über Jahrzehnte geleitet. Den Kraftwerk-Bau hatte er mit angestoßen. In nur 28 Monaten Bauzeit entstand es auf der grünen Wiese. Das neue Kraftwerk stellt die für die Papierproduktion benötigte Wärme in Form von Dampf und den Strom zur Verfügung. Kraft-Wärme-Kopplung: Die zwei installierten Gasturbinen und die drei nachgeschalteten Dampfkessel werden unter anderem mit Biogas aus der eigenen biologischen Abwasseranlage betrieben. Das neu errichtete Kraftwerk stehe für Zukunft, Nachhaltigkeit und die tiefe Verbundenheit eines Weltkonzerns mit der Region fasst Bürgermeister Andreas Fritz die Bedeutung des weltweit tätigen Unternehmens für Diemelstadt nicht nur als wichtiger Arbeitgeber zusammen. Ein Projekt, das weit über Technik hinausreiche. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

Meistgelesen