Lieblingsplatz bei Warburg: Eine entspannte Runde am Kälberbach in Germete

Germete. &bdquo;Mein Lieblingsplatz?“ Darüber habe er erst länger nachdenken müssen, sagt er. Er könne viele schöne Plätze in der Ortschaft und der Umgebung nennen. Doch dann legt Thomas Vonde sich fest. Ein guter Ort zum Entspannen sei der Blick auf den Kälberbach im Bereich des Kurparkeingangs, sagt der Germeter Ortsvorsteher. Dass dort wieder Kröten die Straße queren, das freut den diplomierten Ingenieur für technischen Umweltschutz und er erzählt vom Blick auf das renaturierte Gewässer an den niedrigen Brunnenhäuschen der Franziskus- und der Sillerquelle. Auch wenn der jetzt im Herbst ein wenig zugewachsen sei. Für den kurzen Abstecher (gut 200 Meter) vom heimischen Bürostuhl bis zu den beiden Wellenbänken an der neuen Brücke über den mäandernden Bachlauf nimmt er das Fahrrad. Auf dem Weg ist ein freundliches Hallo der Nachbarn links und rechts entlang der Straße Zum Kurgarten immer drin. Die Germeter kennen ihren Ortsvorsteher und er kennt seine Germeter im 960-Seelen-Ort. Vonde betont den Zusammenhalt im Dorf, den er mag und um den er sich kümmert. Denn für den müsse man etwas tun, spricht er die Gemeinschaftsangebote an. &bdquo;Spaß am Vereinswesen gehört schon dazu“, wird Vonde konkreter. &bdquo;Nicht nur nehmen, sondern auch etwas geben“, spricht er zudem das ehrenamtliche Engagement in der Ortschaft an. Als Altershauptmann engagiert sich Vonde im erweiterten Vorstand der Schützen, als Vorsitzender im Verkehrsverein, als Mitglied im Kirchenvorstand. In dem Gremium ist er für die Kita zuständig: Dazu kommt die Parteiarbeit in der CDU. Ortsvorsteher in seinem Heimatort ist Vonde seit der letzten Kommunalwahl im Herbst 2020. &bdquo;Bei Bratwurst und Bier“ &bdquo;Bei Bratwurst und Bier“ ergebe sich so manch gutes Gespräch, weiß er. In Germete brauche man nur einen Grill aufzustellen, &bdquo;dann stehen die Leute schon drumherum“, zitiert er ein geflügeltes Wort, das er oft in der Warburger Region zu hören bekomme. Doch so einfach sei es dann doch nicht. &bdquo;Ein Dorf muss man leben, sonst ist es zu langweilig“, fasst er als Rezept zusammen und verweist auf den Weihnachtsmarkt am 2. Dezember, der zum zweiten Mal im Dorf veranstaltet werde. Die Pause auf der hölzernen Bank gönnt sich der Hausmann und im Nebenerwerb Vertrauensmann einer großen Versicherung gern. &bdquo;Das Wasser plätschert, beruhigt, ein angenehmes Gefühl“, zählt der Vater zweier Töchter (23 und 16) auf. Und wenn er dann noch die Sonne im Gesicht spüre, &bdquo;fühle ich mich wie im Urlaub“. Germete habe mit dem Kurpark-Gelände im Warburger Stadtgebiet &bdquo;ein Alleinstellungsmerkmal“, hält Vonde nicht ohne Stolz fest. Gut sieben Fußballfelder groß &bdquo;und eingebunden in den neuen Familienwanderweg, der im Sommer eröffnet wurde“. Neuer Wegebelag Floss der Kälberbach in den Jahrzehnten vor der Renaturierung eingezwängt durch Rohre und in Betonrinnen, präsentiert sich das Gewässer seit dem Abschluss vor vier Jahren nun nicht nur ökologisch, sondern auch optisch erheblich aufgewertet. Rund 1,2 Millionen Euro waren insgesamt in die drei Bauabschnitte investiert worden. Auf dem rund 460 Meter langen Teilstück im Kurpark hatte der Einbau eines Beckenriegelpasses Fischen und Fließwasser-Organismen das Auf- und Abwandern ermöglicht. Und das Areal eroberten sich Flora und Fauna zurück. Rund einen Kilometer sei eine Runde über die seit Neuestem mit einem Sabalith-Belag ausgebauten Wege lang, zeigt Vonde mit der Hand auf den weiteren Verlauf vorbei an den Tierskulpturen des Helmeraner Künstlers Raphael Strauch, des Teiches, der idyllischen Ruheplätze und des edelstählernen Fitness-Gerätes, der Minigolf-Anlage und des Tretbeckens. Ein Sorgenkind: Entweder bedürfe der Bodenbelag des Beckens oder die Pumpentechnik der tätigen Hand. &bdquo;Wechselweise“, verdreht Vonde die Augen. "Ein Germeter durch und durch“ Seit Kinder- und Jugendtagen, in denen er als begeisterter Fußballer den Sportplatz entdeckte und der ihm ebenso wie der Spor bis heute &bdquo;am Herzen hängt“, kennt der 54-Jährige auch seinen aktuellen Lieblingsplatz. Den sucht er allerdings gern allein auf. Ehemals eine Wildnis, in der Kinder gern am Wasser spielten und später in der Jugend als &bdquo;etwas versteckteren“ Treffpunkt nutzten. Ende der 1960er Jahre habe es Bestrebungen gegeben, das Dorf als Bad zu etablieren, in den 1980ern sei dann der Kurpark angelegt worden, berichtet er. Als Bad nicht anerkannt, blieb es für Germete beim Luftkurort. &bdquo;Heimat ist für mich dort, wo ich mich wohlfühle“, hält Thomas Vonde dann für sich fest. &bdquo;Und das ist hier“, fügt er bestimmt an. In den digitalisierten Kirchenbüchern der Gemeinde im Internet habe er Ahnenforschung betrieben. Seine Familie könne er in der Ortschaft als heimisch bis ins Jahr 1750 zurückführen. &bdquo;Ein Germeter durch und durch“, fasst er zusammen.

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