Trauer um Warburgs ersten hauptamtlichen Bürgermeister

Warburg. Im Alter von 80 Jahren ist der erste hauptamtliche Bürgermeister der Hansestadt Warburg, Walter Hellmuth, am Mittwoch gestorben. Hellmuth (CDU) stand nach Abschaffung der Kommunalen Doppelspitze (Bürgermeister als Repräsentant, Stadtdirektor für die Geschäfte) von 1999 bis Oktober 2004 an der Spitze der Hansestadt und war damit Vorgänger des heutigen Landrats Michael Stickeln (Warburger Bürgermeister von 2004 bis 2020). Erst vor kurzem war Hellmuths Vorgänger Paul Mohr, mit dem er lange an der Stadtspitze als Kämmerer oder Beigeordneter zusammengearbeitet hatte, gestorben. Biografisches Walter Hellmuth wurde am 10. September 1941 in Warburg geboren, besuchte in seiner Heimatstadt die Volks- und Handelsschule und absolvierte von 1958 bis 1961 eine Verwaltungslehre bei der damaligen Kreisverwaltung Warburg. Es schlossen sich 42 Jahre und sechs Monate im öffentlichen Dienst, zunächst beim Kreis, dann in Wiedenbrück und Frankenberg, schließlich ab Januar 1969 bei der Stadt Warburg an.Nachdem er zunächst in der Bauverwaltung und Wirtschaftsförderung eingesetzt worden war, wurde er ab 1971 mit der Leitung der Finanzbuchhaltung betraut und im August 1972 zum Stadtkämmerer bestellt. Daneben war er von Oktober 1972 bis Ende 1974 kaufmännischer Werkleiter der Stadtwerke. Stadtkämmerer blieb er auch nach der kommunalen Neugliederung. Im Dezember 1984 wurde er vom Rat zum Allgemeinen Vertreter des Stadtdirektors gewählt, im September 1987 zum Werkleiter der Stadtwerke im Nebenamt. Beigeordneter Nach mehr als 22-jähriger Dienstzeit bei der Stadt als Lebenszeitbeamter, zuletzt als Verwaltungsdirektor, wählte der Rat Walter Hellmuth 1991 auf die Dauer von acht Jahren zum Ersten Beigeordneten. Zu seinem Dezernat der Stadtverwaltung gehörten die Kämmerei mit Bädern und Forsten, die Stadtkasse, das Ordnungsamt, das Sozial- und Versicherungsamt sowie die Stadtwerke. In den 28 Jahren als Stadtkämmerer hat Walter Hellmuth im Verwaltungshaushalt ein Volumen in Höhe von rund 1,3 Milliarden D-Mark im Gebiet der Stadt Warburg verwaltet.Bürgermeister Bei der Kommunalwahl im September 1999 wurde Walter Hellmuth zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt gewählt. Warburgs Bürger kannten ihn als fachkundigen, geradlinigen und verantwortungsbewussten Sachverwalter ihrer Belange, der sich auch um die menschlichen und sozialen Belange bemühte. Der Vater eines Sohnes las gern Bücher über Geschichte oder Kunst und liebte das Wandern in der heimischen und der Oberstdorfer Region. Bedeutung Er feierte gern – besonders bei der Oktoberwoche. Und er kannt die Stadt Warburg aus dem Effeff. Devise: &bdquo;Nur wer das Handwerk im Detail beherrscht, der behält auch den Überblick“, so hatte es seine verstorbene Parteikollegin Elisabeth Müntefering zu Hellmuths 60. Geburtstag gesagt. Und er hatte stets betont, dass er an der Diemel zuhause sei, sich in Warburg wohlfühlte.Deshalb war die Freude groß gewesen, als er 1999 Bürgermeister seiner Heimatstadt wurde. Dem vorausgegangen waren eine &bdquo;parteiinterne Zerreißprobe“ bei der Kandidatenkür“ – so formulierte er es später einmal – und die Wahl mit einem Ergebnis von 62 Prozent der Stimmen.Belange Er habe stets mit Argumenten, nicht mit der Macht des Amtes überzeugen wollen, hatte er nach seinem Abschied im Alter von 63 Jahren erklärt. Er scheute nicht den Streit, setzte dabei aber auf Fairness und Augenhöhe. Nach seinem Abschied aus dem Amt als Bürgermeister hatte er den Info-Pavillon und die Ansiedlung des Einkaufsmarkts an der Papenheimer Straße als wichtige Projekte seiner Amtszeit genannt – und natürlich die städtischen Finanzen. &bdquo;Die beruflichen Jahre haben mir unheimlich viel gegeben“, hatte er betont. Und: &bdquo;Ich habe das sehr gerne gemacht.“

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