Nach dem tödlichen Unfall bei Warburg: Ermittler stehen vor vielen offenen Fragen

Warburg. Die Aufarbeitung des schweren Verkehrsunfalls auf der Kreisstraße 15 in der Nacht auf Sonntag wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die Polizei gestalten sich die Details des Frontalzusammenstoßes, bei dem wie berichtet ein Mann tödlich verletzt worden war, schwierig. Derzeit sind aufgrund einer unübersichtlichen Lage noch viele Fragen offen, die der Klärung bedürfen. Insgesamt sieben Personen waren schwer verletzt in der Nacht in Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Nach Informationen der Polizei werden sie aktuell in drei Krankenhäusern noch zum Teil auf deren Intensivstationen behandelt. Insgesamt hatten sich zwölf Personen in den drei am Unfall beteiligten Fahrzeugen befunden. &bdquo;Vier Personen hatten eines der Autos weitgehend unverletzt verlassen können“, berichtet am Montag Polizeisprecher Jörg Niggemann gegenüber der &bdquo;NW“. Eine zunächst sehr unübersichtliche Lage Nach den bisherigen Erkenntnissen waren in Höhe eines Hofes auf der Straße Feldmark im Gegenverkehr ein aus Richtung Dössel kommender Audi und ein aus Richtung der Bundstraße 241 kommender Renault frontal gegeneinandergeprallt. &bdquo;Dabei wurde der Audi in den Straßengraben katapultiert“, schildert Niggemann. Ein dem Renault folgender Audio-Kombi sei anschließend auf das verunglückte Fahrzeug aufgefahren. Beide Autos kamen rund 40 Meter vom ersten Audi entfernt im gegenüberliegenden Graben zum Stehen. Der genaue Unfallhergang und die Unfallursache seien aber bislang nicht abschließend geklärt, betont der Polizeisprecher. Eine Anwohnerin habe den Krach der Frontalkollision gehört, gesehen wie der Audi in den Graben rutschte und gegen 1.10 Uhr dann den Notruf abgesetzt, so beschreibt Niggemann das nächtliche Rettungsgeschehen auf der Kreisstraße. Dementsprechend sei die Erstalarmierung unter dem Einsatzstichwort &bdquo;Fahrzeug im Graben“ herausgegeben worden. Beim Eintreffen von Polizei und Feuerwehr habe sich die Lage dagegen als weitaus größer erwiesen, sagt der Polizeisprecher. Nun lautete das alarmierende Stichwort &bdquo;Massenunfall mit Verletzten“. Das Szenario war &bdquo;zunächst ziemlich unübersichtlich“. 90 Feuerwehrleute, acht Rettungs- und sechs Notarztwagen Von der Feuerwehr aus Hohenwepel waren die Löschgruppen aus Dössel und Menne nachalarmiert worden, zudem die Löschzüge Warburg und West. Rund 90 Feuerwehrleute waren unter der Einsatzleitung von Daniel Starthaus, unterstützt vom Warburger Wehrchef Jürgen Rabbe, in der Nacht im Einsatz. Acht Rettungswagen und sechs Notarzteinsatzfahrzeuge rückten zum Unfallort an, dazu ein Krankentransportwagen und der Rüstwagen des DRK. Auch Notfallseelsorger eilten nach Hohenwepel, ebenso wie das Team der Psychosozialen Notfallversorgung des Kreises Höxter. Sie kümmerten sich sowohl um Verletzte als auch um die Einsatzkräfte. Zwei eingeklemmte Personen In zwei der verunfallten Fahrzeuge war jeweils eine Person eingeklemmt. Eine gute Stunde hatten die Einsatzkräfte der Warburger Feuerwehr benötigt, um den eingeklemmten Fahrer im Audi mit der hydraulischen Rettungsschere aus dem Unfallwrack herauszuschneiden. Der Fahrer, ein 44-Jähriger aus dem Warburger Stadtgebiet, befinde sich außer Lebensgefahr, meldet Niggemann. Dem vermutlichen Unfallverursacher, der allein im Wagen saß und nach derzeitiger Einschätzung mit seinem Pkw vor dem Zusammenprall auf die Gegenfahrbahn geraten war, sei eine Blutprobe entnommen worden. Im Renault habe eine aus der Ukraine stammende siebenköpfige Großfamilie gesessen. &bdquo;Ein Kind, ein Jugendlicher fünf Erwachsene“, zählt Niggemann kurz auf und spricht bei allen am Unfall Beteiligten von &bdquo;sprachlichen Hürden“, die Rettung und Ermittlungen erschwerten. In dem Renault mit polnischen Kennzeichen sei nun &bdquo;zu rekonstruieren, wer hat wo gesessen“. Auch der Verstorbene saß in diesem Wagen. &bdquo;Wahrscheinlich auf der Rückbank“, nennt Niggemann die Kenntnis aus dem bisherigen Ermittlungsstand. Der 46-Jährige war noch an der Unfallstelle in einem der vielen Rettungswagen verstorben. &bdquo;Soweit sie ansprechbar waren“ Die vier Insassen des aufgefahrenen Audi waren weitgehend unverletzt ihrem Kombi entstiegen. &bdquo;Rumänischstämmig, im Warburger Stadtgebiet wohnend“, sagt Polizeisprecher Niggemann. Aufgrund der Sprachbarrieren seien noch in der Nacht Dolmetscher und Übersetzungshelfer hinzugezogen worden. Die im Laufe des Sonntags auch zur weiteren Identifizierung der Unfallopfer, &bdquo;soweit sie ansprechbar waren“, den Ermittlern weiterhalfen. Die Unfallfahrzeuge sind sichergestellt, ein Unfallaufnahmeteam der Polizei aus Dortmund sicherte am Unfallort in der Nacht und am Morgen Spuren. Auf der Suche nach dem Unfallhergang und der Unfallursache war von der Staatsanwaltschaft zudem ein Gutachter beauftragt worden. Äußerst aufwendige Ermittlungen Die Aufarbeitung der Details habe sich &bdquo;von Anfang an als äußerst aufwendig erwiesen“, sagt Niggemann. Sie seien Gegenstand der Ermittlungen, bei denen &bdquo;zurzeit aber noch sehr viele Fragen offen sind“, und der nachfolgenden Auswertung. Mit einem abschließenden Bericht rechnet der Sprecher der Kreispolizeibehörde Höxter &bdquo;in ein bis zwei Wochen“. Bis 10.30 Uhr war am Sonntag die Kreisstraße zwischen den Ortschaften Dössel und Hohenwepel für den fließenden Verkehr komplett gesperrt geblieben.

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