Erneute Abstimmung über WAR-Kennzeichen für den Südkreis

Warburg. Da ist sie wieder: die Diskussion um das WAR-Kennzeichen. Die Fraktion der Christdemokraten hat einen Antrag in den Kreistag gebracht, erneut über das Thema abzustimmen. Der Antrag gehört zu den Tagesordnungspunkten, die in der Oktoberwochen-Sitzung des Kreistages am Dienstag, 1. Oktober, um 16 Uhr im Pädagogischen Zentrum in Warburg stattfinden wird. Die Rückkehr zum ehemaligen Autokennzeichen im Süden des Kreises Höxter war über Jahre mitunter heftig geführt worden. Die Christdemokraten begründen ihr Ansinnen mit der immer größer werdenden Bedeutung, die der Heimatverbundenheit sowohl im gesellschaftlichen, als auch im politischen Raum auf Landesebene eingeräumt werde. "Dem möchte die CDU-Kreistagsfraktion Rechnung tragen", heißt es in dem Schreiben, unterzeichnet vom Fraktionsvorsitzenden Josef Lammers. Auf Anfrage der NW wollte sich Lammers nicht weiter zum Antrag äußern. Das werde er in der Kreistagssitzung machen. Wiedereinführung im April 2015 abgelehnt In der Kreistagssitzung in Warburg wird abgestimmt. Wie bereits im April 2015. Da hatten die Kreistagsmitglieder mit 24 zu 15 Stimmen eine Wiedereinführung abgelehnt. Die Buchstaben HX am Auto seien eins der verbindenden Element für alle Bürger im Kreisgebiet, so das Argument. Dagegen hatte der Warburger Stadtrat die Wahlfreiheit ums Kennzeichen unterstützt. &bdquo;Auch wenn wir durch den Kreistag einen Rückschlag erlebt haben, setzen wir unsere Initiative fort und wollen vor allem im Nordkreis die Kommunalpolitiker für das Thema stärker sensibilisieren", hatte damals nach der Entscheidung Initiativensprecher Rudi Ryll angekündigt. Im Nordkreis werden häufig die Kennzeichen der dortigen Nachbarkommunen HOL (Holzminden), LIP (Lippe) und NOM (Northeim) gesehen, auch in den Warburger Nachbarregionen sind Altkennzeichen an der Tagesordnung. Im Landkreis Kassel können sich die Bürger für KS (Kassel), WOH (Wolfhagen) und HOG (Hofgeismar) entscheiden. Im Kreis Waldeck-Frankenberg sind KB (Korbach), FKB (Frankenberg/Eder) und WA (Waldeck) möglich. Der Kreis Paderborn erlaubt neben PB auch BÜR (Büren). "Viele Bürger wollen das Altkennzeichen" Warum sich der Kreistag vor vier Jahren gegen eine Liberalisierung ausgesprochen habe, sei kaum nachvollziehbar gewesen, beklagen Sprecher der Initiative heute noch. &bdquo;In der Warburger Region wollen viele Bürger, dass das Altkennzeichen WAR wieder eingeführt wird", sagt Hans-Gerd Sander, der in den Sozialen Medien auf die Facebook-Gruppe "Willst du auch das Kennzeichen WAR an deinem Fahrzeug haben" schaut. 552 Mitglieder folgen der Seite. Von der Absicht der Kreis-CDU, erneut über die Wiedereinführung abstimmen zu wollen, zeigt sich Sander mehr als überrascht. Zwar sei mit Kreistagsmitgliedern "immer mal wieder über das WAR-Kennzeichen gesprochen" worden. Doch den vor vier Jahren demokratisch gefällten mehrheitlichen Beschluss habe man damals akzeptiert. "Wir sind aber keine Dauerquerulanten", bemerkt Sander. Allerdings sollte das Thema im kommenden Jahr zur Kommunalwahl wieder in die öffentliche Diskussion gebracht werden. "Ein guter Zeitpunkt, um aktiv zu werden", verweist Sander auf die gesehene Chance, sich erneut Gehör zu verschaffen. Der Plan, den von der Initiative aufgelegten Autoaufkleber &bdquo;Mein Kennzeichen lügt, ich bin aus WAR-burg" neu aufzulegen, könne jetzt verworfen werden. "Kreistagsfraktion möchte Bürgernähe zeigen" Guten Mutes: Sander rechnet fest mit einem positiven Votum im Kreisparlament. Schließlich habe die CDU dort die Mehrheit. Auch die Stimmen der Liberalen und der CWG sieht Sander auf seiner Seite. Aufrufe, die Oktoberwochen-Sitzung des Kreistages in Warburg zu besuchen, seien bereits gefertigt, wirbt die Initiative um weitere Unterstützung. Die Wiederaufnahme in die Tagesordnung sehen Sander und seine Mitstreiter auch "als Lohn unserer jahrelangen Arbeit". Erstmalig waren die WAR-Liebhaber aus dem Altkreis Warburg 2012 bei einer Abstimmung im Kreistag gescheitert. Jetzt wolle die CDU-Kreistagsfraktion Bürgernähe zeigen, vermutet Sander. Die Wiedereinführung alter Autokennzeichen liege im Trend, freut er sich. Deren zunehmende Zahl müsse auch den letzten Verweigerer umstimmen. Zudem die Bedeutung der regionalen Identität in der Landesregierung vom NRW-Heimatministerium hervorgehoben werde.

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