Diese beiden Gastronomen übernehmen den Warburger "Ratskeller"

Warburg. In den &bdquo;Ratskeller“ kehrt das Leben zurück. Es wird aufgeräumt, renoviert, neu aufgebaut. Schließlich stand das traditionsreiche Warburger Gasthaus wieder einmal eine lange Zeit leer. Vor knapp einem halben Jahr verschwanden die damaligen Wirte – spurlos und über Nacht. &bdquo;Spuren haben sie dennoch hinterlassen“, blickt Neupächter Michael Collin in die vernachlässigten Räume. Mit Gattin Anke putzt er den Gasthof nun wieder heraus. Ende August möchten sie eröffnen. Er hofft den Termin halten zu können. Ein erfahrenes Gastronomenpaar. Er ein gelernter Hotelfachmann und Koch, sie gelernte Köchin. Der Höxteraner und die Lüchterin lernten sich in der Lehrzeit in Bielefeld kennen, gingen nach der Ausbildung aber erst einmal eine Weile lang ganz eigene Wege. Anke arbeitet in Griechenland, Michael zieht es nach Schottland. &bdquo;Eine bewegte Vergangenheit“, bemerkt der 52-Jährige, die mit der Geburt ihres Sohnes in neuen Bahnen verlief. "Der Ratskeller, das passt" Vor 20 Jahren wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Zuletzt führten sie viereinhalb Jahre lang ein kleines Hotel mit Restaurant, Weinstube und -keller im Städtchen Windeck im Naturpark Bergisches Land, davor ein großes in Oelde-Lette bei Warendorf. &bdquo;Man wird nicht jünger“, sagt der gebürtige Höxteraner. &bdquo;Irgendwann kommt die Sehnsucht nach der Heimat“, begründet er den Schritt, in den Kreis Höxter umzuziehen. Der Pachtvertrag lief aus, der Eigentümer wollte das Haus verkaufen. Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität in der Region werden sie in Warburg fündig. &bdquo;Purer Zufall, auf die Anzeige im Internet gestoßen zu sein“, sagt Collin. Warburg, der &bdquo;Ratskeller“, das passt. Die beiden mögen den Charme alter Fachwerkgebäude. Die Leidenschaft in Häuser mit Geschichte und Tradition zu leben: &bdquo;Ich liebe das“, wirft Anke ein. Auch wenn es Arbeit und Geld koste. Das sei nun einmal so. Das Hotel in Windeck, das sie aufgaben, sei 1625 erbaut worden. Frisch, saisonal und regional Ganz so alt ist das Gasthaus zwischen den Städten nicht. &bdquo;Seit 312 Jahren existiert die Gaststätte der Bierbrauer Michels, seit 155 Jahren wird im Gasthof das Bier unserer Brauerfamilie ausschenkt“, erklärte ihnen Michael Kohlschein, Geschäftsführer der Warburger Brauerei, froh, einen neuen Pächter gefunden zu haben. Die Collins wollen &bdquo;ihren Ratskeller“ als Restaurant weiterführen. Sie versprechen auf der Speisekarte deutsche Küche, frisch, saisonal und regional. &bdquo;Keine Schnitzelküche mit 97 Variationen auf der Karte rauf und runter, ein Graus“, schiebt Collin nach. Aus einem Schweinefilet könne man mehr als Medaillons machen. Rinderroulade, der Sauerbraten, die Gans im Winter. Dazu selbst gemachte Soße und Suppe. &bdquo;In etwas gehobener Form.“ Das Ambiente drumherum soll Charakter und Gemütlichkeit vermitteln. "Nicht nur für die Deko auf dem Teller“ Die Küche dafür bringen sie mit. Schließlich sei sie die gute Stube, das Wohnzimmer des Kochs. &bdquo;Und darin sollten wir uns beide wohlfühlen.“ Nach dem Auszug aus ihrem Hotel stand ihre Gastroküche ein halbes Jahr wohlverstaut im Container. Jetzt wird sie, wenn die elektrischen Leitungen liegen, in Warburg wieder aufgebaut. Herd und Töpfe kennt auch der 29-jährige Sohn, der das Hotel mitbetrieb. Ein Hotelfachmann, der im Rheinland bleiben wird. Der Fußboden ist abgeschliffen und neu lackiert, nun geht es an die Wände von Küche und Lager. Die Wohnung im Obergeschoss &bdquo;fast renoviert“, meldet Collin. Mit Schwung gehen die beiden die Sache an. Die Kegelbahn werde bleiben, ebenso der Biergarten &bdquo;mit dem herrlichen Blick“, der nach und nach, mit Sonnenschirmen bestückt, gestaltet wird. Anke Collin liebäugelt mit einem Kräuterbeet für die gute Küche &bdquo;und essbaren Blüten nicht nur für die Deko auf dem Teller“.

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