Ende einer Ära: Warburgs Grüne wählen neues Vorstandsteam

Warburg. In Warburg geht eine Grünen-Ära zu Ende: Hilla Zavelberg-Simon hat nach 22 Jahren das Amt der Sprecherin des Ortsverbandes abgegeben. Und zwar gemeinsam mit ihrem männlichen Pendant Josef Schrader. Die 57-Jährige betont: Nicht aus Unzufriedenheit, sondern einfach, weil es an der Zeit gewesen sei. &bdquo;Es war lange genug", sagt die 57-Jährige, die weiterhin als Fraktionschefin im Rat der Stadt Warburg sitzt (seit 1999) und damit nun die Trennung von Amt und Mandat vollziehen will. Zudem, habe sich die Chance ergeben, ein gemischtes Duo für die Nachfolge zu wählen: Das sind Doris Hauck (64) und Ricardo Blaszczyk (52). Zugleich ist der Vorstand des Grünen-Ortsverbandes erweitert worden: Neben Kassierer Alfred Berge – er übernimmt dieses Amt von Wilfried Bott – wollen die Grünen die Arbeit auf mehr Schultern verteilen und haben zwei Beisitzer gewählt: Manuel Winkler und Sabine Giesel. Damit, so Blaszczyk, könne man auch mehr Themengebiete bespielen, sich öfter austauschen und mehr Mitgliederimpulse aufnehmen. Schließlich, so ergänzt Hilla Zavelberg-Simon, hätten die Grünen seit ihrem Anfang in Warburg nicht nur an Mitgliedern zugelegt – von sieben auf derzeit 31 –, sondern bei der Kommunalwahl 2020 auch erstmals fünf Sitze im Rat erhalten. Ein klarer Auftrag der Bürger, in der Hansestadt grüne Politik zu machen. Und viele Dinge, die man seit Jahren auch über Anträge fordere, seien unter dem Druck der Klimakrise plötzlich möglich und kämen auf den Tisch. Keine andere Partei als die Grünen sei damals für sie infrage gekommen, sagt sie und erinnert daran, dass sie – groß geworden nahe Bonn – eng mit der Anti-Atom-Bewegung verbunden gewesen sei. Grund, in die Partei zu gehen. Für Josef Schrader, der auch auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene aktiv war, waren es gleichermaßen die Atompolitik der 1970er- und 1980er-Jahre und das AKW Würgassen, die ihn 1982 parteipolitisch aktiv werden ließen, erzählt der 71-Jährige, ebenfalls Fraktionsmitglied im Rat Warburg und seit 2014 im Ortsverbandsvorstand aktiv. &bdquo;Mitmachen, dass sich etwas verändert" Während Doris Hauck – sie ist die einzige im Vorstandsteam, die außerdem noch ein Ratsmandat hat – die &bdquo;Herzensthemen" Mobilität, Klimaschutz und &bdquo;mehr Grün in der Stadt" benennt, hat sich Ricardo Blaszczyk die Schwerpunkte in sozial-ökologischen und sozial-politischen Bereichen auf die Agenda geschrieben: den Wandel von Leben, Wohnen und der Mobilität, die für ihn überall hineinspiele. &bdquo;Wir müssen genau und kritisch hingucken, wie sich soziale Strukturen in den verschiedenen Quartieren der Stadt entwickeln", sagt er mit Blick auf politische Entscheidungen und Ausgewogenheit. Denn die Grünen in Warburg seien bekannt dafür, &bdquo;immer sehr progressiv und zukunftsorientiert zu sein", sagt er. Und hätten nie gesellschaftliche Themen ausgeklammert oder nur ein bestimmtes Klientel bedient. Den Druck hätten nun die großen Volksparteien mit dem Votum der Wähler bekommen, die die großen Aufgaben der Gegenwart erkannt hätten. Und die könne man nur durch eine offene Kommunikation und ein Miteinander lösen. Die Grünen seien auch dafür bekannt, &bdquo;in den Diskurs mit anderen zu gehen und an vernünftigen Lösungen mitzuarbeiten". Mit diesem Zukunftskurs werde der Ortsverband weiterhin &bdquo;den Finger in die Wunden legen und an einer für alle guten Lösung interessiert sein". Doris Hauck fasst den Aspekt der Beteiligung auch von jungen Leuten zusammen: &bdquo;Mitmachen, dass sich etwas verändert."

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