AfD-Jugendorganisation: 250 Delegierte tagen in Volkmarsen

Volkmarsen. Bündnis 90/Die Grünen und die SPD Volkmarsen laden am Samstag, 17. April, zu einem Fußmarsch mit Kundgebung gegen den Bundeskongress der Jungen Alternativen in Volkmarsen ein. Beginn der Demonstration ist um 15 Uhr auf dem Marktplatz – mit Abstand und Masken, wie die Veranstalter ausdrücklich betonen. Die Jugendorganisation der AfD will an diesem Wochenende ihren Bundeskongress in der Nordhessenhalle Volkmarsen abhalten – als Präsenzveranstaltung mit rund 250 Delegierten, die beim Landkreis und der Polizei angemeldet worden ist. Rechtlich lasse sich die Veranstaltung nicht verhindern, heißt es aus dem Volkmarser Rathaus. Denn das Hygienekonzept sei nach Vorlage bei Stadt und Landkreis vom Landkreis nach Prüfung genehmigt worden. Keine öffentlichen Hinweise auf die Veranstaltung Ähnlich war es im Dezember, als AfD-Faschist Björn Höcke (Landeschef in Thüringen) in der Stadthalle in Höxter sprach. Auch dort musste die Veranstaltung genehmigt werden. Vor der Halle machten allerdings gut 750 Menschen mit Rasseln und Trommeln ihren Unmut über die Gäste drinnen unter dem Motto &bdquo;Höxter zeigt sich! Nie wieder Faschismus" lautstark und friedlich deutlich. Bereits im Februar hatte der AfD-Landesparteitag in Volkmarsen stattgefunden. Im Falle der AfD-Jugendorganisation gibt es keine öffentlichen Hinweise auf die Veranstaltung am Samstag und Sonntag, 17. und 18. April – auch auf der Homepage der JA ist nichts davon zu finden. Überraschung und schnelle Reaktion Für die meisten der Volkmarser Kommunalpolitiker kam die Ankündigung des Bundeskongresses mit der Nordhessenhalle als Veranstaltungsort überraschend. Doch habe man am Mittwoch dann sofort reagiert und nicht lange überlegt müssen, sagt Daniel Clemens, Vorsitzende der Volkmarser Grünen. Er möchte nicht, dass sich in den Köpfen festsetze, die Stadt sei für die Rechtsausleger in der deutschen Parteienlandschaft ein gern genutzter &bdquo;Durchführungsort und &bdquo;sie damit in eine bestimmte Ecke gedrückt wird", hält er gegenüber der NW fest. &bdquo;Volkmarsen ist bunt und alles andere als ein braunes Nest", bringt es Clemens auf den Punkt und erinnert an die Ergebnisse der Kommunalwahl vor wenigen Wochen. Er schätzt, dass die AfD-Jugend die zentrale Lage, die Nähe zur Autobahn und die für das Treffen geeignete Veranstaltungshalle gelockt habe. &bdquo;Vielleicht aber auch das Kalkül, weit draußen auf dem Land kommt es zu weniger Protesten". Der Bündnisgrüne bedauert, dass es die Stadt bei der Vergabe, nicht auf einen Gerichtsentscheid habe ankommen lassen. &bdquo;Gerade jetzt in der Corona-Zeit." Die Ortsverbände der Bündnisgrünen und der SPD rufen für Samstag zur Demo auf. &bdquo;Kurzfristig organisiert", sagt Clemens. &bdquo;Sehr kooperativ" seien bei der Anmeldung die Gespräche mit den Genehmigungsbehörden und der Polizei verlaufen. &bdquo;Wehret den Anfängen", fordert Clemens auf. Und: &bdquo;Alle aufrechte Demokraten sollten für die Demokratie einstehen". "Gesicht zeigen - aber mit Maske" Einhaltung der Masken- und Abstandsregel, ein Ordner auf zehn Teilnehmer, keine Bühne für Redner, auf 100 Personen ist die Aufstellfläche an der Nordhessenhalle begrenzt. &bdquo;Alle weiteren werden etwas weiter entfernt stehen müssen", nennt Clemens Coronabedingte Auflagen.Politik müsse Gesicht zeigen: &bdquo;Ja, aber mit Maske", sagt Christel Keim, Ortsvereinsvorsitzende der SPD. Sie fürchtet, dass sich viele der Mitglieder der AfD-Jugendorganisation, im Verfassungsschutzbericht 2019 als Verdachtsfall aufgeführt, nicht an die Regeln halten werden. Doch sollte ein buntes Volkmarsen den jungen Rechten friedvoll, aber deutlich zeigen, &bdquo;ihr seit bei uns nicht willkommen".

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