Wenn der Asphalt zerbröselt: Lauter Schlaglöcher in Warburgs Straßen

Warburg. Gefühlt sind es unzählige Schlaglöcher, die nach den Wintermonaten Autofahrerinnen und Autofahrer, Radfahrerinnen und Radfahrer nerven. Die sie im Zickzack umkurven müssen. Kraterartige Löcher, meist mit Regenwasser gefüllt, finden sich derzeit tatsächlich auf den Straßen. Doch weiche deren Anzahl nicht groß von denjenigen der vergangenen Jahre ab, sagt Markus Engemann, im Behördenhaus zuständig für Straßenbau und Straßenverwaltung. Schlaglöcher entstehen vermehrt durch Frost-Tau-Wechsel im Winter, der wiederum sehr milde ausfiel. Dennoch dringt Wasser in eine geschädigte Fahrbahndecke ein, gefriert bei Minusgraden und dehnt sich aus. Wenn es wieder taut, entstehen Hohlräume, die von schweren Fahrzeugen eingedrückt werden. Der Asphalt zerbröckelt. Auch den Untergrund kann eindringendes Wasser aufweichen und zu instabilen Bettungen führen. Dann zeigen sich Setzungen und infolgedessen Risse. Gut 590 Kilometer umfasst in Warburg das städtische Straßen- und Wegenetz. 175 Kilometer innerörtliche Gemeindestraßen, rund 365 Kilometer Wirtschaftswege und gut 50 Kilometer sonstiger Straßen und Radwege. &bdquo;In regelmäßigen Abständen werden alle Straßenabschnitte durch einen Kontrolleur in Augenschein genommen“, sagt Engemann. &bdquo;Schäden werden aufgenommen und weitergegeben, so dass eine Instandsetzung geplant und beauftragt werden kann.“ Dafür gibt es den Straßenwart Der digitalisierte Überblick über den Zustand der Straßenkilometer: Seit 2022 sind im Bauamt in einem Straßenzustandskataster insgesamt rund 6.500 Einzelflächen erfasst und nach den Kriterien Risse, Flickstellen, Oberflächenschäden und Spurrinnen als allgemeine Schadstellen katalogisiert. Fortlaufend aktualisiert, werden sie im Amt auch benotet. Doch werden aktuell Schlaglöcher speziell nicht erfasst. Zukünftig schon, blickt Engemann nach vorn. Löcher, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, werden von der Stadt schnellstmöglich gefüllt. Dafür gibt es den Straßenwart. Angestellt bei der Stadt. Die Mitarbeiter des Bauhofes helfen im Notfall aus. &bdquo;Größere Schadstellen werden im Zuge der Straßenunterhaltung von externen Firmen instand gesetzt“, erklärt Engemann. Nicht jeder Krater, jeder Riss könne unmittelbar repariert werden, weiß der Stadtmitarbeiter. Dennoch, so der Anschein, werden die Schäden oft nur provisorisch beseitigt. &bdquo;Kostengünstig, wenn in den betroffenen Straßen in absehbarer Zeit größere Unterhaltungs- oder Baumaßnahmen geplant sind, und in ansonsten intakten Straßenbereichen möglichst langlebig“, sagt Engemann. Provisorisch flicken oder aufwendig sanieren? Verwendet wird unter anderem Reparaturasphalt, ein speziell entwickeltes Material zur einfachen und schnellen Instandsetzung von Schlaglöchern und zur Asphaltierung kleinerer Asphalt- und Betonflächen. Er ist lagerfähig und gut zu verarbeiten. Ohne ihn erhitzen zu müssen, wird er ganzjährig verwendet. Einige Tonnen hält der Bauhof in seinen Lagerhallen vor. Doch wird er mit der Zeit hart. Kurze Wege: Dann wird das Material im Rimbecker Kaltasphalt-Werk gegen frisches eingetauscht. Die zu reparierende Stelle darf feucht, aber nicht nass sein. Und bei geringerer Einbauhöhe härtet Kaltasphalt schneller aus. Kein lokales Phänomen, alle Kommunen kämpfen mit der Beseitigung der Schlaglöcher. Viele denken beim fixen Verfüllen der Straßenschäden aber eher an einen kurzfristigen Pfusch als an eine haltbare Strategie. Die Löcher sind sehr schnell wieder da, weil der Asphalt oftmals keinen Verbund mit der alten Straßendecke bildet. Besonders auffällig ist in der Innenstadt aktuell der Bereich an der Hüffertstraße am Abzweig zum Stiepenweg und dem Krankenhaus. Dort klaffen in der Straßenmitte größere Löcher. Aber auch das Pflaster in der Hauptstraße, der guten Stube der Stadt, hat an einigen Stellen gelitten. Diese Warburger Straßen werden repariert In diesem Jahr wird es Sanierungen in der Eichendorff-Straße, einem Teilbereich der Klosterstraße, der Anton-Böhlen-Straße, am Stiepenweg und der Kreuzung zur Hüffertstraße geben. Auch die Straße Zur Märk in Rimbeck ist an der Reihe. Als Gesamtinvestition sieht der Warburger Haushalt rund 1,4 Millionen Euro vor. Im Zuge der allgemeinen Straßenunterhaltungen werde im Laufe des Jahres weiteres festgelegt werden, sagt Engemann. Dafür seien derzeit im Etatentwurf rund 350.000 Euro eingeplant. Die Beseitigung der durch Frost entstandenen Schäden gehe erst jetzt so langsam wieder los, heißt es im Bauhof. Noch sei der Februar nicht vorbei und auch im März könne noch mit frostig-kalten Temperaturen gerechnet werden. Und bekanntlich wisse auch der April nicht, was er wolle.

Meistgelesen