Am jüdischen Friedhof

Erinnerung an Pogromnacht: Warburger Gedenken im Zeichen des Regenbogens

Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs zehn vom Hüffertgymnasium finden mahnende Worte und passende Bilder zur Erinnerung an die Pogromnacht vor 86 Jahren.

Rund 50 Menschen waren bei der Gedenkfeier am Freitagnachmittag in Warburg dabei. | © Simone Flörke

Simone Flörke
09.11.2024 | 09.11.2024, 12:00

Warburg. Jedes Jahr wieder – und jedes Jahr wieder wichtig und notwendiger denn je: das Gedenken an die Gewalt gegen Juden durch die Nazis in der Pogromnacht 1938. In Warburg übernehmen die Gestaltung der Feier die Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien in Wechsel – in diesem Jahr die Fachschaft Religion des Jahrgangs zehn am Hüffertgymnasium.

Und die hatte das Gedenken an zwei Orten vorbereitet: am Emil-Herz-Platz, der am Morgen noch mit einem steinernen Erinnerungsbuch auf einer Sandstein-Stele bereichert worden war, und direkt gegenüber auf den jüdischen Friedhof mitten in der Stadt. Rund 50 Menschen waren bereits am Freitagnachmittag – einen Tag vor dem eigentlichen Gedenktag – dabei, um den emotionalen Worten der Schüler, der Lehrerin und des Bürgermeisters sowie der Musik zu lauschen und innezuhalten.

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42 Prozent der jüdischen Stätten in Deutschland seien 2024 Ziele von Aggression geworden, so Tobias Scherf. Und das in einem Land, in dem das „Nie wieder“ eigentlich nicht zur Disposition stehen sollte, wandte er sich auch an die Verantwortung der jungen Leute.

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Das neue Buch auf der neuen Sandstein-Stele am Emil-Herz-Platz. - © Simone Flörke
Das neue Buch auf der neuen Sandstein-Stele am Emil-Herz-Platz. | © Simone Flörke

Auch die Schüler fanden mahnende Worte in einer aufrüttelnden Zeit mit kriegerischen Handlungen, wie sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt worden seien. In einer Gesellschaft des schnellen Konsums und der schnellen Spaltung. Sie hatten das Symbol des Regenbogens als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht gewählt, den sie auf Karten gedruckt verteilten.

Um den Schabbat der Juden, den siebten Wochentag als Ruhetag, zu ehren, der zu Sonnenuntergang am Freitag beginnt, war die Feier einen Tag vorverlegt worden.