Nach gescheitertem Diebstahl: Ist der Warburger Reisesegler zu Pfingsten startklar?

Warburg. Am &bdquo;Tag der offenen Tür“ wird wohl nur eines schmerzlich vermisst: der große Rundflug über die Warburger Börde im Motorsegler des Vereins. Anfang April hatte ein Einbrecher den Flieger bei dem Versuch ihn zu stehlen, schwer beschädigt zurückgelassen. Nach dem Täter wird immer noch gefahndet. &bdquo;Die Ermittlungen laufen“, sagt Dirk Richter, Sprecher der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg. Ob und wann die Super Dimona des Warburger Luftsportvereins (LSV) wieder fliegen wird, ist derzeit noch ein wenig ungewiss. Der Frust über den misslungenen Diebstahl aus dem Hangar am Warburger Fluggelände zwischen Ossendorf und Wethen wird dem Verein gut 50.000 Euro kosten, hatte Vereinsboss Raimund Schäfer am Morgen danach gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“ erklärt. Der Unbekannte habe das Flugzeug zwar nach draußen geschoben, in den Vereinsräumen nach dem Schlüssel gesucht, ihn aber nicht gefunden. Mehrere Versuche, den Motor des Segelfliegers anschließend kurzzuschließen, blieben ebenso erfolglos. Am Ende flüchtete der Unbekannte mit einem bisschen Bargeld aus der Getränkekasse. Nachdem er noch den Inhalt eines Pulver-Feuerlöschers im Cockpit und der Haube komplett entleert hatte. &bdquo;Ein immens hoher Schaden an der Maschine“, merkte Vizevorstand Mark Lohe ärgerlich an. Ein Schaden, mit dessen Beseitigung die Mitglieder des LSV seitdem kämpfen. Dass es eine langwierige Angelegenheit wusste der zweite Vorsitzende schon damals. Auch fehlte die Gewissheit, ob es überhaupt etwas bringen werde, ob der Reisemotorsegler jemals wieder in die Lüfte steigen könne. Der Schaden ist immens Eine Überwachungskamera hatte den dunkel gekleideten Mann in der Nacht auf Donnerstag, 3. April, in der Flughalle aufgenommen. Die Auswertung der Bilder habe keinen konkreten Verdacht ergeben, sagt Richter. Den Täter zu identifizieren sei auf den Aufnahmen schwierig. Die zeigten einen Mann, wie er, die Kapuze über dem Kopf, ins Gebäude eindringt, sich in der Flugzeughalle bewegt, die großen Tore des Hangers beiseiteschiebt und öffnet. Später wird er den Motorsegler nach draußen auf den Vorplatz schieben. Dort finden ihn am Morgen der Vorstand und die herbeigerufenen Polizeibeamten. Auch wenn bisher kein Täter ermittelt werden konnte, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagt Richter. &bdquo;Der vermeintliche Dieb war auch in anderen Bereichen der Flugzeughalle aktiv“, hält der Polizeisprecher aus Nordhessen fest. Flugzeug-Dieb scheitert: Hangar am Warburger Fluggelände aufgebrochen Die Mitglieder des Vereins haben die Zeit genutzt und die HK-36 Super Dimona vorbereitet. Für die Prüfung in einem luftfahrttechnischen Betrieb. Sie wird in Steinheim-Vinsebeck auf Herz und Nieren überprüft. In den vergangenen Wochen war der Motorsegler vom Staub des Pulverlöschers befreit worden. &bdquo;So gut es ging“, sagt Andrea Schäfer vom LSV-Vorstand. Das weiße Pulver vom Rumpf und aus der Kanzel abgesaugt, die Sitze herausgehoben und gereinigt ebenso wie die vom Pulverstaub überzogenen Instrumente aus der Armaturentafel. In den Reihen der rund 60 Mitglieder im Verein findet sich für Ausbau und Zerlegung ein Spezialist. &bdquo;Aus dem elektrotechnischen Bereich“, sagt Schäfer. Der beruflich an Flugzeugen arbeite. Der feine Staub dringt in jede Ritze Die groben Arbeiten, eine trockene Angelegenheit. Denn der Gebrauch von Putzwasser war nicht angesagt, weil von den Luftfahrttechnikern noch nachgeschaut werden müsse, inwieweit der Staub die einzelnen Bauteile angegriffen habe. Der feine Staub hatte sich bis in den Motorraum verbreitet. Der Verein habe Kontakt mit dem Hersteller des 115 PS starken Motors aufgenommen, meldet Schäfer. Ob der Rotax komplett auseinandergenommen und eingeschickt werden muss? Auch darüber wird Uwe Wöltje in seinem Betrieb auf dem Segelfluggelände Vinsebeck-Frankenberg entscheiden. Voraussichtlich werde er mit einem Spezialtransporter die Maschine zu sich holen. &bdquo;Alle weiteren Arbeiten werden jetzt die Profis erledigen“, sagt Schäfer. Und wartet nach der Sichtung auf den Kostenvoranschlag. Lesen Sie auch: Einbruch bei Warburger Luftsportlern: So geht es jetzt weiter &bdquo;Zu Pfingsten bleibt sie am Boden“, blickt die Vorständlerin auf die anstehenden &bdquo;Tage der offenen Tür“. Am Pfingstsonntag, 8. Juni, und Pfingstmontag, 9. Juni, wird Himmel über Warburg zum Schauplatz für alle, die vom Fliegen träumen: Der LSV lädt an beiden Feiertagen ab 10 Uhr auf den Segelflugplatz unterhalb des Heinturms ein. Ein buntes Programm für die ganze Familie verspreche &bdquo;spannende Eindrücke, Wissenswertes, unterhaltsame Begegnungen und vielleicht sogar den ersten Schritt ins Cockpit“, sagt Schäfer. Zu Pfingsten bietet sich die Möglichkeit, selbst einmal abzuheben &bdquo;Wir werden den Segelflug präsentieren“, kündigt sie den Einsatz des vereinseigenen Schulungsdoppelsitzers an. Zudem hat der Flugverein aus der Nachbarschaft seinen Schulungsdoppelsitzer zugesagt. Er wird auf dem Fluggelände in Dehausen starten und pünktlich auf der Piste zwischen Wethen und Ossendorf landen. Ein Vereinsmitglied bringt aus Hannover einen restaurierten Klassiker, der einst zur Schulung eingesetzt wurde, mit: Die Schleicher K7 Rhönadler ist ein doppelsitziges Segelflugzeug aus den 1950er-Jahren. Am Boden bestaunt werden kann auch ein beeindruckender Veteran der Luftfahrt, eine Antonov-2 aus den 1960er-Jahren. Ein Spionageflieger aus dem Osten. &bdquo;Unterwegs auf alten Spuren“, freut sich Schäfer. Apropos Spuren: Eine Dokumentation wird neben dem zweisitzigen Motorsegler mit einer Flügelspannweite von mehr als 16 Meter, dem Objekt der verbrecherischen Begierde, auch Fotos vom Einbruch zeigen. Mit vielen Fotos und einem Video: Wie die Antonov nach Paderborn kam Ob jung oder alt, neugierig oder Hobbyflieger – für alle Besucherinnen und Besucher gibt es viel zu entdecken inklusive der Mitflugmöglichkeiten im Segelflugzeug, &bdquo;bei denen man gemeinsam mit einem erfahrenen Piloten in die Luft steigen kann“, wirbt der LSV-Vorstand. Abseits der Startbahn stellt die Warburger Luftsportjugend sich und ihre Aktivitäten vor und berichtet aus erster Hand, wie der Einstieg in den Flugsport gelingt. Duftende Waffeln, frisch gebrühter Kaffee, kühle Erfrischungen und Herzhaftes vom Grill laden zum Verweilen ein.

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