Bahnprojekt für mehr Güterverkehr schreitet voran

Warburg/Kreis Höxter. Die Variante für die sogenannte &bdquo;Kurve Kassel" steht fest. Darüber informiert die Deutsche Bahn in einer Mitteilung. Sie hatte die Vorzugsvariante 4B der geplanten Bahntrasse zwischen Espenau-Mönchehof und Fulda-Ihringshausen dem Runden Tisch vorgestellt. Damit rückt das Projekt einen Schritt weiter in die Realisierung. Für das Warburger Land bedeutet das einen enormen Zuwachs an Güterverkehr. Vom Tisch soll dagegen die Ausweichstrecke über Altenbeken sein, die für zusätzlichen Güterverkehr im westlichen Kreis Höxter gesorgt hätte. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 für den Zugverkehr ist festgelegt, wieder mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schienen zu bringen, um umwelt- und klimafreundlicher zu werden. Doch die bisherigen Strecken seien dafür nicht gut genug. Denn bisher besteht die kürzeste Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Mitteldeutschland über Altenbeken, Eichenberg und Nordhausen – inklusive zeit- und kostenintensivem Fahrtrichtungswechsel im Rangierbahnhof Kassel. Daher fahren die Güterzüge derzeit noch vermehrt die Verbindung über Minden, Hannover, Braunschweig und Magdeburg. Dort komme es aber durch das hohe Zugaufkommen immer wieder zu Engpässen, Überlastungen und Wartezeiten. Daher hatte die Deutsche Bahn das Projekt &bdquo;Kurve Kassel" ins Leben gerufen. Sie soll die Trassen Warburg – Kassel und Kassel – Hann. Münden miteinander verbinden – und so den Rangierbahnhof in Kassel zu umgehen und eine Zeitersparnis von 45 Minuten zu gewinnen. Zudem werde die bisherige Verbindung entlastet und die weniger ausgelastete Strecke durch das Warburger Land genutzt. Rund 30 Güterzüge mehr Für die Strecke Altenbeken-Willebadessen-Warburg-Kassel würde das bedeuten, dass auf den Gleisen ab 2025 täglich rund 30 Güterzüge mehr fahren. Nach Angaben der Bahn werden bis zu 260 Zugfahrten insgesamt, sowohl Güter, als auch Personenzüge, erwartet. Die Bahn hatte daraufhin mehrere mögliche Streckenführungen im benachbarten Hessen geprüft – und sich jetzt für die 6,5-Kilometer lange Variante zwischen Mönchehof und Ihringshausen entschieden. &bdquo;Bei der Auswahl der Streckenführung, ging es darum, welche Variante am schonendsten für Mensch und Umwelt ist", so Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte, DB Netz AG. Die nun gewählte Variante zerschneide die Landschaft nur gering neu und gewährleiste optimalen Lärmschutz. Auch die Umwelt werde geschont, es müssen keine Eingriffe in geschützte Gebiete erfolgen. Zudem biete die gewählte Streckenführung ausreichend Kapazitäten für die zukünftige Entwicklung des Nahverkehrs, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn weiter. Lärmschutz für Menne Doch in Hessen ist der Widerstand gegen das geplante Projekt groß. Auch im Warburger Land befürchten die Bürger enorme Lärmbelästigungen durch den zusätzlichen Bahnverkehr. Wie berichtet, sorgt das Thema besonders im Warburger Ortsteil Menne für schlaflose Nächte. Denn der Lärmschutz an der Strecke dort sei noch nicht geklärt. Die heimischen CDU-Politikern Christian Haase und Matthias Goeken hatten einen geförderten Schallschutz für möglich erklärt, dem widersprachen die hessischen SPD-Abgeordneten. Gute Nachrichten gab es dafür für die Anwohner an der Bahnstrecke von Altenbeken Richtung Northeim über Bad Driburg, Brakel, Ottbergen und Beverungen. Die Strecke war als weiträumige Umfahrung und als Alternative zur &bdquo;Kurve Kassel" von den Projektgegnern immer wieder ins Spiel gebracht worden. Die Strecke Altenbeken – Northeim – Nordhausen wurde auf Anregung aus der Region geprüft, teilt die Bahn mit. &bdquo;Diese stellt jedoch allein schon aufgrund der geringen Streckenkapazität und des hohen Investitionsbedarfs keine umsetzbare Alternative dar", kündigt die Bahn weiter an. Stattdessen werde die gewählte Trassenführung nun von der Deutschen Bahn als Antragsvariante in das erforderliche Raumordnungsverfahren eingebracht. Der Dialog mit der Region soll auch in den weiteren Planungsschritten fortgeführt werden. Für Juni sei ein nächstes Treffen des &bdquo;Runden Tisches" geplant, so die Deutsche Bahn weiter.

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