Ölfilm auf der Diemel: Wieder gerät der Warburger Bahnhof in den Blick

Warburg. Ein schmieriger, übelriechender Ölfilm auf den Wassern von Siekbach und Diemel: Das Öl beschäftigte in Warburg im Januar Feuerwehr und Ordnungsamt über Tage. Der Ursprung unbekannt, wie bereits zweieinhalb Jahre zuvor. Auch damals zeigten sich Öllachen an den Ufern der Diemel. Am Ende war es leckende Heizöltanks auf dem Bahnhofsgelände, die als Ursache ausgemacht wurden. Das Areal steht auch jetzt wieder im Mittelpunkt. Der Ölfilm am Einlauf des Siekbachs in die Diemel am östlichen Rand der Stadt: Im Februar folgte ein weiterer Umwelteinsatz für die Feuerwehr. Auf dem Bachlauf hatte sich zum wiederholten Mal ein regenbogenfarbiger Schmierfilm aus Ölrückständen gebildet, auf den Spaziergänger aufmerksam gemacht hatten. &bdquo;Der ölige Film kommt aus dem Kanalrohr, das an der Kreuzung Bundesstraße und Kuhlemühler Weg endet, gelangt so in den Siekbach und weiter in die Diemel“, beschrieb Jürgen Rabbe, Leiter der Warburger Feuerwehr die Situation. Die Einsatzkräfte legten Ölsperren an, sicherten mit speziellen Saugschläuchen, sogenannten Ölschlängel, deren Bindemittel das Öl aufnehmen, den Auslauf des Kanalrohrs, das kilometerweit hinauf bis ins Industriegebiet Nord führt. Die Suche nach der Ursache für die Umweltverschmutzung ist kompliziert. Denn der Siekbach ist in weiten Teilen verrohrt. Er führt vom Siekweg, einem Feldweg in Richtung Dössel, durch das östliche Stadtgebiet, vorbei am Großenederer Weg und der Bleiche hinab zur Diemel. Über den Bach fließt aus weiten Teilen des Industriegebiets und des Bahnhofs Oberflächenwasser ab. Die Bahn hat die Tanks erneuert Als Ursache für die Verschmutzungen war nach langer Suche im August 2020 ein Heizöltank in einem Keller des ehemaligen Bahnpost-Gebäudes entlang der Gleise des Warburger Bahnhofs, das von der Bahn unter anderem als Aufenthaltsraum für Zugbegleiter genutzt wird, ausgemacht worden. Eine undichte Verschraubung der Kunststofftanks. Innerhalb des Heizungskellers war Öl in größeren Mengen ausgelaufen und über einen Schacht in die Kanalleitung und in die Gewässer gelangt. Aus den Tanks pumpte die Bahn den Inhalt ab und nahm die Heizungsanlage außer Betrieb. Mittlerweile sind Tanks und die Anlage in dem Gebäude erneuert. &bdquo;Es besteht die Möglichkeit, dass damals Heizöl ins Erdreich geflossen ist und jetzt wieder aufgetaucht ist“, sagt Viktoria Baacke vom Ordnungsamt. In dem damals betroffenen Abwasserschacht sei ein Mauerriss entdeckt worden. Der Schacht sei von den Stadtwerken nun provisorisch verschlossen worden. Eine Sanierung stehe an, voraussichtlich im Herbst, nennt sie den Termin. Die Bahn prüfe derzeit in Zusammenarbeit mit der Kreis-Umweltbehörde die Möglichkeiten. Seitens der Bahn werden rund um das lange Bahngebäude noch Bohrungen durchgeführt. Sondierungen und Bodenproben, um zu schauen, ob noch weiteres Öl im Erdreich zu finden ist. Der Schacht liege unterhalb der alten Bahnliegenschaften, komme aus dem Industriegebiet und laufe unter den Gleisen hindurch bis zur Bahnhofstraße. Da unter den Kanaldeckeln der Desenbergstraße keinerlei Verunreinigung gefunden worden sei, könne das Öl nur aus dem Erdreich über den Spalt im Bahnhofsschacht stammen. &bdquo;Mit hoher Wahrscheinlichkeit“, hält Baacke fest. Altes Heizöl aus den ehemals defekten Tanks. In welchen Mengen es vor zweieinhalb Jahren ausgelaufen sei, könne niemand sagen. Die Feuerwehr ist gerüstet Für die immer wieder auftretenden Ölverschmutzungen an Siekbach und Diemel hatte sich die Warburger Feuerwehr neu gerüstet. Wiederverwendbare Ölsperren, die Schmierfilme auf den Gewässern bis in größere Tiefen aufhalten können, wurden angeschafft. Auch war für rund 5.000 Euro ein Ölabscheider gekauft worden. Das Gerät macht sich die physikalischen Eigenschaften des Öls zunutze. Durch verschiedene Verfahren wird das schwimmende Öl vom Wasser getrennt. Das führt zu erheblichen Einsparungen bei der Entsorgung. Mussten bisher große Mengen eines Öl- und Wassergemischs von einer Spezialfirma beseitigt werden, so ist jetzt möglich, ausschließlich die Ölbestandteile zu entsorgen. An der Feuerwache werden sie in einem 1.000-Liter-Tank für den späteren Abtransport gesammelt.

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