Kurze Wege in Warburg von der Polizeiwache bei der Oktoberwoche zum Festplatz

Warburg. Drinnen sieht es funktional-nüchtern aus, auch wenn nicht alle, die hier reinkommen, das noch sind: Linoleum-Fußboden, an der Frontseite ein langer, fest installierter Schreibtisch, der sich um die Ecke zieht. Zwei Schreibtischstühle mit farbigen Bezügen, zwei Stühle der Holzklasse für die, die hier nicht mehr nüchtern reinkommen müssen. Auf dem Tisch die Funkgeräte in den Ladestationen, daneben Büro-Equipment mit Laptop, Drucker, Aktenordnern. An der Wand hängen &bdquo;Einsatzmittel“, dazu eine Übersichtskarte vom Festplatz, Listen mit Telefonnummern. Wir sind bei der Polizei. In der Wache auf dem Festplatz bei der Oktoberwoche. Und Warburgers Wachleiter Georg Arendes erklärt, warum die Einrichtung in dem städtischen Container gleich neben dem Eingang zum Gewerbezelt so richtig und wichtig ist. Es sind die kurzen Wege, das unmittelbare Reagieren der Polizei und ihre dauernde Präsenz bei den Fußstreifengängen, die &bdquo;eine Menge Straftaten wie Körperverletzungen schon im Ansatz verhindern“, ist sich Arendes sicher. Oder andere im frühen Stadium erkennen und &bdquo;reingrätschen“ lassen. Er war schon im Jahr 2000 dabei, als das Konzept mit der externen festen Wache auf dem Festplatz – die Polizeiwache an der Landfurt ist an den neun Festtagen weit weg – erstmals eingerichtet worden war. Damals, so erinnert er sich, habe es so etwas wie &bdquo;marodierende Banden“ bei der Oktoberwoche gegeben, die wahllos auf Besucher losgegangen seien. &bdquo;Wir hatten allein am ersten Wochenende damals mehr als 20 Körperverletzungen. Das ist sukzessive von Jahr zu Jahr weniger geworden.“ Viel Potenzial für Provokation und Ärger In diesem Jahr waren es in dem Zeitraum elf. Elf zu viel, wie der Wachleiter sagt. Auch wenn elf an zwei Tagen bei 5.000 Menschen, davon 3.800 im Zelt, eine verschwindend geringe Anzahl ist. Und er sagt, dass sich diesmal das Einsatzgeschehen in Richtung Busbahnhof verlagere – sonst war es eher rund ums Schulzentrum. Und dass ihnen die jungen Leute zwischen 17 und 22 Jahren die größte Sorge und die meiste Arbeit bereiten würden. Ohne Geld und ohne Respekt auf den Festplatz – aber mit viel Potenzial für Provokationen und Ärger. Meistens, sagt Arendes, seien die Vorfälle, um die sich die Polizisten der Festwache kümmerten, mit einem &bdquo;mehr oder weniger erhöhten Alkoholpegel“ der Besucher verbunden. Wenn sie ein, zwei Tage später zur Wache kämen, &bdquo;dann haben wir es oft mit ganz anderen, dann nüchternen Menschen zu tun“. Aber: Es sind auch ganz einfache, für den Betroffenen aber wichtige Dinge, um die sie sich kümmern. &bdquo;Unmittelbare Anliegen“, nennt es der Warburger Wachleiter. Also die Sorge, jetzt das Handy verloren zu haben. Oder in eine Auseinandersetzung geraten zu sein. Oder Fragen nach dem Weg zu haben. Oder ein Handy an den Damentoiletten gefunden zu haben – und wohin jetzt damit? Auch da würden sie weiterhelfen, es wieder mit dem Besitzer zusammenzubringen. Arendes spricht vom &bdquo;subjektiven Sicherheitsgefühl“, das durch die Präsenz der Polizei bei den Besuchern steige. Standreihenfolge betont Zusammenarbeit Und er betont die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften, die in einer Reihe zwischen Gewerbezelt und Stadthalle stehen: Freiwillige Feuerwehr, dann Polizei, dann Deutsche Rotes Kreuz. Sie sind über einen Funkkanal miteinander verbunden, setzen auf kurze Wege und schnelle Hilfe. Auch wenn die Festwache ein Kraftakt für die Warburger Polizei ist. Denn: Nebenher läuft auch der normale Dienst an der Landfurt mit all dem, was nicht mit der Oktoberwoche zu tun hat. Und es sind Herbstferien. WOW, das kommt für die Uniformierten immer on top. Geöffnet ist die Festwache der Polizei auf der Warburger Oktoberwoche wochentags ab 15 Uhr, am Wochenende spätestens ab 13 Uhr.

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