ICE von Warburg nach München: Bahn bestätigt Streichung der Verbindung

Kreis Höxter/Warburg. Wies’n-Besuch im Schnellzug: Der ICE 1223/1224 startet um 11.26 Uhr in Warburg und erreicht München bereits nach drei Stunden und 46 Minuten Fahrzeit um 15.12 Uhr. Ein Traum für jeden Fan der bayerischen Landeshauptstadt. Die Deutsche Bahn bestätigt jetzt, dass die Verbindung mit dem neuen Fahrplan wegfallen wird. Er gilt ab dem 14. Dezember. Dafür gibt es im Fernverkehr eine Alternative, die auch in Warburg halten wird. Der heimische Landtagsabgeordnete Matthias Goeken, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, hatte nach Bekanntwerden von Spekulationen über das Aus der Anbindung direkt bei der Bahn nachgefragt. Ein Bevollmächtigter des Unternehmens hat ihm nun ausführlich geantwortet. In dem Schreiben, das der Neuen Westfälischen vorliegt, steht, dass im Fahrplan für 2026 das bisherige ICE-Zugpaar via Kassel von/nach München und über Warburg/Paderborn entfallen soll. Dieser Schritt soll zu mehr Stabilität im Fahrplan - sprich mehr Pünktlichkeit - beitragen. Hintergrund: Laut Angaben des Bahn-Bevollmächtigten wurde bisher in Würzburg an einen ICE aus Frankfurt nach München an- beziehungsweise in der Gegenrichtung abgekoppelt. &bdquo;Der Entfall des betrieblich sehr aufwendigen An- beziehungsweise Abkoppelns (in Fachsprache &bdquo;Flügeln“ genannt) wird mehr Stabilität in den Fahrplan bringen“, schreibt der Bahnmanager. Passend dazu: ICE-Halt in Paderborn: Fällt die Zug-Direktverbindung nach München weg? Welche Strecke stattdessen den Kreis Höxter an den Fernverkehr anbinden soll Derlei Optimierungen erfolgen, ihm zufolge, aktuell bundesweit, &bdquo;um die schlechte betriebliche Lage zu verbessern“. Für eine eigenständige ICE-Fahrt via Paderborn von oder nach München - ohne Flügeln - habe es leider wegen zahlreicher Baustellen keine geeigneten Zeitfenster im dicht belegten Schienennetz mehr gegeben. Ob eine solche im Fahrplan 2027 wieder eingerichtet werden kann, solle allerdings künftig geprüft werden. Das Hochstift muss dann allerdings keinesfalls komplett ohne ICE-Anbindung auskommen, wie aus dem Antwortschreiben der Deutschen Bahn an Goeken hervorgeht: &bdquo;Dafür hält in Paderborn vorerst bis zum 20. September 2026 ein neues ICE-Zugpaar, das zwischen Köln/ Dortmund, Paderborn, Kassel, Erfurt, Leipzig und Dresden verkehrt“, erläuter der Bahnmanager. In Paderborn sei die Abfahrt um 14.43 Uhr nach und die Ankunft um 13:16 Uhr aus Sachsen eingeplant. Die Reisezeit von Paderborn nach Leipzig sei mit rund 3.15 Stunden mehr als 45 Minuten schneller als die bisherigen IC-Direktverbindungen. Welchen Ersatz es für den Ersatz in Warburg geben wird Weitere Zwischenhalte soll es etwa in Soest, Lippstadt und Altenbeken geben. Hinter der guten Nachricht verbirgt sich allerdings auch eine Schlechte, für die die Bahn aber auch eine Lösung gefunden haben will: Ab dem 21. September 2026 mit Start des langjährigen Streckenausbaus Erfurt – Weimar – Jena – Gera müssen die bisherigen beiden IC-Zugpaare Köln – Paderborn – Kassel – Gera schin wieder entfallen. &bdquo;Ersatzweise fahren dann aber sogar insgesamt zwei schnelle ICE-Zugpaare Köln/Dortmund – Paderborn – Kassel – Erfurt – Leipzig – ebenfalls mit einer Fahrzeit Paderborn-Leipzig von 3 Stunden und 15 Minuten“, heißt es in dem Schreiben des Verantwortlichen der Bahn. Dabei seien als weitere Zwischenhalte unter anderem Hamm, Soest, Altenbeken und Warburg vorgesehen. Offiziell wollte die Deutsche Bahn den Fahrplanwechsel zum Dezember &bdquo;voraussichtlich noch im Laufe der Woche“ bekannt geben. Goeken betont, der Wegfall der ICE-Anbindung nach München sei noch nicht in Stein gemeißelt. Der heimische Landtagsabgeordnete will dagegen kämpfen. Er appelliert an die Bahn, &bdquo;den ländlichen Raum nicht abzuhängen“. Lesen Sie auch: ICE verbindet bald Warburg und Paderborn mit der Nordsee und München Laut Goeken steht bislang kein Zug im Kreis Höxter auf dem Abstellgleis Sollte es allerdings wirklich zum Aus für die Verbindung kommen, ist das in Goekens Augen nicht nur &bdquo;ein Ärgernis für den ländlichen Raum“, sondern nach Bekanntwerden der Sparliste für Infrastrukturprojekte im Bundeshaushalt der &bdquo;nächste Schlag in die Magengrube“ für den Kreis Höxter. Auf der Liste fand sich, wie berichtet, auch der Lückenschluss der B64 – wenn dieses Projekt aus dem Haushaltsplan fürs kommende Jahr fliegt, drohten dort weitere Verzögerungen. Goeken räumt auch ein, dass die ICE-Anbindung nach München alles andere als zuverlässig sei. &bdquo;Der ist ja in den vergangenen Monaten kaum gefahren“, hält er fest. Baustellen und Störungen hätten immer wieder zu Ausfällen oder zumindest Verspätungen geführt. Der ICE im Kreis Höxter war zuletzt sehr unpünktlich - oft kam er gar nicht an Vor dem Hintergrund ist es in seinen Augen verständlich, dass sich die Fahrgäste aus dem Kreis Höxter nach einer Alternative umschauten. &bdquo;Ich glaube, dass noch viel mehr Menschen die Strecke nutzen würden, wenn sie denn nutzbar wäre“, sagt er. Ein Blick auf das Portal &bdquo;zugfinder.net“, in dem Verspätungen und Ausfälle dokumentiert werden, zeigt, dass der ICE nach München tatsächlich alles andere als zuverlässig ist. Seit Anfang September hat der Zug fünf Mal sein Ziel, den Hauptbahnhof in München, gar nicht erreicht, einmal fuhr er erst gar nicht los, fast immer kam er zu spät. Lediglich zwei Mal, am 11. September und am 12 September, war der Schnellzug so unterwegs, wie es im Fahrplan steht. Den Eindruck bestätigt Rainer Wester von Pro-Bahn. In den vergangenen Jahren sei sie mehrfach teils monatelang ausgefallen. &bdquo;Die Verbindung wackelte schon länger“, betont er mit Blick auf die Streichung der Anbindung. Das Strecken-Aus wäre &bdquo; ein Schlag in den Nacken für Bahnreisende“, meint Ulrich Koch, von der der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG). 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde aktualisiert, nachdem die Bahn die Streichung bestätigt hat.

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