Warburger Bürgermeisterkandidaten über Leerstand, Autoverkehr und Lebensqualität

Warburg. Der NW-Kandidatencheck: Hubertus Kuhaupt (CDU), Andreas Braunst (AfD) und die beiden Einzelbewerber ?Tobias Scherf und Christoph Humburg sprechen über Einzelhandel, Mobilität und Angebote für Jugendliche in Warburg. Hubertus Kuhaupt (CDU) Stichwort Einzelhandel: Die Online-Konkurrenz ist groß. Ein Thema beim NW-Ortscheck war die Ansiedlung auch von größeren Geschäften. Braucht Warburg etwa einen Anker wie eine Filiale einer Bekleidungskette für junge Leute oder Ähnliches – und wie kann es gelingen, ohne die kleinen Geschäfte zu vergraulen? &bdquo;Ankergeschäfte wären hilfreich, um wieder mehr Menschen in die Innenstadt zu ziehen“, stimmt Hubertus Kuhaupt zu. Und ergänzt: &bdquo;Zur nachhaltigen Belebung der Innenstadt bedarf es aber deutlich mehr Maßnahmen und Aktivitäten. Das muss ein ganzes Maßnahmenpaket sein, um Leerstände zu beseitigen und wieder Frequenz in die Innenstadt zu bringen.“ Lesen Sie auch Runde eins des NW-Kandidatenchecks: Bürgermeisterkandidaten im Check: Das sind die Themen für Warburg Es gehe um die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, um eine stärkere Nutzungsmischung, um Mobilität und Erreichbarkeit und um gezielte Werbemaßnahmen, zum Beispiel für frequenzbringende Aktionen und Veranstaltungen. Dazu gehört für Kuhaupt auch der enge Austausch mit den Immobilienbesitzern und den Gewerbetreibenden. &bdquo;Wir haben als CDU-Fraktion Anfang 2020 das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) auf den Weg gebracht, das vom Rat beschlossen wurde. Damit wollen wir und will ich diese Thematik anpacken.“ Zum Autoverkehr gab es die Zitate von NW-Lesern wie: &bdquo;Hier macht jeder, was er will“, &bdquo;Katastrophe“ und &bdquo;viel Potenzial verspielt“ zum Zustand der Innenstadt mit einer Fußgängerzone, durch die Autos fahren (auch ein Zitat). Wie wollen Sie die Fahrzeuge raus aus der Stadt bringen? Zur Attraktivierung der Innenstadt gehören nach Ansicht von Hubertus Kuhaupt auch die Themen Mobilität und Erreichbarkeit. &bdquo;Für das seit Jahrzehnten diskutierte Thema gibt es nicht die eine Lösung. Wir werden es nicht schaffen und wir wären auch schlecht beraten, wenn wir den Autoverkehr vollständig aus der Stadt verbannen“, ist er überzeugt. Für den Händler bringe er Kundenfrequenz und für den Besucher oder die Familie mit Kindern ein unsicheres Gefühl und eine schlechte Aufenthaltsqualität. &bdquo;Um dieses Spannungsfeld aufzulösen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, müssen wir über punktuelle Veränderungen im Verkehrsraum nachdenken, beispielsweise durch Schaffung größerer und attraktiverer Aufenthaltsbereiche, oder gezielte Verkehrslenkung für Kfz oder Radfahrer.“ Das ISEK Innenstadt enthalte dazu Lösungsansätze, &bdquo;die ich verfolgen werde“, sagt er. Es werde sehr viel für Kleinkinder und Senioren angeboten – die Jugendlichen dazwischen aber oft vergessen: Das war zudem zu lesen. Sehe Sie das auch so? Was können Sie, wir alle dagegen tun? &bdquo;Unsere Stadt bietet viele Angebote für Jugendliche – etwa im Bereich Sport, Musik oder in Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, THW oder DLRG“, ist Hubertus Kuhaupt überzeugt. &bdquo;Es gibt ein gutes Angebot im Jugendtreff Mönchehof. Auch in mehreren Dörfern bestehen Jugendtreffs mit eigenem Programm.“ Sie sollten seiner Ansicht nach durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit stärker bekannt gemacht und vernetzt werden. Ziel sei es, &bdquo;sie bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und durch attraktive Punkte zu ergänzen“. Ein weiterer Baustein sei für ihn die Zusammenarbeit der Jugendhilfe mit Schulen, Vereinen und weiteren Trägern. Kuhaupt: &bdquo;Hierfür ist ein regelmäßiger Austausch notwendig, der die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen konsequent einbezieht. Die digitale Teilhabe gewinnt zunehmend an Bedeutung – auch hier müssen passende Angebote geschaffen werden.“ Auch interessant: Alle vier dabei: So präsentieren sich die Bürgermeisterkandidaten für Warburg Andreas Braunst (AfD) Stichwort Einzelhandel: Die Online-Konkurrenz ist groß. Ein Thema beim NW-Ortscheck war die Ansiedlung auch von größeren Geschäften. Braucht Warburg etwa einen Anker wie eine Filiale einer Bekleidungskette für junge Leute oder Ähnliches – und wie kann es gelingen, ohne die kleinen Geschäfte zu vergraulen? Um den Leerstand in der Warburger Innenstadt zu verringern, ist nach Ansicht von Andreas Braunst &bdquo;eine Mischung aus regionalem Charme und überregionaler Anziehungskraft entscheidend“. Regionale Produkte wie Lebensmittel, Handwerk oder Souvenirs machten Warburg unverwechselbar und sprächen Einheimische wie Touristen an, sagt er. &bdquo;Ergänzt werden sollte dieses Angebot durch eine bekannte Marke als Zugpferd, beispielsweise Snipes oder New Yorker, um zusätzliche Besucher anzuziehen.“ So entstehe eine gelungene Kombination aus Alltagsbedarf, regionaler Identität und moderner Attraktivität, die die Innenstadt belebe, den Einkauf interessant mache und langfristig Leerstand vorbeuge. Zum Autoverkehr gab es die Zitate von NW-Lesern wie: &bdquo;Hier macht jeder, was er will“, &bdquo;Katastrophe“ und &bdquo;viel Potenzial verspielt“ zum Zustand der Innenstadt mit einer Fußgängerzone, durch die Autos fahren (auch ein Zitat). Wie wollen Sie die Fahrzeuge raus aus der Stadt bringen? &bdquo;Der Autoverkehr durch die Warburger Fußgängerzone ist unverzichtbar für das Überleben der Innenstadt“, betont Andreas Braunst. Ohne direkte Erreichbarkeit drohe &bdquo;weiterer Leerstand und damit eine unbelebte Stadtmitte“. Viele Menschen, besonders Ältere oder Mobilitätseingeschränkte seien auf das Auto angewiesen, um Geschäfte nutzen zu können. Auch Händler benötigten zuverlässige Zufahrten für ihre Lieferlogistik. Braunst ist sicher: &bdquo;Würde der Verkehr eingeschränkt, verlöre Warburg Kaufkraft an Einkaufszentren mit großen Parkflächen.“ Zudem seien viele Bürger seit Jahrzehnten daran gewöhnt, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren – &bdquo;eine Umstellung würde Kundschaft kosten“. Der Autoverkehr sei daher nicht nur Komfort, sondern &bdquo;ein Garant für Erreichbarkeit, Wirtschaftskraft und eine lebendige Innenstadt“. Es werde sehr viel für Kleinkinder und Senioren angeboten – die Jugendlichen dazwischen aber oft vergessen: Das war zudem zu lesen. Sehe Sie das auch so? Was können Sie, wir alle dagegen tun? Jugendliche in Warburg brauchen nach Ansicht von Andreas Braunst &bdquo;Orte zum Treffen, Mitgestalten und Ausprobieren“. Vereine, Jugendzentrum, Bibliothek oder kirchliche Gruppen böten bereits Angebote – doch mehr Beteiligung sei nötig. &bdquo;Jugendparlament, Workshops, Projekte und Mitbestimmung bei Stadtplanung oder Festen ermöglichen, dass Jugendliche aktiv werden und ihre Ideen einbringen. Neue Räume wie multifunktionale Jugendräume, mobile Angebote am Marktplatz oder digitale Plattformen schaffen Platz für Musik, Gaming, Kreatives und Austausch“, sagt er. Und: &bdquo;Outdoor-Lösungen an der Diemel, Jugendparks oder Proberäume für Bands fördern Begegnung und Kultur.“ Nur mit &bdquo;echten Mitbestimmungs- und Freiräumen“ bleibe Warburg attraktiv für Jugendliche und verhindere Abwanderung in Großstädte. Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft. Tobias Scherf (Einzelbewerber) Stichwort Einzelhandel: Die Online-Konkurrenz ist groß. Ein Thema beim NW-Ortscheck war die Ansiedlung auch von größeren Geschäften. Braucht Warburg etwa einen Anker wie eine Filiale einer Bekleidungskette für junge Leute oder Ähnliches – und wie kann es gelingen, ohne die kleinen Geschäfte zu vergraulen? Mit dem Innenstadt-Sofortprogramm habe man in Warburg rund 20 Leerstände verhindern und neue Geschäfte ansiedeln können: &bdquo;Rund 2.600 Quadratmeter Fläche mit einem attraktiven Branchenmix aus Einzelhandel, Gastronomie und Gesundheit“, erklärt Tobias Scherf. &bdquo;So haben wir unsere Innenstadt auch nach Corona belebt.“ Der Einzelhandel stehe bundesweit durch den Online-Handel vor großen Herausforderungen, &bdquo;dennoch wollen wir gerne auch Bekleidungsgeschäfte für Warburg gewinnen“. Mit Projekten wie dem neuen Marktplatz-Café oder der Nutzung des Pennig-Hauses steigere man die Aufenthaltsqualität spürbar. &bdquo;Mein Ziel bleibt: Wohnen, Leben und Arbeiten in unserer Innenstadt zu stärken, diese lebendig zu halten und sie so fit für die Zukunft zu machen“, sagt Scherf. &bdquo;Für weitere gute Ideen zur Vermeidung von Leerständen bin ich jederzeit gesprächsbereit.“ Zum Autoverkehr gab es die Zitate von NW-Lesern wie: &bdquo;Hier macht jeder, was er will“, &bdquo;Katastrophe“ und &bdquo;viel Potenzial verspielt“ zum Zustand der Innenstadt mit einer Fußgängerzone, durch die Autos fahren (auch ein Zitat). Wie wollen Sie die Fahrzeuge raus aus der Stadt bringen? &bdquo;Die Verkehrsfrage in unserer Innenstadt beschäftigt uns seit langem“, weiß Tobias Scherf. Eine reine Fußgängerzone finde im Rat derzeit keine Mehrheit – &bdquo;auch, weil viele ältere Menschen auf die direkte Erreichbarkeit der Geschäfte angewiesen sind“. Sein Ziel sei es daher, &bdquo;den Park-Such-Verkehr zu verringern und die Bürgerinnen und Bürger stärker zur Nutzung der gut erreichbaren, kostenfreien Parkplätze, etwa am Göringsgraben oder unter der Volksbank zu bewegen“, erklärt er. Und ergänzt: &bdquo;Mit Geschwindigkeitsanzeigen und verkehrsberuhigenden Elementen arbeiten wir bereits daran, die Situation zu verbessern. Wichtig ist mir, dass Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichberechtigt wahrgenommen werden.“ Mit dem neuen Marktplatz-Café werde die Verkehrssituation am Markt zudem &bdquo;erneut sorgfältig geprüft“. Es werde sehr viel für Kleinkinder und Senioren angeboten – die Jugendlichen dazwischen aber oft vergessen: Das war zudem zu lesen. Sehe Sie das auch so? Was können Sie, wir alle dagegen tun? &bdquo;Seit Beginn meiner Amtszeit haben die Anliegen junger Menschen echtes Gehör gefunden“, sagt Tobias Scherf und ergänzt: &bdquo;Vieles wurde angegangen: Mit dem Projekt ,Jugend entscheidet!’ der Hertie-Stiftung habe ich Jugendbeteiligung in Warburg verankert.“ Der Bau des Skateparks sei durch Vorschläge von Jugendlichen verwirklicht worden. Fahrten und Gemeinschaftserlebnissen sowie der Einrichtung des Jugendforums seien durchgeführt worden. Der Überblick für den Kreis Höxter: Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Der Kreis Höxter hat die Wahl &bdquo;Kinder und Jugendliche haben finanzielle Mittel für eigene Entscheidungen.“ So sei ein Wasserspender am Markt auf Initiative der Jugend angeschafft worden. Scherf: &bdquo;Diese Projekte werde ich fortführen, um jungen Menschen auch künftig eine starke Stimme zu geben. Ich setze mich dafür ein, dass Jugendliche Raum für Musikproben, Treffen oder Feiern haben – denn sie brauchen Platz, um ihre Ideen und ihre Gemeinschaft zu leben.“ Christoph Humburg (Einzelbewerber) Stichwort Einzelhandel: Die Online-Konkurrenz ist groß. Ein Thema beim NW-Ortscheck war die Ansiedlung auch von größeren Geschäften. Braucht Warburg etwa einen Anker wie eine Filiale einer Bekleidungskette für junge Leute oder Ähnliches – und wie kann es gelingen, ohne die kleinen Geschäfte zu vergraulen? &bdquo;Leerstand überall“ – Warburg braucht für Christoph Humburg &bdquo;ein radikales Umdenken“. Wie? &bdquo;Die Innenstadt soll Erlebnisraum werden: für unsere historische und moderne Kultur stehen und hohe Aufenthaltsqualität bieten.“ Ein &bdquo;Anker“ müsse hier keine Kette sein. Seine Idee: Das &bdquo;Kaufhaus Warburg“: &bdquo;Die Stadt mietet über die Wirtschaftsförderung ein Haus an; Warburger Anbieter verkaufen ihre Produkte mit gemeinsam geleisteter echter Beratung.“ So bleiben die Gewinne in der Region bei den Menschen in Warburg. Humburg zeigt sich überzeugt: &bdquo;Leerstand muss weg: Umbau zu modernem Wohnraum, Nutzung durch Gesundheits-, Sport- und Yoga-Angebote. Dazu Werkstätten für Kunsthandwerk.“ Passend zum historischen Charakter seien einheitlich stilvolle Geschäftsschilder notwendig: &bdquo;als Baustein eines neuen Stadtmarketings“: &bdquo;So ist Warburg einzigartig, lebendig und einladend – auch für Gäste.“ Zum Autoverkehr gab es die Zitate von NW-Lesern wie: &bdquo;Hier macht jeder, was er will“, &bdquo;Katastrophe“ und &bdquo;viel Potenzial verspielt“ zum Zustand der Innenstadt mit einer Fußgängerzone, durch die Autos fahren (auch ein Zitat). Wie wollen Sie die Fahrzeuge raus aus der Stadt bringen? &bdquo;Großes Potenzial!“, stellt Christoph Humburg seinen Ausführungen vorweg. Denn: &bdquo;Unsere Innenstadt verdient mehr: Die Fußgängerzone soll ein Ort sein, wo man Freunde trifft, einkauft, ein Eis isst, Kultur erlebt – nicht nur eine Durchfahrtsstrecke für Autos.“ Um Handel und Miteinander zu stärken, müsse der Durchgangsverkehr raus, so steige die Aufenthaltsdauer, ist er sich sicher. &bdquo;Ganz ohne Auto soll es nicht gehen: Ältere, Familien, Lieferanten bauen darauf.“ Sein Konzept: &bdquo;Autos raus aus der Fußgängerzone mit Anwohner/Lieferanten Zeiten (siehe Paderborn); attraktive Angebote: E-Shuttles/ Leihfahrräder (Schützenplatz, Bahnhof, Alte Post); mehr Raum für Familien, Jugend, Senioren: Schattenplätze, Gruppenbänke, Außengastronomie und ein Vereins-und Kulturzentrum, zum Beispiel im Haus Pennig.“ So entstehe eine Innenstadt, die verbinde – &bdquo;mit mehr Freude und Gemeinschaft“, ist sich sicher. Es werde sehr viel für Kleinkinder und Senioren angeboten – die Jugendlichen dazwischen aber oft vergessen: Das war zudem zu lesen. Sehe Sie das auch so? Was können Sie, wir alle dagegen tun? &bdquo;Ja – das sehe ich genauso“, antwortet Christoph Humburg. Mit der Aufenthaltssatzung habe der Stadtrat Jugendlichen den Aufenthalt am Schützenplatz und ZOB verboten. Seiner Ansicht nach &bdquo;ein klarer Fehler“: Jugendliche brauchen Treffpunkte, nicht Verbote.“ Sein Konzept: &bdquo;Räume mit der Jugend entwickeln, die offen, wettergeschützt und unkompliziert und gerne genutzt werden. Gemeinsam mit freien Trägern will ich neue Angebote schaffen – in Dörfern und Innenstadt.“ Hier könne das Jugendzentrum weiterentwickelt werden, selbst organisiert und gestaltet, mit Proberäumen für Bands. Auch das Kulturzentrum sollten Jugendliche nutzen – für Konzerte, Auftritte oder Partys. Denn die Innenstadt solle auch ihnen gehören: als Ort zum Treffen, Ausprobieren und Spaß haben. Sein Appell zum Abschluss: &bdquo;An die Jugend: Warburg gehört auch Euch – und ist stark mit Eurem Mitwirken!“

Meistgelesen