„Lage, Lage, Lage“: So entwickeln sich die Preise von Immobilien in Warburg

Warburg. &bdquo;Lage, Lage, Lage“, sagt Friedhelm Strümpel, nach den Preisen für Immobilien in der Stadt Warburg gefragt. Wo wohnen die Menschen auf dem teuersten Grund, wo kann man günstig Immobilien oder Grundstücke erwerben? Bodenrichtwerte – eine NRW-weite Online-Informationsplattform für den Grundstücksmarkt – bieten eine Orientierung. Und dazu das Gespräch mit dem Experten vor Ort. Wie eben Strümpel, Geschäftsführer der von-Rüden-Immobilien in Warburg. Wie sieht es eigentlich auf dem Immobilienmarkt aus nach einem Jahr, das Hausbesitzern und Mietern so manchen Schweiß und Tränen abverlangt hat? Heizungsgesetz, Zinssteigerung, Fachkräfte- und Baumaterialmangel, Preissteigerungen so stark, dass manche Baugrundstücke zurückgaben. Jetzt die CO2-Besteuerung. Strümpel sagt dennoch: Es lief gut. Und für 2024 herrscht Optimismus. Das hat gleich mehrere Gründe. Bis zu 160 Euro pro Quadratmeter entlang der Hauptstraße, rund 80 Euro im Bereich am Tannenwäldchen: &bdquo;Die Kernstadt Warburg ist sehr gefragt“, sagt Strümpel. Auch für die Schöne Aussicht verzeichnet der aktuelle Bodenrichtwert 140 Euro pro Quadratmeter als Grundstückswert, etwas weiter ins Wohngebiet hinein liegt der Wert noch bei 115 Euro, in die andere Richtung Am Runden Berg bei 90 Euro. Was schwer zu vermarkten ist? Engar und Bühne, sagt der Immobilienexperte nach kurzem Nachdenken. Hingegen: &bdquo;Ossendorf explodiert geradezu und ist sehr beliebt – auch aufgrund der Anbindung, des Einkaufsmarktes, der Bäckerei und der Nähe nach Warburg auch über den Radweg.“ Und Scherfede sei mittlerweile zum &bdquo;Speckgürtel von Paderborn“ geworden: Dort seien mehrere Häuser an Paderborner verkauft worden. Auf der anderen Seite des Stadtgebiets attraktiv: Herlinghausen mit der B7 und der Nähe zu Kassel. &bdquo;Auch die A44 ist für viele Käufer wichtig. Aus dem Ruhrgebiet oder aus den Niederlanden zum Beispiel.“ Letztere ziehe es Richtung Marsberg, nach Padberg oder an den Diemelsee. &bdquo;Sie haben ein finanzielles Limit von 100.000 bis 120.000 Euro.“ Während er festgestellt hat, dass beispielsweise in München die Preise fallen – 60 Quadratmeter kosteten &bdquo;nur noch“ 590.000 Euro –, seien die Preise im ländlichen Raum stabil. Das freut den Immobilienexperten. Er spricht von Preisen auf einem &bdquo;Plateau“, die sich nach rechts und links bewegten, aber nur sehr gering nach unten abgefallen seien. Eine Renaissance des ländlichen Raumes? Eine Renaissance des ländlichen Raumes – wegen Corona? &bdquo;Das ist nur ein Punkt von mehreren“, sagt Strümpel. Habe man vor Corona mit einer Wohnfläche von 40 Quadratmetern pro Person gerechnet, seien es nun 45 bis 50 Quadratmeter. Grund: unter anderem das Homeoffice. Auch werde der ländliche Raum bei den Menschen mit Ruhe in Verbindung gebracht, mit einem Ort, wo die Kinder anders aufwachsen könnten, geringe Kriminalität, passende Infrastruktur, neue und andere Lebensqualität. &bdquo;Da gucken die jungen Menschen drauf.“ Und kämen zurück, nachdem sie in der Großstadt studiert hätten, um die Familie zu gründen. Oft hat er Kunden zwischen 30 und 40 Jahren, &bdquo;die sich wünschen, dass ihre Kinder in den nächsten 20 Jahren im eigenen Garten aufwachsen“. &bdquo;Durch alle Krisenzeiten bewährt“ Nicht nur Neubauten wie am Paderborner Tor – die schicken Wohnungen seien quasi &bdquo;vom Reißbrett verkauft“ worden – stehen hoch im Kurs. Auch Häuser im Bestand. Denn: In vielen lebten nach dem Wegzug der Kinder nur noch zwei Personen auf einer viel zu großen Wohnfläche, die nicht mehr benötigt werde. Die Eltern ziehen Richtung Kinder hinterher beispielsweise in eine kleinere Eigentumswohnung. Und die Häuser, die für junge Familien auf den Markt kämen – 1960er- bis 1980er-Baujahre – seien schon energetisch gut ausgestattet. Sie bekämen durch eine Renovierung eine verlängerte Restnutzungsdauer, sprich sie würden bei einem neuen &bdquo;fiktiven Baujahr“ eingepreist werden können. Und die Indizien sprächen dafür: Es werde auch 2024 mit viel Optimismus weitergehen, sagt Strümpel. Vor allem deshalb, weil die Zinsen wieder fallen und bauen wieder finanzierbar werde. Und er sagt mit großer Bestimmtheit und aus Überzeugung: &bdquo;Immobilien haben sich durch alle Krisenzeiten bewährt und bezahlt gemacht.“

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