Die Welle ist unterwegs: Warburg bereitet sich auf noch mehr Wasser vor

Warburg. Die Feuerwehren entlang von Diemel und Twiste bereiteten sich am Donnerstag auf mehr Wasser vor: nachdem sowohl die Verantwortlichen für Eder- wie Diemel- und Twistetalsperre angekündigt hatten, im Laufe des Tages die abgelassenen Wassermengen zu erhöhen, um den Wasserdruck von den Staumauern zu nehmen und Kapazitäten für weitere Wasserzuflüsse zu schaffen. Das heißt: Es kommt zeitverzögert eine Welle die Flüsse runter. Es ist der Südkreis, der unter den Regenmengen zu leiden hatte, sagt Polizeisprecher Jörg Niggemann. Und es ist noch nicht Schicht im Schacht, es kann noch mehr kommen: &bdquo;Bedrohlich" könne der Pegel in einigen Anrainerkommunen steigen, so die Befürchtung der Kreisleitstelle in Brakel am Donnerstagmittag, die die Feuerwehreinsätze kreisweit koordiniert. Die Edertal- und die Diemeltalsperre waren aufgrund des unwetterartigen Niederschlags von mindestens 50 Litern pro Quadratmeter voll bis Oberkante Unterkiefer. An der Diemeltalsperre war die Situation am Donnerstag kritisch, so das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt des Bundes. Sandsäcke gegen die Fluten &bdquo;Die Talsperre läuft derzeit mit etwa 17 Kubikmetern pro Sekunde über, an der Edertalsperre wird es zu einem kleinen Überlauf noch kommen." Die Abgabe der Edertalsperre bleibe bei 80 Kubikmetern pro Sekunde, eine Erhöhung auf etwa 100 Kubikmeter pro Sekunde sei möglich. Der Überlauf und die erhöhte Abgabe werden an beiden Talsperren zunächst beibehalten, &bdquo;bis der situative Hochwasserschutzraum wieder frei ist (etwa eine Million Kubikmeter an der Diemel- und zehn Millionen Kubikmeter an der Edertalsperre)": Sprich: bis wieder Kapazitäten da sind, weitere Wassermengen aufzunehmen. Auch im Bereich der Twistetalsperre, wo nach Angaben von Warburgs Einsatzleiter Markus Müller am Donnerstag bereits 200 Liter pro Sekunde an Wassermenge abgegeben würden, sollte diese noch erhöht werden. &bdquo;Wir werden das beobachten", so der stellvertretende Warburger Wehrleiter. Vorsichtshalber ließ er bereits am Donnerstag weitere Sandsäcke, die als Unterstützung von den Kameraden aus Volkmarsen und Marsberg zur Verfügung gestellt wurden, nahe der Feuerwache Warburg von Einheiten aus Calenberg, Dalheim und Warburg auffüllen. Um vorbereitet zu sein, &bdquo;wenn was kommt". Und er hat die Löschgruppen und Löschgruppenführer der Orte entlang der strategisch wichtigen Fluss- und Bachläufe – vor allem Wormeln, Welda und Scherfede – aktiviert und im Standby-Modus. &bdquo;Auch die Wehrführung macht Kontrollfahrten." Diemel-Pegel bereits am Anschlag Der Flussbegegnungsplatz an der Diemel in Warburg stand bereits am Mittwoch komplett unter wasser. Am Donnerstagvormittag machte zunächst die Twiste große Sorgen: Am Morgen hatte die Straße bei Wormeln rund 60 Zentimeter unter Wasser gestanden, wie ein Anwohner berichtete. Die Straße war zunächst halbseitig gesperrt worden. Und der Pegel ums Dorf Welda stieg. &bdquo;Das war spitz auf Knopf. Als wir gerade eingreifen und Sandsäcke legen wollten, sank der Pegel", so Müller. Doch dann kam die Diemel aus ihrem Bett und bereitete weitere Sorgen: Am Donnerstagvormittag rückte der Löschzug der Feuerwehr zu einem Hof an der Kasseler Straße aus, wo das Wasser der Diemel über den Siekbach zurückdrückte und das Wohnhaus gefährdete. Bereits am Mittwochabend hatte die Warburger Feuerwehr noch mit der Drohne in Volkmarsen unterstützt: &bdquo;Erkundung der Überflutungszonen", so Wehrleiter Jürgen Rabbe am Mittwochabend.

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