Krankenhaus-Kapelle im Helios-Klinikum Warburg wieder geöffnet

Warburg. Ein erster Blick ins Gotteshaus am Klinikum: Die Petri-Kapelle wird in knapp drei Wochen wieder für Patienten, Besucher der kirchlichen Gebetsstunden und Veranstaltungen des Krankenhauses geöffnet. &bdquo;Ein multifunktionaler Raum", bemerkt Andreas Wilke. Der katholische Geistliche ist im Pastoralen Raum verantwortlich für die Krankenhausseelsorge. Lange mussten die Warburger auf den erneuten Besuch in ihrer Petri-Kapelle warten. Mit Wucht hatte der Bagger auf der Baustelle des Warburger Krankenhauses vor zwei Jahren die letzte Ecke des ehemaligen Altbaus eingerissen. Damit stand die Petri-Kapelle völlig frei. Im Innern bis unters Dach acht Tonnen Eisen: Mit mächtigen Stahlträgern waren die Wand und das Kirchenschiff gesichert worden, damit das Gotteshaus aus den 1920er Jahren ohne die tragenden Wände des alten Krankenhausgebäudes stehen konnte und nicht in sich zusammenfiel. Denkmalschutz rettete Kapelle als einzigen Überrest des alten Krankenhauses Die Kapelle an der Hüffertstraße steht unter Denkmalschutz. Sie entstand als Teil des, in den Jahren 1924 bis 1926 nach einem Entwurf des Elberfelder Architekten Franz Vogt errichteten, neubarocken St.-Petri-Krankenhauses.&bdquo;Wir erhalten die Kapelle als Erinnerung an das alte St.-Petri-Hospital", sagt Maike Hesse, Pressesprecherin des Helios-Klinikums. Seit 2011 wurde auf dem Gelände des ehemaligen St.-Petri-Krankenhauses ein neues Klinikum errichtet. Den Altbau zu erhalten, rechnete sich für den börsennotierten Klinikkonzern nicht. Die Kapelle vom alten Krankenhausgebäude zu trennen, war nicht ganz einfach. Dazu wurde ein aufwendiger Wandabbruch vorgenommen. Besonders im Dachbereich hatte sich durch den Abriss die Statik des Gebäudes sehr verändert. Stahlfachwerk hält nun Dach und Glockenturm. Eingebaut wurde eine hölzerne Zwischendecke. Zu diesem Bereich haben über die Stahlkonstruktion nur noch Handwerker zur Wartung der rund 150 Kilogramm schweren Glocke Zugang. Und die wird nun zu den Gottesdienstzeiten im Kapellenschiff läuten. Donnerstags zur Messe um 18.30 Uhr, sonntags zur Wortgottesfeier um 9.15 Uhr. Die Gottesdienste fanden übergangsweise im Raum 80 des Klinikums statt. &bdquo;Rund um den Tisch", sagt Pfarrer Wilke. Er schätzt diese Form. Angelehnt an die Tischgemeinschaft der frühen Chris-ten: &bdquo;Die ursprüngliche Form des Zusammenkommens zur Eucharistiefeier", sagt der Seel-sorger. Neue Stühle eröffnen neue Möglichkeiten Bis auf eine neue Bestuhlung, die von der Geschäftsleitung der Klinik angeschafft wurde, ist unter der Gewölbedecke alles beim Alten geblieben. Die stoffbezogenen Stühle werden durch ihre Mobilität den Raum immer wieder etwas anders erscheinen lassen. Krankenhaussprecherin Maike Hesse weist besonders auf geriatrische Patienten hin, deren Rollatoren nun ebenfalls Platz finden. &bdquo;Einer der Vorteile gegenüber engen, fest verankerten Kirchenbänken", sagt sie: &bdquo;Die Atmosphäre ist familiärer." Dem pflichtet auch der Geistliche bei. &bdquo;Die Stühle werden eine Vielfalt an Begegnungen ermöglichen", sagt er. &bdquo;Ein Raum, der Raum für Kommunikation eröffnet." Allein an der Übertragung der Gottesdienst in der Kappel in die Patientenzimmer hapert es noch. Die Klinikleitung sehe sich technisch noch nicht dazu in der Lage, sagt Wilke und hebt in diesem Zusammenhang die &bdquo;gute Zusammenarbeit mit der Chefetage" hervor. Tagsüber werde die Tür zur Kapelle offen stehen, sagt Wilke. Nachts werde abgeschlossen. Doch ein Schlüssel liege an der Pforte. Längst setzt sich die Kapellengemeinde nicht mehr nur aus Patienten des Krankenhauses zusammen. &bdquo;Die Liegezeiten sind kürzer geworden", bemerkt Wilke. Die Patienten verließen viel früher als vor Jahren das Krankenzimmer. Da bleibe für den Gang ins Gotteshaus zum Gebet oder der Besinnung kaum Zeit. Derzeit wird noch die elektronische Orgel vom Baustellenschmutz befreit und gereinigt. Sie wird im Wortgottesdienst am Eröffnungstag, Dienstag, 6. Dezember, um 17.30 Uhr erklingen. &bdquo;Im Anschluss laden wir zu Glühwein und Punsch ein", sagt Kliniksprecherin Maike Hesse.

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