Er kommt mit dem Rad: Das ist Warburgs neuer Polizeichef

Warburg. Zwischen all den Streifenwagen steht ein einsames Tourenbike. &bdquo;Mit gradem Lenker“, sagt Mario Rose. Damit kommt der Hauptkommissar zur Arbeit. &bdquo;Wenn kein Schnee liegt“, merkt er lächelnd an. Der neue Leiter der Warburger Polizeiwache mag Bewegung. Zu Jahresbeginn hatte der 52-Jährige als Nachfolger von Georg Arendes, der zweieinhalb Jahr den Posten inne hatte, sein neues Dienstzimmer an der Landfurt bezogen. &bdquo;Als Chef der Uniformierten“, wie er sagt. Dazu gehörten auch die Bezirksbeamten Daniel Küting in Warburg, Jessica Dary in Scherfede und Markus Overbeck, der sein Büro im Borgentreicher Rathaus hat. Die neue Aufgabe: &bdquo;Meine Wunschposition“, sagt Rose. Diese Chance, &bdquo;heimatnah zu arbeiten“, habe er beim Schopfe gefasst. Geboren und aufgewachsen in Warburg weiß Rose, seit 33 Jahren Polizist, um Land und Leute. Drei Mal hatten ihn Ausbildung und der spätere Dienst schon in die Wachstuben seiner Heimatstadt gebracht. 1993 im Praktikum, nach mehreren Jahren aus Leverkusen, Schloss Holte-Stukenbrock und Paderborn zurück 2001 im Wach- und Streifendienst eingesetzt, bevor er an der Fachhochschule studiert und zur Kripo wechselt. Einbruch, Diebstahl, Rauschgift: Für zehn Jahre ist er ab 2005 im Warburger Kommissariat zu finden. Dann zieht er die Uniformjacke wieder an, fährt für acht Jahre nach Höxter. &bdquo;Und nun zum vierten Mal hier“ sagt er und hofft &bdquo;für das letzte Mal“. Er fühle sich wohl und zufrieden, bilanziert er die ersten Wochen im neuen Amt. &bdquo;Zuverlässig, fleißig, ehrlich“ &bdquo;Zuverlässig, fleißig, ehrlich“, beschreibt sich Rose selbst. Für die drei Worte muss er nicht lange überlegen. Ehrgeizig? &bdquo;Eher pflichtbewusst“, merkt er an und nennt den Vergleich zum Fußball. Mit 45 habe er mit der Leidenschaft, auf dem Feld zu stehen, aufgehört. Es mache einfach keinen Spaß mehr, auch im Altherren-Team jüngeren hinterherzuhecheln. Im Hintergrund läuft der Polizeifunk. Er habe mit Ausnahme eines älteren Kollegen mehr Dienstjahre auf dem Buckel als alle Kolleginnen und Kollegen im sehr jungen Team der Wache zusammen, hält der knapp 1,90-Meter-Mann fest. &bdquo;Motiviert und schnell“ weist er beispielsweise auf die nächtliche Geldautomatensprengung in Ossendorf hin. Für den erfolgreichen Einsatz, bei dem Polizisten der Wache einen der Täter gefasst hatten, habe es sogar Lob vom Minister gegeben. In der vergangenen Nacht sei in der Stadt ein Auto geklaut worden, sagt er dann. Die Einsätze in der Warburger Region hätten allerdings nicht die Schlagzahl großer Städte. &bdquo;Aber alles andere als eine Sonnenscheinwache“, bemerkt Rose. Auch in der Börde reiche die Palette vom Raub bis zum Sexualdelikt. Gleitzeit, 41 Stunden die Woche Gefreut habe er sich auf die regelmäßigen freien Wochenenden, wieder mit dem Rad zu fahren und natürlich die neue Aufgabe. Gleitzeit, 41 Stunden die Woche: Die Nähe zum Wohnort bedeute, mehr Lebenszeit fürs Private, für die Familie, fürs Schwimmen und den kleinen Garten, in dem er Gemüse und Blumen zieht, zu haben. Und an den Wochenenden Radtouren mit der Gattin oder mit Freunden unternehmen zu können. Das aktuelle Einsatzgeschehen, Ordnungsdienste und die Hausverwaltung: Die Vorgänge landen bei ihm auf dem Tisch. Verkehrsunfälle, Strafanzeigen, Berichte, Ermittlungen für andere Behörden, Festnahmen. &bdquo;Papierkram“, fast Rose zusammen. Und es sei eine Menge an Papier zu bewegen. Die Arrestzelle in der Warburger Wache dürfe nicht mehr genutzt werden. &bdquo;Zu wenig Personal“, verweist Rose auf das zentrale Gewahrsam im Kreis in Höxter. &bdquo;Pünktlich und gesund“ Nach dem Abi am Marianum hatte er zwei Bewerbungen losgeschickt. &bdquo;Die Bundeswehr wollte mich nicht“, die Polizei in Nordrhein-Westfalen schon. Vier silberne Sterne zieren heute die Schulterklappen. Gezwungenermaßen bei der Arbeit und beim Schützenfestumzug seien das feine Tuch und die Bundfalte eigentlich nicht sein Ding, sagt er. Offen, sympathisch, kommunikativ, geradeaus: Außerhalb des Tagesgeschäfts werde ihn der Bürger, die Bürgerin als Einsatzleiter bei vorgeplanten Einsätzen, angemeldeten Demos und für einige Nächte auf der Oktoberwochen-Wache auf dem Festgelände oder bei Abschiebungen sehen. Ob er sich als Wachleiter Ziele gesetzt habe? Ändern wolle er nichts, sagt Rose. Er hoffe, nicht bei den Angehörigen seines Teams vorbeischauen zu müssen. &bdquo;Dass nach Feierabend alle wieder nach Hause kommen. Pünktlich und gesund.“

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