Jetzt wird's konkret: Details zum Umbau des Warburger Waldbades

Warburg. Die Dinge sind geschrumpft, ebenso wie die Diskussion: Die Pläne für die beiden neuen Schwimmbäder auf dem Warburger Waldbad-Gelände nehmen nach und nach konkrete Formen an. Mit der Vorplanung zu beginnen, hatten die Stadtratsfraktionen bereits nach der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke vor gut eineinhalb Jahren entschieden. Ein Grundsatzbeschluss, der sich gegen eine Sanierung richtete und für einen Neubau aussprach. Das arg in die Jahre gekommene Hallenbad am Stiepenweg sollte auf dem Freibad-Areal neu entstehen, das Gelände insgesamt aufgewertet werden. Im April vergangenen Jahres legte das beauftragte Projektbüro in der Stadthalle dann öffentlich eine erste Entwurfsidee vor. Im neuen Waldbad waren ein Hallenbad mit Hubboden und ein Freibadbecken geplant. Zudem ein ganzjähriges Gastronomieangebot. Der alte Baumbestand sollte erhalten bleiben, um den Charme der bestehenden Anlage nicht zu zerstören. Alle Funktionsbereiche und Wege sollten später ein effizientes Bewirtschaften ermöglichen. Über den Sommer wurde dann in der Bürgerschaft mitunter heftig gestritten. Vor allem über die gewünschte Länge des zukünftigen Freibadbeckens. Dass der als Option großzügig geplante Saunabereich wohl gestrichen werde, war dagegen allen klar. Eine charmante Lösung der Architekten Zwischen Wunsch, Anspruch und Machbarkeit: Anfang August hörten sich die Warburger Christdemokraten in der Volksbank auf der Suche nach einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Bäderlösung die Meinungen aus der Bürgerschaft an, bevor am Ende des Monats Planungsbüro und Architekten ihre Vorstellungen in einem ersten Entwurf präzisierten und Kosten nannten. Die Schätzung lag inklusive der Saunalandschaft bei rund 26,5 Millionen Euro, ohne bei 23,2 Millionen Euro. Das Hallenbadgebäude sollte in den Hang hineingeschoben werden. Eine charmante Lösung des Architektenbüros Krieger aus Velbert, die, von Stadt und Stadtwerken präsentiert, vor den knapp 70 Interessierten in der Stadthalle durchaus Anklang fand. Über einen Eingangsvorplatz, dessen Niveau in der Höhe an den Freibad-Parkplatz angeglichen ist, wird der Besucher ins Foyer des Hallenbades gelangen. Das Bad selbst befindet sich in einem zweiten Gebäude. 8,30 Meter hoch, bleibt die Höhe beider Baukörper gut einen Meter unter dem Dachfirst des heutigen Umkleidehäuschens. Technik unter dem Hubboden Eine Ebene tiefer sollten sich die Becken befinden. Unter dem Vorplatz sollten die Umkleiden und auf gleicher Ebene ein Gastroangebot liegen. Ein 25 Meter langes Sportbecken mit fünf Bahnen, ein Kursschwimmbecken mit Hubboden und ein Beckenbereich für die Jüngsten bot die Badebene. Darunter die Technik. Sie wird rund 40 Prozent der Erstellungskosten ausmachen. Hohe gläserne Fensterfronten geben im Gebäude an drei Seiten den Blick in die Natur frei. Vereine und Schulen bekommen für die ganzjährige Ausbildung und das Training einen eigenen Zugang. Zwischen den beiden Gebäudeteilen geht es hinunter zum Freibadbereich. Das Becken aus Edelstahl ist auf 25 Meter verkürzt. Das war die Basis für die weitere Planung. Abgespeckte Version Es wurde abgespeckt: Der Verzicht auf die Sauna, der in der September-Sitzung des Rates beschlossen wurde, schürte die Hoffnung: Die Ratsmitglieder sprachen sich einhellig für mehr Platz im Außenbecken aus. Anfang Dezember hatten die Planer für Eingangsbereich und Hallenbad mögliche Optimierungen und Einsparpotenziale untersucht und den Gremien zum Freibadbecken sechs Varianten als Alternativen zur Entscheidung vorgelegt. Bedingt durch den Wegfall der Saunalandschaft und zwischenzeitlichen Untersuchungen zum felsigen Baugrund wurde nun das Hallenbad-Gebäude einstöckig. Ihren aktualisierten Entwurf hatten die Architekten in der Dezember-Sitzung des Rates bekanntgegeben. Beibehalten werden die hölzernen Fassadenelemente. Vorgelagerte Terrassen entlang der Halle und ein überschatteter Bereich kamen hinzu. Eingangsgebäude, Umkleiden und Beckenhalle sind barrierefrei ohne Treppen zu erreichen, ebenerdig geht es ins Freibad. Das Sportbecken bekommt einen Sprungturm. In der umstrittenen Frage der Beckenlänge einigten sich die Kommunalpolitiker auf 25-Meter-Bahnen bei Erhalt der bisherigen Breite und einer neuen Drei-Meter-Sprunganlage. Alles in allem, mehr sei angesichts der Finanzlage der Stadt nicht drin, hieß es. Dazu kommen vorerst ein Beach-Volleyballbereich und ein Umkleidegebäude mit Dusche und Toilette im Außenbereich. Geplant wird weiter. Vom Projektplanungsbüro Constrata aus Bielefeld werden die Kosten derzeit detaillierter kalkuliert. Angesichts der Preissteigerungen und Lieferengpässe beim Material im Bausektor wohl weiterhin eine schwierige Aufgabe. Detaillierter Entwurf zur baurechtlichen Genehmigung Auch wird am späteren Betriebskonzept gefeilt. Im Hallenbad ist ein ganzjähriger Betrieb mit bedarfsabhängigen Öffnungszeiten vorgesehen. Im März soll nun ein Entwurf mit festgezurrten Dimensionen als Vorlage zur baurechtlichen Genehmigung vorliegen. Über eine Förderung aus dem Bundesprogramm &bdquo;Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ freuten sich am Tag nach der Sitzung die Verantwortlichen. Sechs Millionen Euro kündigte der Bund für das Warburger Bauprojekt als Zuschuss an. Nicht nur für den Bürgermeister ist der Höchstbetrag der möglichen Fördersumme &bdquo;ein riesiger Schritt“. Eröffnung 2026 geplant Dass sich die Stadt in angespannten finanzpolitischen Zeiten Themen stelle, die andere Kommunen aufgrund angespannter Kassenlagen seit Jahren zurückstellen würden, hatte Tobias Scherf bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2023 festgehalten. Beim neuen Waldbad müsse jeder Euro kritisch betrachtet und die geplante Investition von mehr als 20 Millionen Euro &bdquo;angepasst auf die Größe und Leistungsfähigkeit der Stadt“ umgesetzt werden. Eröffnung soll 2026 sein. Bis dahin sollen im schwächelnden Hallenbad am Stiepenweg, das dann abgerissen wird, die Türen offen bleiben.

Meistgelesen