Wie ein kleiner Löschzug in Willebadessen viele Einsätze meistert

Willebadessen. Am vergangenen Freitag mussten die Einsatzkräfte vom Löschzug Willebadessen gleich drei Mal ausrücken. &bdquo;Die Willebadessener Feuerwehr ist keine Berufsfeuerwehr. Wir engagieren uns freiwillig für den Nächsten", erklärt der stellvertretende Löschzugführer Mathias Hund in einer Pressemitteilung. &bdquo;Deswegen ist es schon außergewöhnlich, wenn wir so oft gerufen werden." Gegen sieben Uhr wurden die Kameraden des Löschzuges zu einem Alleinunfall auf die K19 zwischen Willebadessen und Altenheerse zusammen mit den Kameraden der Löschgruppe Fölsen alarmiert. Der Rettungsdienst war bereits vor Ort. Hier wurde die Einsatzstelle abgesichert, der Brandschutz sichergestellt, die Batterie des Unfallfahrzeugs abgeklemmt und ausgelaufene Betriebsmittel mittels Bindemittel abgestreut. Zweites Mal zur gleichen Einsatzstelle Zwei Stunden später mussten die Kräfte dann allerdings erneut zur selben Stelle ausrücken, dieses Mal mit Kollegen aus Altenheerse. Bei der Bergung durch den Abschleppdienst waren am Unfallwagen nochmals Betriebsstoffe ausgelaufen. Diese mussten erneut mit Bindemittel abgestreut und aufgenommen werden. Auch ein in Mitleidenschaft gezogener Baum wurde durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gefällt. Gegen 16 Uhr wurden die Willebadessener Feuerwehrleute dann erneut alarmiert. Ebenfalls rückte die Einheit aus Fölsen aus, die allerdings den Einsatz noch während der Anfahrt abbrechen konnten. Auf der L828 im Kreuzungsbereich Hewertweg waren zwei Fahrzeuge zusammengestoßen. Während der Rettungsdienst sich bereits um die vier Verletzten kümmerte, waren die Willebadessener Feuerwehr-Kräfte mit dem Sichern und Reinigen der Unfallstelle beschäftigt. Sie arbeiten oft außerhalb Die Feuerwehr konnte an diesem Tag alle Einsätze meistern, das Thema Tagesverfügbarkeit sei aber wie bei fast allen anderen Feuerwehren aktuell. &bdquo;Durch veränderte und flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsstellen außerhalb des Wohnortes ist es nicht mehr selbstverständlich, dass immer genug Einsatzkräfte zu einem Einsatz kommen können", erklärt Matthias Bannenberg, stellvertretender Zugführer und Einsatzleiter der Einsätze am Vormittag. Das bestätigtauch Mathias Hund, ebenfalls stellvertretender Löschzugführer, im Gespräch mit nw.de. &bdquo;Willebadessen ist im Grunde ein reiner Wohnort geworden." Eigentlich arbeite keiner vom Löschzug mehr direkt vor Ort, sondern außerhalb. Dem Löschzug der Kernstadt gehören laut ihm aktuell 32 Kräfte an. Auf das ganze Stadtgebiet mit ihren einzelnen Einheiten übertragen, gehören der Freiwilligen Feuerwehr Willebadessen natrülich noch einmal deutlich mehr Mitglieder an. Und wie wird das organisatorisch gemeistert, wenn ein Einsatz ansteht? &bdquo;Die meisten Arbeitgeber spielen mit, die lassen einen gehen. Man muss aber immer selbst entscheiden, ob es Sinn macht. Für kleinere Verkehrsunfälle wird keiner aus Brakel, Warburg, Paderborn oder Bad Driburg extra zu einem Einsatz kommen", weiß er. Anders sehe es hingegen bei einem großen Brand aus. &bdquo;Das spricht sich dann ganz schnell rum und dann kommen auch alle aus den anderen Orten, damit man zumindest nach 20 oder 25 Minuten mehr Personal vor Ort hat", erklärt er. Kann es dann bei Einsätzen nicht auch zum personellen Engpass kommen? &bdquo;Es werden immer zwei Einheiten aus der Stadt Willebadessen alarmiert, damit es eben zu keinem solchen Engpass kommt", so Hund. Wenn also ein Einsatz in Richtung Altenheerse ansteht, werden die Willebadessener Kräfte, die Zeit haben, gemeinsam mit den Kräften aus Altenheerse alarmiert. In der Kernstadt werde unter der Woche zu den Kernarbeitszeiten immer die Löschgruppe Fölsen mit angefordert. Zu den Grundzeiten von 7 bis 17 Uhr – also zehn Stunden lang – würden im Falle eines Einsatzes dementsprechend immer mindestens zwei Löschgruppen aus verschiedenen Ortschaften fahren, erklärt Hund. &bdquo;Damit soll es bei der Tagesverfügbarkeit zu keinen Problemen kommen und immer genügend Leute vor Ort sein", erklärt er. Langfristige Entwicklung ungewiss Nachts und an Wochenenden fahren die Löschzüge die meisten Einsatzlagen hingegen alleine. &bdquo;Es sei denn, es ist etwas Großes, dann natürlich mehrere", so der stellvertretende Löschzugführer. Natürlich bemüht sich die Freiwillige Feuerwehr auch um Nachwuchskräfte. In einer eigenen Jugendfeuerwehr werden Kinder und Jugendliche an die Aufgaben herangeführt. &bdquo;Wir hatten eine lange Durststrecke, wo nicht viele aus der Jugendfeuerwehr nachgerückt sind. Aber im Moment ist es wieder sehr gut, was dort aus der Jugendfeuerwehr kommt", sagt Hund. Wie sich die Situation langfristig bei den Jugendlichen entwickeln wird, sei allerdings unklar. Auch mit Blick auf die siebenmonatige Corona-Pause für die Jugend, wie Hund sagt. &bdquo;Man hat schon Angst, wie sich das nach der Corona-Phase entwickelt. Wir Erwachsenen stehen das alles so durch. Das ist schwer, aber wir stehen es durch. Bei der Jugendfeuerwehr ist aber absolut nicht absehbar, was dort passiert."

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